Spuckefäden am Mund und verstopftes Klo – Unsere peinlichsten Dates
Nachdem wir in einer gemütlichen Bar ein paar Drinks hatten und zu ihr gingen, musste ich plötzlich wahnsinnig dringend auf die Toilette. Also richtig.
Dating ist ein harter Job und nicht selten auch ein richtig unangenehmer. Wir haben ein paar unserer schlimmsten Dates aufgeschrieben und es zeigt sich mal wieder: die schlimmsten Erlebnisse werden hinterher zu den besten Geschichten. Aus Gründen der Peinlichkeit wurden die Namen teilweise von der Redaktion geändert.
Matze ist verkatert zum Candle-Light-Dinner
Den Kater, den ich an diesem Tag hatte werde ich nicht vergessen. Ich war kurz davor bei ihr anzurufen und abzusagen. Sie hatte beiläufig zum Essen geladen - bei ihr zu Hause. Easy. Wir kannten uns schon ein bisschen - für mich war sie einfach eine gute Bekannte. Als ich die Treppe zu ihrer Wohnung hochging, hatte ich mich geärgert, dass ich nicht meine Jogginghose angelassen hatte und als sie die Tür öffnete, war ich heilfroh. Denn sie stand da im engen Abendkleid. In der Wohnung war schummriges Licht. Sie hatte einen Braten gemacht. Himmel, einen Braten. Ich versuchte das alles zu überspielen, kumpeliger als der beste Kumpel zu sein – aber das machte es nur noch schlimmer. Den Braten habe ich kaum runterbekommen, auf dem Nachtischsofa bin ich fast eingeschlafen. Ich habe mich entschuldigt. Sie fand das natürlich nicht so schlimm, was es noch schlimmer machte. Danach haben wir uns nicht mehr so oft gesehen.
Ines' Abend mit Spuckefäden und schlechten Witzen
Der Laden, in dem wir essen, ist bei mir um die Ecke. Gewohntes Umfeld ist immer gut, nicht so viele Überraschungen, dachte ich. Doch sobald die Bedienung das erste Mal an unseren Tisch kam, wusste ich das wird (k)ein witziger Abend. Er selbst, sich als geilster Comedian der Welt betrachtend, versuchte einen Witz nach dem anderen zu reißen. Ich sank immer tiefer in den Stuhl. Es war nicht mal mehr ein verlegenes Lächeln heraus zu bekommen. Seine Sprüche waren einfach unangebracht und nicht, aber auch wirklich gar nicht witzig. Während er mir und der Bedienung die Sprüche aufdrückte und Videos von seinen Auftritten zeigte, bildeten sich zwischendurch immer wieder Spucke-Fäden an, in und um seinen Mund. Die blieben dann auch noch an seinem Weinglas hängen. Zu allem Überfluss musste ich am Ende des Abends mein Essen auch noch selbst bezahlen, obwohl er den ganzen Abend über seinen Fame und seinen Charme geredet hatte. Wir haben uns das letzte Mal gesehen.
Anna muss für miesen Sex erst ins Möbelhaus
„Ob er wohl den Ketchup in meinem Mundwinkel bemerkt hat?! Schnell abwischen!“ Bei einem ersten Date Burger Essen gehen, war bestimmt nicht meine Wahl. Dauernd dachte ich, der ganze Burger hinge mir im Gesicht. Nachdem ich den Essens-Catwalk überstanden hatte in diesem runtergeranzten Laden ging es richtig los: Wir sind Möbel kaufen gefahren. Er nahm mich auf seinem Einrichtungstrip mit und zog stringent sein Tagesprogramm durch. Er zeigte mir alles was er sich leisten kann und will. Das war mir vollkommen egal. Ich habe diesen prolligen, komischen Tag irgendwie durchgestanden. Nach ewigem Heck-Meck „Zu dir oder zu mir?!“ hatten wir endlich Sex. Ich dachte: das kann es vielleicht rausreißen. Nein, auch das war enttäuschend. Next!
Flo verbringt das Date im Klo
Das Date fing eigentlich sehr vielversprechend an und hätte auch sehr vielversprechend enden können, hätte ich die obligatorische Frage "Zu mir oder zu dir" dieses Mal nicht mit "zu dir" beantwortet. Denn nachdem wir in einer gemütlichen Bar ein paar Drinks hatten und zu ihr gingen, musste ich plötzlich wahnsinnig dringend auf die Toilette. Also richtig. Nachdem ich fertig war, wollte ich die Spülung drücken, aber das Klo war verstopft. Pömpel? Fehlanzeige. Klammheimlich abhauen? Ich mochte die Frau, also war auch das keine Option. Ich versuchte mein Glück mit der Klobürste. Ja, es ist eklig und ja, es hat nie enden wollende 25 Minuten gedauert, bis die Toilette wieder frei war. Das hat leider auch die Dame bemerkt und mich nach einem letzten Drink nach Hause gebeten, nach einem Second Date brauchte ich auch nicht zu fragen. Seitdem halte ich mich an die Regel: Nummer 2 wird nur zu Hause gemacht.
Laura vermasselt den stilvollen Abgang
Wer in der Kleinstadt aufwächst, kennt das Problem. Irgendwie kennt jeder jeden und wenn man das "Glück" hat, dass die eigene Familie alteingesessen ist, kann man auch davon ausgehen, dass die Eltern jeden kennen. Ich hätte es also ahnen können, dass es ein relativ unangenehmer Morgen wird, wenn ich bei meinem Date schlafe. Habe ich aber nicht. Und leider sind meine Geheimagenten-Skills auch doch nicht so ausgeprägt, wie ich dachte, denn statt mich unbemerkt herauszuschleichen, laufe ich seinem Vater direkt in die Arme. Unangenehm genug – niemand möchte diesen Vater kennenlernen – zu meinem Pech kannte mich der Vater bereits. Er war ein alter Freund meines Vaters und begrüßte mich mit dem Satz "Mensch, dich kenn ich noch, da warst du noch soo klein. Sag' deinem Papa einen lieben Gruß. Na dann werden wir uns ja zukünftig häufiger sehen." Werden wir nicht.
Katharina entflieht dem Händchenhalter
Natürlich war es eine dumme Idee. Nicht nur, etwas mit meinem Nachbarn anzufangen, sondern mich dann auch, aus Höflichkeit oder Schuldgefühl oder einer Mischung aus beidem, von ihm zu einem Sonntagsspaziergang überreden zu lassen und zu glauben, das sei kein Date. Ich dachte, ich könnte das Ganze durch Herumalbern und Kumpelhaftigkeit entschärfen, aber er griff plötzlich meine Hand – und ließ sie nicht mehr los. Instinktiv machte ich mich los, aber sofort hatte er wieder meine Hand in seiner. Minutenlang ging ich so unfreiwillig Hand in Hand mit ihm, fing furchtbar an zu schwitzen und gab ihm dann panisch und auf sehr ungalante Art und Weise einen Korb, als er von gemeinsamer Wohnung zu reden anfing. Ich entfloh dem Gespräch mit einer Ausrede zu einer Freundin und zog dann ein paar Wochen später weg – nicht wegen ihm, aber auch.