Bombay Café Bunty's: Berlin hat endlich ein richtig gutes indisches Restaurant

© Max Müller

Wenn's um gutes Essen geht, versteht Suhasish Chakraborty keinen Spaß. Der gebürtige Inder lebt noch nicht allzu lange in Berlin, kennt sich aber in der hiesigen Restaurantszene exzellent aus. Er weiß, welche Länderküche wo serviert wird, welche Restaurants neu eröffnet haben und wo es das beste Essen gibt, unabhängig davon, ob es um die Fine-Dining-Experience oder das schnelle Snacken zwischen zwei Terminen geht. Obwohl Suhasish erst seit einigen Monaten in Berlin lebt, hat er die Stadt schon innerlich aufgesogen. Er gehe gerne im Berghain feiern, erzählt er uns an einem lauen Herbstabend. Seine Liebe zu Berlin entdeckte er bereits vor einigen Jahren, aber erst in diesem Jahr wagte er den Schritt, seinen Lebensmittelpunkt hierher zu verlegen.

So sehr Suhasish auch Essen liebt, so sehr ärgerte es ihn zugleich, dass es in Berlin bis dato kein wirklich gutes indisches Restaurant gab. Da beschloss der Betreiber eines indischen Fünf-Sterne-Hotels, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

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Spezialitäten vom ganzen Subkontinent und ein bisschen Fusion Kitchen

Vor einigen Wochen hat er das Restaurant Bombay Café Bunty's eröffnet. Bunty ist der Spitzname von Suhasish, der hierzulande etwas leichter über die Zunge geht. Als wir ihn besuchen, begrüßt er uns herzlich und zeigt uns seinen Laden, der uns auf Anhieb gefällt. Die Mischung aus Charlottenburger Chic und urbaner indischer Kunst gefällt mir besonders gut. Der Gastraum ist dezent und klassisch gehalten, die Wände hingegen zieren indische Streetart sowie verschiedene Pfauen-Malereien. Der Pfau, erklärt Suhasish, ist das Nationaltier Indiens. Im hinteren Ende findet sich zudem ein riesiges Leuchtschild mit der Warnung "Be nice or fucking leave", was man manch einem Kunden auch gerne mal an den Kopf werfen würde. Gemeint ist das natürlich als Joke.

Bunty möchte uns gerne mit einer Auswahl seiner Speisen überraschen und so lassen wir ihn wählen. Als Aperitif werden uns zwei verschiedene Lassis serviert, der klassische mit Mango-Aroma und ein Rosen-Lassi. Bereits die Drinks offenbaren, wie ernst Bunty und seinem Team das Restaurant ist: Beide Drinks schmecken einfach wahnsinnig aromatisch, super frisch und machen Lust auf mehr.

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Bereits die Starter überzeugen

Es folgen die Starter. Neben Süßkartoffeln, die mit allerlei verschiedenen Soßen überzogen sind, wird uns frittierter Grünkohl mit Granatapfelkernen serviert. Beide Gerichte sind liebevoll angerichtet und dekoriert. Die Kartoffeln sind außen kross, aber innen butterzart, der Cabbage hat den nötigen Crunch und bildet mit dem Granatapfel einen unheimlich charmanten Kontrast.

Bunty stammt ursprünglich aus Mumbai, hat aber in London studiert. Seine Küche mixt verschiedene indische Einflüsse, scheut aber nicht davor zurück, auch andere Kulturen mit einfließen zu lassen. Seine Köche hat er direkt aus seinem indischen Hotel einfliegen lassen. "Es gab riesige bürokratische Hürden", berichtet Bunty. Gleichwohl hat sich der Aufwand gelohnt. Doch nicht nur die Köche sind aus Indien, auch das Equipment hat der Hotelier importieren lassen. So verfügt das Bunty's über einen Original Tandoori-Ofen, wie es ihn nur selten in Berlin gibt.

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Wie schon die Starter sind auch die Hauptgerichte ein Traum. Auf den Tisch kommt stundenlang gekochtes, unheimlich zartes Lamm, das auf einem Pancake serviert wird und dazu einlädt, mit der Hand gegessen zu werden, wie man es in Indien traditionell macht. Hervorzuheben ist auch das Hähnchen, das sich wunderbar mit der aromatischen (aber keinesfalls scharfen!) Currysauce verbindet. Dazu gibt es Naan-Brot mit einer leichten Knoblauch-Note, das knusprig und aromatisch ist. Zum Nachtisch serviert uns Suhasish Nutella-Naan mit Pistazien und hausgemachtes Matcha-Eis mit indischem Teig. Das Matcha-Eis schmeckt super intensiv, und zeigt zugleich, dass die Köche durchaus experimentierfreudig sind.

Das Bombay Café Bunty's ist genau das, was Berlin gefehlt hat.
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Das Bombay Café Bunty's ist genau das, was Berlin gefehlt hat. In den vergangenen Jahren haben zwar unzählige thailändische und vietnamesische Restaurants die Stadt erobert, indisches Essen aber hatte immer einen schweren Stand. Ich jedenfalls bin glücklich, jetzt ein authentisches, wirklich gutes und zudem experimentierfreudiges indisches Restaurant gefunden zu haben. Dadurch, dass die Karte alle paar Monate gewechselt wird, gibt es zudem noch einen weiteren Grund, jetzt regelmäßig nach Charlottenburg zu fahren. Den nächsten Besuch kann ich kaum erwarten.

Unbedingt probieren: Das Bombay Chicken Bunny Chow!

Veggie: Es gibt zahlreiche vegetarische Optionen, die Köche nehmen Rücksicht auf Sonderwünsche, einfach ansprechen.

Besonderheit des Ladens: Das große Leuchtschild. Außerdem gibt es einen Mittagstisch.

Mit wem gehst du hin: mit deinem Partner und mit guten Freunden.

Lärmfaktor: Es ist schön ruhig.

Preise: Die Preise sind moderat, Hauptgerichte gibt es für unter 20 Euro.

Bombay Cafe Bunty's | Knesebeckstraße 18, 10623 Berlin | Dienstag — Freitag: 12–23 Uhr, Samstag + Sonntag: 16–23 Uhr | Mehr Info

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