Unsere 11 Kunsttipps für den Juli 2018

Fashion Week, Fußballweltmeisterschaft, Sommerferien. Unsere Auswahl fürs Artvergnügen sollte aber Beweis sein, dass nicht nur der Fernseher, der Laufsteg und der Strand Entertainment bieten. Viel Vergnügen mit unseren Kunsttipps für den Juli 2018.

Bild: A truck and a car, 2017 © Stefanie Moshammer. From the Series I Can Be Her

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Stefanie Moshammer im C/O Berlin

Die Arbeiten der österreichischen Dokumentarfotografin Stefanie Moshammer entstehen oft aus dem wahren Leben und seinen Zufällen heraus; nicht selten auf Reisen. Ihre unauf- aber eindringlichen Arbeiten wurden bisher unter anderem im Zeit-, foam- und Purple-Magazin veröffentlicht und mehrfach ausgezeichnet – jetzt ganz zu recht mit dem Talent Award des C/O Berlin.

VR Ausstellungsansicht, Philippe Parreno, Gropius Bau, Berlin (2018)

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Philippe Parreno im Martin-Gropius-Bau

Inzwischen fehlt es auf dem grünen WM-Parkett an Legenden-Charakteren. Zinedine Zidane war so ein Spieler. Seine Kopfnuss aus 2006 ist unvergessen. Philippe Parreno hat ihm für eine gesamte Spiellänge tief in die Augen geblickt, in das, so Parreno, arabische Auge. Das Video zählt heute zum Portfolio des Künstlers. Parreno provoziert die Wahrnehmung. Er verändert Betrachtung, er verändert das Format der Ausstellung. Immer ist alles anders, nichts steht fest. Seine Ausstellungen führen uns durch verschiedene Räume, Ebenen und Geschichten.

Larry Bell, „6 x 8: An Improvisation”, Ausstellungsansicht, „Welt ohne Außen”, Gropius Bau Berlin 2018 © Larry Bell und White Cube, Photo: Mathias Völzke

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Welt ohne Außen im Martin-Gropius-Bau

Ebenfalls im Martin-Gropius-Bau läuft noch im Augst „Welt ohne Außen“, eine Ausstellung mit begleitenden Events, die sich immersiver Raumgestaltung widmen. Pionierarbeiten aus den 60ern werden hier neben zeitgenössischen Postionen, Techniken und Medien, unter anderem von Cyprien Gaillard und Dominique Gonzalez-Foerster, gezeigt. Ein- und mit allen Sinnen abtauchen.

  • Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
  • Bis 5. August 2018 | Mittwoch – Montag: 10–19 Uhr
  • 10 Euro, ermäßigt 7 | Kombiticket mit Philippe Parreno: 15 Euro, ermäßigt 10
© Chi Modu, Nas, Queensbridge, NYC, 1993

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Chi Modu bei HVW8

HVW8 Berlin und adidas Originals zeigen, wie Hip Hop, die einstige Ausdrucksform der Straße – wenn man es so brachial herunterbrechen kann – in den Mainstream schwappte. Der nigerianisch-amerikanische Fotograf Chi Modu hatte die unsterblichen Legenden Tupac, Biggie, Nas and ODB vor der Linse und das in oft recht privaten Situationen. Ungewohnt, wenn man sich die dekadente Inszenierung heutiger Hip Hop Stars vor Augen führt.

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Rundgang an der Kunsthochschule Weißensee

Die Kunsthochschule Weißensee zeigt zum Rundgang aktuelle Arbeiten ihrer Studenten der Malerei und Bildhauerei, außerdem Auseinandersetzungen mit Bühnen- und Kostümbild sowie dem öffentlichen Raum. Das genaue Programm könnt ihr im Facebook-Event nachlesen.

