Natas, hausgemachtes Brot und Frühstück im Unser Café in Prenzlauer Berg

© Daliah Hoffmann

"Hey, lass uns doch in Unser Café gehen!", ist ein Satz, den man im Arnim-Kiez in Prenzlauer Berg wahrscheinlich öfters hört. Nicht falsch verstehen, in der Gegend hat nicht jeder dritte einen eigenen Laden. Gemeint ist tatsächlich das Unser Café von Oli in der Dänenstraße. Die Tische unter der orangefarbenen Markise (Spoiler: Nicht so toll für Food-Fotografie) sind an diesem Freitagmorgen schon fast alle belegt und auch drinnen ist schon ordentlich was los. Einen eindeutigen Einrichtungsstil gibt es hier nicht. Bei der Eröffnung des Cafés durften Gäste, Nachbarn und Freunde Möbelstücke und Wohnaccessoires mitbringen, daher sieht es hier liebevoll-chaotisch aus.

Neben einer moosbewachsenen Wand, einer gläsernen Küche, portugiesischen Fliesen und einer Couch wie bei Oma ist der Tresen in jedem Fall ein echter Hingucker. Überall liegt hausgemachtes Gebäck, hinter der Bar türmen sich Baguettes und Ciabattas, Franzbrötchen, Brioche und Croissants liegen in Körben auf der Theke und belegte Brötchen, Kuchen und Co. in der Vitrine. "Wir sind Café und Bäckerei. Hinten in der Küche backen wir jede Nacht, damit am morgen alles frisch ist.", erzählt Besitzer Oli, der selbst gelernter Koch ist. Weil der Bäcker Portugiese ist gibt's hier auch leckere Natas und andere Leckereien aus Jorges Heimat, wie Corroassa Creme oder Bolo de Arroz.

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Obwohl uns das Gebäck anlächelt und ich bei den Franzbrötchen kaum widerstehen kann – ich habe eine ausgereifte Zimt-Schwäche –, wollen wir erstmal etwas richtiges frühstücken. Die Wahl fällt auf das "Supergrain Porridge" mit Hafermilch, Chia, Mango, Apfel und Blaubeeren und die "Lovely Bowl", ein Frühstückssalat mit Tabouleh, Süßkartoffelchips, Avocado, Hummus, Mango-Minz-Salat und einem pochiertes Ei. Wer denkt, Porridge ist nur was für kalte Tage ist, der irrt. Der warme Haferbrei ist genau das Richtige, macht mich satt, aber nicht platt und das Obst-Topping sorgt für Frische.

Das Bananenbrot-Sandwich mit Mascarpone und Erdbeeen, dass mich schon auf der Karte angelächelt hat, kommt mir während meines Besuch im Unser Café auch noch vor die Linse und erinnert mehr an einen Bananenbrot-Wackelturm mit fruchtigen Eckpfeilern. Und hätte ich nich diese verdammte Weizenunverträglichkeit, bei der mich nach dem Essen Bauchschmerzen plagen, dann hätte ich mich wahrscheinlich auch fleißig durch die Backwarenauslage probiert. Bei Blätterteig mit Zimt und Zucker, Mandelcreme- oder Schokoladenfüllung werde ich nämlich schnell schwach.

Das Unser Café ist ein Kiezcafé wie es im Buche steht und irgendwie kann man gar nicht anders als sich wohlfühlen.

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Unbedingt probieren: Croissants, Fanzbrötchen, Natas und das Supergrain Porridge.

Veggie: Beim Frühstück und beim Lunch gibt es vegane Gerichte.

Besonderheit des Ladens: Nachts wird hinten in der Backstube fleißig gebacken, damit am nächsten Morgen süßes Gebäck und Brot fertig sind.

Mit wem gehst du hin: Mit Nata-Fans und Freunden, die KEINE Glutenintoleranz haben.

Lärmfaktor: Wer seinen Galao und sein Brioche gern ruhig genießt, sollte unter der Woche kommen.

Preise: Frühstück kostet zwischen 6,80 (Rührei) und 15,5 Euro (Frühstück für Zwei). Ein Espresso kostet 1 Euro.

Unser Café | Dänenstraße 14, 10439 Berlin | Montag – Freitag: 07–19 Uhr, Samstag & Sonntag: 09–19 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen, das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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