Gebäck zum Schwachwerden bei Albatross in Kreuzberg

© Daliah Hoffmann

Wer kein Weizen verträgt oder auf Diät ist, für den dürfte ein Besuch bei Albatross eine echte Qual sein. Für alle anderen sind der Sauerteig und die süßen Teilchen der hippen Bäckerei die Antwort auf buttrig-saftig-fluffige Teigträume. Um das Brot aus dem Hause Albatross kommt man seit über einem Jahr nicht mehr herum. Die Kreuzberger Bäckerei beliefert mittlerweile über 50 Berliner Cafés und Restaurants, darunter das Kaffee 9 in der Markthalle Neun, Goldhahn & SampsonAnnelies, die 19 grams-Cafés, St Bart, The Store im Soho House und das Wagner Cocktail Bistro. Per Lastenrad werden Sauerteigbrot und Co. an die Gastronomiebetriebe geliefert. Seit Mai 2018 kann man das Gebäck auch in der eigenen Bäckerei samt Café in der Graefestraße genießen. 

Wer einmal die Zimtschnecken oder das Sauerteigbrot von Albatross probiert hat, der ist diesen bereits beim ersten Bissen verfallen. So erging es mir jedenfalls. Vor einigen Wochen war ich an einem ruhigen Morgen unter der Woche – an den Wochenenden rennen Nachbarn und Brot-Fans der Bäckerei die Türen ein – zum Frühstück hier.

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© Daliah Hoffmann

Queen A, Kardamomschleifen und Seelen

Ganz traditionell wird im Albatross direkt aus der Backstube verkauft, diese ist nur durch einen Vorhang vom Cafébereich getrennt. Es duftet herrlich nach ofenfrischen Brötchen, Zimt und Kaffee. Die Wände sind nackt und teils unverputzt. Wenn es ein stilistisches Highlight gibt, dann sind es die Terrazzo-Tischplatten. Ein echter Hingucker ist die Theke, auf die man geradewegs zuläuft, wenn man das Café am ruhigeren Ende der Graefestraße betritt. Hier reihen sich Schoko- und Buttercroissants an süße und herzhafte Plunderstückchen, die je nach Saison unterschiedlich gefüllt und belegt sind, Kardamom- und Zimtschleifen. Mittendrin liegt dann auch noch die Queen. Die bretonische Spezialität heißt eigentlich Kouign Amann. Was sich hinter dem Namen versteckt? Unzählige Schichten Blätterteig, Butter, karamellisierter Zucker und etwas Salz. Kurz gesagt: Unverschämt lecker!

Wer es lieber herzhaft mag, der kann sich in dem Regal bedienen: Fluffiges Weizenbrot, saftiges Sauerteig- und Roggenmischbrot mit knuspriger Kruste, Brötchen, Sonnen und Seelen. Hier ist alles hausgemacht, regional, bio und mit so viel Leidenschaft und Herzblut gebacken– das schmeckt man. Mehrmals am Tag wird das Regal aufgefüllt.

© Daliah Hoffmann

Albatross hatte schon lange vor der Eröffnung des eigenen Cafés eine große und vor allem hungrige Fangemeinde. Das Team musste schnell auf die immer größer werdende Nachfrage reagieren und hat die Öffnungszeiten mehrfach geändert. So wurde am Anfang quasi aus einer Baustelle herausgearbeitet und verkauft. Aus einem reinen Wochenend-Verkauf wurde nun eine Bäckerei, die sieben Tage die Woche geöffnet hat. Am Wochenende treffen sich vor dem Café Nachbarn und Stammkunden, besorgen Brot, Brötchen und Süßes für den Frühstückstisch zuhause und setzen sich mit einem Cappuccino und einem Danish an einen der wenigen Tische und genießen einfach. So wie ich. Bevor ich gehe, kaufe ich mir noch ein Buttercroissant für unterwegs und überlege mir zeitgleich, was ich wohl beim nächsten Albatross-Besuch probiere.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Albatross Berlin | Graefestraße 66/67, 10967 Berlin | Montag – Sonntag: 08–19 Uhr | Mehr Info

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