11 wirklich lesenswerte Bücher

Egal ob im Winter gemütlich vor dem Kamin oder im Sommer in der Sonne am Landwehrkanal oder Schlachtensee: Ein gutes Buch ist immer ein super Begleiter. Weil aber jährlich wesentlich mehr Bücher erscheinen, als wir in unserer Freizeit lesen können, haben wir euch hier wirklich lesenswerte Bücher, die in der letzten Zeit erschienen sind oder bald erscheinen werden, zusammengetragen. Wäre ja zu schade, die kostbare Freizeit mit mittelguter Lektüre zu verbringen.

Haruki Murakami: "Die Ermordung des Commendatore"

Allerspätestens seit seinem dreiteiligen Roman "1Q84" hat sich Murakami in unsere Herzen geschrieben. Und genauso wie in vielen seiner Bücher tut sich auch in seinem neuesten Roman scheinbar eine neue Welt auf. Denn während der Maler an einer Porträtarbeit für einen reichen Mann sitzt, entdeckt er ein Kunstwerk, das sein Leben verändert. Immer mehr seltsame Dinge geschehen, seit dem Auftauchen des Bildes und auch der reiche Mann scheint einen großen Einfluss auf den Verlauf des Lebens des Künstlers zu haben.

Robert Walser: "Die kleine Berlinerin – Geschichten aus der Großstadt"

Robert Walser hat wie kaum ein anderer das bunte Treiben Berlins porträtiert. Robert Musil und Hermann Hesse waren begeistert und auch Kafka hat sich köstlich amüsiert über die kleinen Prosastücke, die Walser über Berlin und seine Bewohner geschrieben hat. "Die kleine Berlinerin" fasst die schönsten Geschichten zusammen und nimmt uns mit auf eine prosaische Hop-on-Hop-off-Bustour durch unsere Lieblingsstadt.

Hannes Ley: "#ichbinhier"

Ende 2016 gründete Hannes Ley die Facebook-Gruppe "#ichbinhier" um sich gegen Hass und Hetze im Internet zu positionieren. Innerhalb eines halben Jahres hatte die Gruppe bereits fast 37.000 Mitglieder, die sich für eine bessere Diskussionskultur in sozialen Medien einsetzen. In seinem Buch "#ichbinhier" schreibt er von seinen Anfängen und Beweggründen, von Grenzen der Meinungsfreiheit und wie man mit Hasskommentaren umgehen kann.

Kathrin Weßling: "Super und dir?"

Kathrin Weßling lässt schon seit einiger Zeit auch für Mit Vergnügen Hamburg ihre Finger über die Tasten fliegen. Sie hasst den Frühling, ist genervt von ewigen Ratschlaggebern und dämlichen Tinder-Profilen. In ihrem Roman begleiten wir die Protagonistin Marlene, deren Leben eigentlich super ist. Zumindest, bis ihr Urlaub, auf den sie sich ewig freute, nicht genehmigt wird, ihr Freund auf einmal alleine nach Teneriffa fliegt und sie nicht mehr zur Arbeit geht. Der Roman ist so ehrlich und schonungslos geschrieben, dass wir Marlene abwechselnd am liebsten in den Arm nehmen oder nur den Kopf schütteln wollen.

Eshkohl Nevo: "Über uns"

Sie leben über uns, unter uns, neben uns. Wir hören sie streiten, hören sie lachen. So richtig kennen tut man einander aber dennoch nicht. Eshkohl Nevos neuster Roman "Über uns" erzählt die Geschichten eines Hauses. Da gibt es Arnon und Ayelet, die seit der Geburt ihrer Tochter Probleme mit ihrem Sexleben haben, das ältere Ehepaar Ruth und Hermann von nebenan, das ab und zu auf die Kleine aufpasst, die fast Witwe Chani Doron und die echte Witwe Dvorah Edelman. Es geht um Lug und Betrug, wir schauen in die Abgründe eines jeden, fühlen mit ihnen und begleiten sie auf dem Weg aus diesem Chaos heraus.

Olinka Vištica, Dražen Grubišic: "Das Museum der zerbrochenen Beziehungen"

Die Kinokarte des ersten Dates, das Feuerzeug, mit dem er bei der ersten Begegnung die Zigarette anzündete oder ein überquillender Aschenbecher auf dem Balkon, weil sie nachts nicht schlafen konnte und dann stundenlang auf dem Balkon saß und rauchte: Die Erinnerungen an Beziehungen sind vielfältig und auch wenn eine Beziehung zerbricht, bleiben sie bestehen. Was aber soll man damit anstellen? Wegwerfen? Vergessen? Aufteilen? Das Museum of Broken Relationship in Zagreb sammelt solche Dinge und erzählt ihre Geschichten. Jetzt gibt es – passend zum Museum – ein ganzes Buch voller vergangener, glücklicher und herzzerreißender Geschichten.

