Syrische Spezialitäten und den besten Hummus der Stadt gibt's im Aleppo Supper Club

© Marit Blossey

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Samer Hafez das Catering-Unternehmen Aleppo Supper Club gründete. Dennoch durfte der Syrer in den vergangenen Jahren schon im Haus der Kulturen der Welt oder für das Kanzleramt kochen. Weil so viele Menschen sich aber wünschten, auch als Privatperson in den Genuss seiner Gerichte kommen zu können, beschloss er irgendwann, zusätzlich zum Catering-Service ein festes Lokal zu eröffnen. Gesagt, getan: Vor etwa drei Monaten hat der gleichnamige Aleppo Supper Club in der Rigaer Straße eröffnet. 

Der Laden ist klein, aber fein: Im Gastraum befinden sich die Theke und ein paar Sitzplätze, die Deckenlampen erzeugen ein angenehm warmes Licht, an den Wänden hängen Fotografien, die Straßenzüge von Aleppo vor dem Bürgerkrieg zeigen. Der Bürgersteig vor dem Lokal ist hübsch bepflanzt, auch draußen gibt es Sitzplätze. Die Tür steht weit offen, Klänge arabischer Musik empfangen mich.

© Marit Blossey

Der Kiez hat den Aleppo Supper Club herzlich aufgenommen: Er habe jetzt schon zahlreiche Stammkunden, erzählt Samer. Eine klassische Ausbildung zum Koch hat er nie gemacht. Sein Vater war Schuhfabrikant, Samer wollte unbedingt etwas anderes mit seinem Leben anfangen. Zunächst studierte er in Aleppo Türkische Literatur und begann nebenbei, in der Gastronomie zu jobben. Dort entdeckte er seine Leidenschaft und arbeitete sich hoch bis zum Restaurantmanager – bis er Aleppo verlassen musste und schließlich nach Berlin kam. Das war 2014. In der deutschen Hauptstadt angekommen, nahm er einen Job in einer Pizzeria an und begann, die deutsche Sprache zu lernen. Gleichzeitig konnte er nun auch Erfahrung in der Küche sammeln.

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So richtig angefangen hat die Geschichte von Samers Unternehmen dann mit einem Fleischwolf. Nach einiger Zeit in Deutschland konnte er seine Familie aus Syrien zu sich holen. Seine Mutter habe dann ihren Fleischwolf aus Aleppo mitgebracht, weil sie dachte, so etwas gäbe es in Deutschland nicht, lacht Samer. Das inspirierte ihn, einige traditionelle syrische Gerichte für seine deutschen Freunde zu kochen. Die waren alle so begeistert von seinem Essen, dass sie ihn ermutigten, weiter zu kochen. Es entstand ein kleiner Supper Club bei Samer zuhause, und allmählich sprach sich herum, dass es dort den besten Hummus gab. Irgendwann kam dann die erste offizielle Bestellung: Der Beginn von Samers Catering Service.

© Marit Blossey

Und jetzt also ein Restaurant. Samer ist jeden Tag selbst vor Ort, er liebt es, mit seinen Gästen ins Gespräch zu kommen und ihnen dabei zuzusehen, wie sie sein Essen zum ersten Mal probieren. Im Aleppo Supper Club gibt's Frühstück, Mittag- und Abendessen – zum Beispiel Kibbe (Bulgur, gehacktes Lammfleisch, Nüsse und Minze in Joghurt-Knoblauch-Sauce), Kabsa (gewürzter Reis, Mandeln und Gemüse) oder Süßigkeiten wie Halawat El-jebna, gekochter und gesüßter Mozzarella. Das beliebteste Gericht ist noch immer der hausgemachte Hummus. "60 Prozent meiner Kunden sind Israelis. Die sagen alle, dass sie außerhalb Israels noch nie besseren Hummus gegessen hätten", grinst Samer.

Davon muss ich mich natürlich selbst überzeugen. Neben dem Hummus tischt mir Samer Shakshuka und Granatapfelsalat auf – beides schmeckt wahnsinnig lecker. Samer betont außerdem, wie viel Wert er auf gesunde und abwechslungsreiche Zutaten legt. "Viele denken bei arabischer Küche hauptsächlich an Falafel, Schawarma oder Halloumi – alles frittiert, viel Fett und Kohlenhydrate. Meine Gerichte sind gesund und man fühlt sich gut danach!"

© Marit Blossey

Unbedingt probieren: Den Hummus natürlich! Das Shakshuka schmeckt auch sehr lecker.

Veggie: Ein paar Gerichte enthalten Fleisch, für Vegetarier gibt’s aber jede Menge. Vegane und glutenfreie Optionen gibt es auch.

Besonderheit des Ladens: Samers Begeisterung für seine Arbeit und seine Gäste

Mit wem gehst du hin: Mit Familie, Freunden oder allein, wenn du kulinarisches Fernweh hast – du bekommst alle Speisen übrigens auch zum Mitnehmen.

Lärmfaktor: Die Straße ist wenig befahren, sodass man auch auf dem Bürgersteig recht ruhig sitzen kann. Wenn der Laden voll ist, kann es natürlich mal lauter werden.

Preise: Hauptgerichte zwischen 5 und 10 Euro

Aleppo Supper Club | Rigaer Straße 58, 10247 Berlin Berlin | täglich 10 – 22 Uhr | Mehr Info 

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