Carhartt-Arztkittel und ein Image-Film mit Marteria: In dieser Praxis arbeiten die coolsten Zahnärzte der Welt

© Screenshot | Green Berlin

Zahnärzte sind normalerweise in etwa so beliebt wie Politessen. In den Praxen riecht es unangenehm nach Desinfektionsmittel, schon allein das Surren der Geräte löst bei den meisten "Gästen" Gänsehaut aus und einen Schlauch im Mund haben zu müssen, der einem die Sabber absaugt, ist irgendwie auch würdelos. Dass Zahnarztpraxen aber nicht immer so wahnsinnig unsexy sein müssen, zeigt jetzt Die Praxis aus Berlin. Sie tragen Kasacks von Carhartt, sehen aus, als wären sie der neueste junge und schöne Cast einer ARD-Vorabendserie und haben seit Kurzem den schönsten Rapper der Stadt als Teilzeit-Angestellten: "Ich heiße Dr. Marten Laciny und ich habe wohl den besten Beruf der Welt. Ich bin Zahnarzt."

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Während sich die meisten Zahnärzte schon für wahnsinnig fortschrittlich halten, wenn sie eine Website mit einem Homepage-Baukasten gebastelt haben, hat Die Praxis nämlich nicht nur eine hippe Website mit ziemlich lustigen Info-Texten zu allen Ärzten, sondern jetzt auch einen Image-Film mit Berlins Lieblingsrapper. Uns hat der Film nicht nur Tränen vor Lachen in die Augen getrieben und uns direkt einen Termin bei ihnen vereinbaren lassen, sondern auch ein paar Fragen aufgeworfen, die wir dem Möchtegern Jim Jarmusch in Weiß natürlich direkt gestellt haben:

Wie seid ihr auf die Idee gekommen einen Image-Film zu drehen?
Ich wollte schon als Kind Filme machen, hab alles darüber gelesen und auch kleinere Sachen ausprobiert. Dann ist es doch der sehr verwandte und ebenso kreative Beruf „Zahnarzt“ geworden (wie Marten sagen würde: „ich helfe gerne Menschen!“). Höchstens als „Unternehmer“ mit eigenem Laden kann ich mich etwas kreativ ausleben, was wir eigentlich auch ständig machen, ob nach außen oder auch innerhalb der eigenen Praxis. Aber eigentlich wollte ich schon immer sowas, wie 'nen Film machen, da passte natürlich der Rahmen jetzt ganz gut.

Woher kennst du Marteria?
Marten ist unser Patient, wir kennen uns aber auch über gemeinsame Freunde. Er schickt extra seine ganze Familie aus Rostock, genauso wie alle aus seiner Band, zu uns. Irgendwann meinte er mal, dass, wenn wir mal wieder irgendwas drehen wollen, er mitmachen würde. Er macht normalerweise keine Werbung, mag aber unseren Laden sehr gerne. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich über das Ausmaß im Klaren war, aber wir dachten uns: "Geil! Gut, dann machen wir das aber richtig! Lass uns 'nen Kurzfilm machen!" Im Grunde sah ich hierbei aber auch eine Möglichkeit, meinen Kindheitstraum zur erfüllen. Aus irgendwelchen Gründen haben wir haufenweise Leute aus Berliner Agenturen und aus der Filmbranche bei uns. Daher war das Cast recht schnell organisiert. 90 Prozent der Leute, die mitgemacht haben, sind auch unsere Patienten.

90 Prozent der Leute, die mitgemacht haben, sind auch unsere Patienten.

Und wie habt ihr das Ganze dann organisiert?
Ich fragte den einen, der hat dann dem nächsten Bescheid gegeben und dann wurde das Ding immer größer. Ich hab dann mit meinem alten Freund aus Kindheitstagen, Chico Freisleben, eine Produktionsfirma namens „Massephase Berlin“ gegründet. Wir haben das Drehbuch geschrieben, Produktion übernommen und Regie gemacht. Inhaltlich hat sich die Idee einfach entwickelt und da ich Marten ganz gut kenne, haben wir ihm versucht, die Rolle auf den Leib zu schneidern. Ohne die vielen tollen verbindlichen Leute, die Ihre Jobs lieben, wäre es aber nicht gegangen.

Hat Marten Angst vorm Zahnarzt?
Er ist der coolste Typ. Er hat vor nichts Angst. Er ist stärker als alle anderen.

Wie habt ihr Marten dazu gebracht, ein bisschen bei euch Zahnarzt zu spielen?
Er hat es angeboten. Marten ist einer der verbindlichsten Menschen, die ich kenne. Sehr straight. Er sagt das, was er macht. Und er macht das, was er sagt. Ein sehr seltener Charakterzug. Er war an den drei Drehtagen einer der ersten am Set um sieben Uhr morgens und einer der letzten um 23 Uhr. Er hat uns vollkommen vertraut, nicht mal die Augen verdreht, wenn ich ihn mit noch einer und noch einer Kameraeinstellung oder Variante nervte. Jeder am Set hatte einen Man-Crush, was Marten betrifft.

Jeder am Set hatte einen Man-Crush, was Marten betrifft.

Der DENTBOSS ist ja nicht der einzige Film auf eurer Website, wir haben auch ein Boxer-Video von euch gefunden: Wärst du lieber Filmemacher als Zahnarzt?
Ich wäre gerne beides. Mit Massephase Berlin werden wir bestimmt noch einige fremde Projekte realisieren. Ideen haben wir einige.

Paul Ripke hat früher in seiner Mini-Serie "Life of Paul" erzählt, was er so den ganzen Tag macht. Als perfekter Cast einer ARD-Vorabendserie würdet ihr euch auch super machen, können wir auch auf eine Mini-Serie vom Zahnarzt-Stuhl hoffen?
Der Zahnarztalltag wäre vielleicht eher was für Fetischisten, aber warum nicht?

Können wir bei euch auch Zahnarzt-Partys wie Tupperware-Partys buchen?
Wir Strippen auch. Also ich nicht, mein Kollege und Mitinhaber Jan Tasler hat aber 'nen ganz tollen Körper.

Hast du noch Termine frei?
Klar! Kommt rum! Einfach Bescheid sagen. Ich hab ja auch noch vier fantastische Kollegen!

Zwei aus der Redaktion haben tatsächlich schon einen Termin gebucht, online natürlich. Wir sind gespannt, ob die coolsten Ärzte der Stadt halten, was sie versprechen. Und wer weiß, vielleicht sitzt Marten ja mit uns im Wartezimmer und hält uns die Hand?

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