The Gentle Temper: "Take me to the Lakes"

Wer die CeeCee-Bücher mag, wird das neue Buch von Nils und Karoline von The Gentle Temper lieben: In der Take Me to the Lakes – Weekender Edition zeigen die beiden die 50 schönsten am Wasser gelegenen Übernachtungsmöglichkeiten im Berliner Umland bis hoch zur Ostsee. Nicht nur das Design des Buches ist wirklich hübsch, sondern auch die Fotos und vor allem die Unterkünfte selbst. Wer mit Stil aufs Land fahren und ein Wochenende am Wasser oder am Kamin verbringen will, der sollte dieses Buch im Schrank haben.

Stefanie Sargnagel: "Statusmeldungen"

Die Österreicherin Stefanie Sargnagel ist Autorin, Künstlerin und Mitglied der feministischen Gruppe "Burschenschaft Hysteria". Ihr erstes Buch handelte von Erlebnissen, die sie in ihrem Job als Callcenter-Mitarbeiterin hatte. Ihr Buch "Statusmeldungen" liest sich genauso, wie der Titel klingt: Sargnagel notiert Kurzmeldungen mit Datum und Uhrzeit. Manchmal sind es ebenfalls kurze Storys aus ihrem Dasein als Callcenter-Mitarbeiterin, manchmal einzelne Sätze wie "Wenn ich genug Geld verdient habe, ziehe ich in den Wald und eröffne eine kleine Lebensberatungspraxis". Wer etwas für zwischendurch sucht, um gelegentlich zu schmunzeln, der sollte auf jeden Fall in dem Buch der jungen Österreicherin blättern.

Allen Frances: "Amerika auf der Couch"

Der Psychiater Allen Frances analysiert auf insgesamt 512 Seiten das Zeitalter und den Aufstieg Donald Trumps. Sind wir am Ende der Aufklärung? Wie kam der Aufstieg Trumps zustande? Frances sieht den Grund hierfür in der gesellschaftlichen Notlage Amerikas. Der Psychiater, der auch die Kriterien für narzisstische Persönlichkeitsstörungen definiert hat, versucht mit den Mitteln eines Therapeuten zu analysieren, weshalb so viele dem Nationalwahn, dem Dissozialen und dem Selbstbetrug erlegen sind. Er setzt sich mit der politischen Lage auseinander, versucht Gründe für die von ihm beschriebene "Krankheit" zu finden und beschreibt fundamentale Problematiken der heutigen Gesellschaft. Dieses Buch ist genau richtig für alle, die mehr Antworten suchen, als Scherze über den ersten orangenen Präsidenten.

Sebastian Fitzek: "Das Paket"

"Sebastian Fitzek – Mann für die Bestseller" schrieb die Süddeutsche über ihn. Und ich bin mir sicher, viele Thriller-Fans können dem nur beipflichten. In seinem neuesten Buch "Das Paket" geht es um die junge Psychiaterin Emma, die in einem Hotelzimmer von einem Serienvergewaltiger missbraucht wird. "Der Friseur" wird dieser genannt, weil er seinen Opfern die Haare abrasiert, bevor er sie ermordet. Emma kam lebend davon, wird jetzt allerdings von Paranoia geplagt und fühlt sich nur noch in ihrem Haus im Grunewald sicher. Bis sie eines Tages der Postbote bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen, einen Mann, den sie noch nie gesehen hat – und von dem sie nichts weiß.

Juli Zeh: "Leere Herzen

Dass Juli Zeh mit der Eigenschaft gesegnet ist, Gesellschaften wahnsinnig gut zu analysieren und zu beschreiben, bewies sie bereits mit ihrem Roman "Unterleuten". In ihrem neuen Politthriller erzählt sie von der kleinen, unscheinbaren Firma "Die Brücke", die heimlich ein ziemlich lukratives Geschäft mit dem Tod angefangen hat. Als plötzlich Konkurrenz für die beiden Gründer dieses zwielichtigen Geschäfts auftaucht, geraten nicht nur ihre Geschäfte durcheinander, plötzlich müssen sie auch um ihr Leben fürchten.