Bild: Tim Noble and Sue Webster, The Nosey, 2014

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Doodle & Disegno bei Blain/Southern

Nicht alles, was ein Künstler kann und tut, hängt mit Preis-Tag versehen in der Galerie. Wahre Schätze entstehen oft als Nebenprodukt des künstlerischen Prozesses oder auch mal total beiläufig, als Kritzelei während eines Telefonats zum Beispiel; kennen wir alle. Die Gruppenausstellung Doodle & Diesegno packt Skizzen von 25 zeitgenössischen Künstlern des eigenen Portfolios aus, darunter Jonas Burgert, Bill Viola, Agathe de Bailliencourt, Nazan Tur und John Stezaker.

© Kathrin Tschirner, Kuala Lumpur

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#fernweh im DRIVE. Volkswagen Group Forum*

Die Fotos von Arno Schidlowski, Jens Sundheim und Kathrin Tschirner zeigen zeitgenössische Strategien zum Thema "Romantik"; rote Rosen und rosa Herzchen sucht ihr hier aber vergebens. Die Ansätze der Drei sind eher räumlicher Dimension; der Akt des Reisen ist dabei eine Art Subthema. Poetische Landschaftsaufnahmen stehen neben der urban-digitalen Dystopie, Romantik neben Anti-Romantik.

*gesponsert

© MOTIF

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MOTIF im Zwei Drei Raum

Kunst oder Design – es ist ein schmaler Grat. Wenn ein Projekt letzterer Kategorie angehört, aber mehr als nur dekorativ ist, beispielsweise wie hier einem guten Zweck dient, bekommt es auch mal einen Platz in meiner Kunst-Top 11. Ucon Acrobatics, das Taschenlabel aus Berlin, hat den talentierten Fotograf Tobias Faisst eingeladen, eine Taschenkollektion zu kuratieren. 38 der „world’s leading design studios“ durften je einen Rucksack gestalten – und diese werden nun anlässlich der Fashion Week zugunsten des Streem Magazin (von und für Obdachlose der Stadt) versteigert. Zu den Erkorenen zählen unter anderem die Berliner Büros Cee Cee Creative und 44flavours.

© Native Teenage Studio

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Good Times at the Opening bei Native Teenage Studio

Freunde, die alle leicht anderes tun, aber durch die Liebe zu Kunst in all ihren Facetten verbunden werden, von Musik bis Skulptur. Jonas Koch bringt seine Leidenschaft mit Farbe auf die Großleinwand, Helge Kiehl vom Berliner Kollektiv Zeitguised wird vermutlich eher im Digitalen bleiben. Native Teenage Studio ist auch ein Plädoyer dafür, den Blick mal wieder vom persönlichen Screen ab- und dem Raum zuzuwenden.

© Gabriela Kapfer aus der Klasse Skopec

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Rundgang an der UdK Universität der Künste

Dieses Mal verschont sich die UdK mit der legendären Party am Vorabend, den Rundgang wird es aber dennoch geben. Kunst, backfrisch von der Uni in allen Fakultäten und in allen denkbaren Formen.

  • Universität der Künste Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
  • 20.–22. Juli 2018 | Öffnungszeiten Hardenbergstraße: Freitag: 13–20 Uhr, Samstag: 11–20 Uhr, Sonntag: 11–18 Uhr
© Jörg Schöner

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Görlitz, Auferstehung eines Denkmals im Kulturforum*

Görlitz wird inzwischen als Alternative zum bereits aufgehippten Leipzig gehandelt. Mit der Auferstehung hat sich die Stadt aber reichlich Zeit gelassen: Erst nach der Wende wurde sie – vom Krieg zerstört – aufgebaut und denkmalgeschützt saniert. Diese als "historisch beispiellos" geltende Arbeit hat der Dresdner Fotograf Jörg Schöner in großformatigen Bildern festgehalten. Diese können nun im Kulturforum besichtigt werden.

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  • Kulturforum Potsdamer Straße 50, 10785
  • bis 5. August 2018 | Dienstag – Freitag: 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag: 11–18 Uhr
  • Eintritt frei

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