Tacos, Burger und ganz viel Kimchee bei Son Kitchen in Charlottenburg

© Daliah Hoffmann

Natürlich musste es in Strömen gießen als ich beim Son Kitchen ankomme. Wer den kleinen koreanischen Durchreiche-Imbiss kennt, weiß, dass es hier nur wenig Platz zum Unterstellen gibt. Die Gäste drängen sich unter die kleine Markise und rücken an den zwei Stehtischen und dem kleinen Tresen noch ein Stückchen näher zusammen. Ein paar Minuten später ist der Himmel wieder blau, es wird entspannt weitergegessen. Bei richtig miesem Wetter kann es schon mal vorkommen, dass die Gäste in den Hauseingang nebenan ziehen. Die Jungs sind da flexibel und die Nachbarn entspannt.

Die Jungs, dass sind Daniel, Johannes und Jeong Han, drei Berliner mit deutsch-koreanischen Wurzeln und dem richtigen Gespür, wenn’s um koreanisches Streetfood geht. Angefangen haben sie mit Caterings für Freunde und den Hangaram e.V., ihren koreanischen Verein für kulturellen Austausch. Durch Zufälle, Glück und die richtigen Kontakte wurde Son Kitchen immer größer: Ein eigener Streetfood-Markt im Platoon, die Teilnahme bei Burgers & Hip Hop, feste Stände in der Markthalle Neun und beim Bite Club. Das leckere koreanische Streetfood mit internationalen Einflüssen kam in Berlin ziemlich gut an, ein eigener Laden war da die einzig logische Konsequenz. Seit Oktober 2016 gibt es den Imbiss jetzt schon auf der Kantstraße.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

„Am Anfang wollten wir eigentlich nur Kimchee verkaufen und hatten Badewannen voll mit dem eingelegten Kohl. Wir haben mit einem sehr kleinen Budget angefangen. Davon haben wir Salz, Schneidebretter, Messer und Kohl für die Kimchee-Produktion gekauft“, erinnert sich Daniel an die Anfangszeit. Zu unserem Glück haben sich die Jungs kulinarisch doch noch mehr (zu)getraut. Heute werden in der winzigen Küche neben Klassikern wie Bibimbap und Kimchee auch koreanische Tacos, leckere Pommes und Burger zubereitet.

Natürlich nehmen wir den Kimchee-Taco mit Rindfleisch, die eigentlich vegetarischen Kim Cheesilla Fries und zwei Burger, den Supreme und BBQ Pacman. Letzteren haben wir am Nachbartisch gesehen und akuten Fressneid bekommen. Ich schmule immer mal wieder durchs Fenster in die Küche. Kaum zu glauben, dass hier alle Caterings und das Essen für den Tag zubereitet werden. Das nenne ich mal routiniertes Arbeiten und perfekte Platznutzung. Meine Küche ist etwa genauso groß wie die von Son Kitchen und zu zweit tritt man sich eigentlich schon auf die Füße.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Die Fries sind schnell verputzt und auch die Burger sind nach ein paar Bissen verschwunden. Wer den Taco bestellt, sollte sich unbedingt mit Servietten eindecken – der ist nämlich nicht nur wirklich lecker, sondern auch eine kleine Sauerei. Macht nix, dann leckt man sich halt die Finger. Mittlerweile ist es fast 20 Uhr und vor dem Son Kitchen ist es ziemlich voll. Nachbarn aus dem Haus holen sich noch schnell eine Portion Fries und Kimchee, Lieferboys sammeln Bestellungen ein, Stammkunden plaudern mit den Betreibern und beißen glücklich in den Burger. Mittags sei hier am meisten los, meint Daniel, aber auch nach Feierabend kommen hungrige Charlottenburger und Freunde des Hauses gern zu dem kleinen Imbiss mit der roten Kachelwand.

© Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: Die Fries, den Kimchee-Taco und den Supreme Burger.

Veggie: Taco, Bibimbap, Burger und Sides wie Pommes gibt's auch vegetarisch und vegan.

Preise: Kimchee Taco für 2,50 Euro, Burger zwischen 4,90–5,90 Euro, Bibimbap 6–7 Euro und Sides zwischen 1,50–4,50 Euro.

Beste Zeit: Zur Mittagspause oder abends auf dem Weg nach Hause.

Son Kitchen | Kantstraße 46, 10625 Berlin | Montag – Samstag: 11:45–22:15 Uhr, Sonntag: 11:45–20:15 Uhr | Mehr Info

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite