Im Berliner Westen fahren bald wieder Straßenbahnen
Die Tram wurde zu Zeiten der Mauer im westlichen Teil Berlins und Deutschlands abgeschafft. Sie sei kein "zukunftsträchtiges" Verkehrsmittel. Heute wissen wir es besser. Die BVG will nach der Eroberung des östlichen Teils der Stadt nun auch endlich den Westen Berlins mit weiteren Straßenbahnlinien ausstatten. Im Wedding gab es die ersten Abzweigungen die aus dem östlichen Teil der Stadt herausragten. Jetzt sollen zwei der belebtesten Plätze Berlins miteinander verbunden werden. Die geplante Strecke soll sich von der Gontardstraße am Alexanderplatz über die Leipziger Straße bis zum Potsdamer Platz ziehen.
Zunächst werden sich natürlich die Touristen freuen, die können dann nämlich statt unterirdisch mit der U2 zu fahren, oberirdisch die Stadt bewundern. Doch ein paar Schwierigkeiten birgt die Neuerung der Strecke: Die Mühlendammbrücke liegt auf dem vorgesehenen Weg und müsste vor dem Bau der Strecke definitiv erneuert werden, da sie keiner Straßenbahnüberfahrt mehr standhält. Zugleich müssten die Roten Sterne unserer Lieblingsstars auf der Potsdamer Straße den Schienen weichen.
Das Projekt ist von der BVG nun offiziell ausgeschrieben und im Juli soll mit den Plänen des Ausschreibungssiegers begonnen werden. In ferner Zukunft soll die Bahn bis zum Rathaus Steglitz weitergeführt werden. Allerdings ist diese Strecke nicht die einzige, die den Westen mit ins Boot der Straßenbahnen holen soll. Die M10, auch als "Party Tram" bekannt, soll künftig Hermannplatz und Turmstraße verbinden. Eine Verlängerung der Strecke soll die Stadt noch ein Stück besser vernetzen.