So könnte die Stadt künftig Pfandsammler unterstützen
Sie gehören fest zum Stadtbild in Berlin: Pfandsammler. Oft stecken sie bis zu den Ellbogen in öffentlichen Mülleimern, um hineingeworfene Pfandflaschen herauszufischen. Manche haben Taschenlampen bei ihrer Suche dabei, viele nicht. Auf diese Weise müssen sie nicht nur in allerhand Unappetittliches fassen, sondern können sich auch verletzen und mit Keimen infizieren. Damit die Pfandsammler leichter und sicherer an die Flaschen kommen und ein Stück Würde zurückbekommen, hat nun der Neuköllner Grünen-Abgeordnete Georg Kössler eine Initiative angestoßen.
Kössler möchte die schon in Großstädten wie Hamburg oder Köln erprobten Pfandringe einführen, in die die Flaschen gut sichtbar außen am Mülleimer angebracht werden können. So kämen nicht nur Pfandsammler besser dran, auch die Bürger würden daran erinnert, ihre Flaschen nicht in den Eimer zu werfen. Das gilt besonders für Touristen, die in ihren Heimatländern das Pfandsystem nicht kennen. 70 bis 150 Euro kostet so ein Pfandring pro Mülleimer, bei den Testläufen in anderen Städten hatte er mäßigen Erfolg. Auch andere Versuche in Berlin wie Pfandkisten und Flaschenhalter dienten laut Tagesspiegel vor allem als Unrat-Sammelstelle denn dem eigentlichen Zweck.
Wie sinnvoll sind also die Pfandflaschenringe? Geldverschwendung oder eine Möglichkeit, Sammlern das Leben zu erleichtern und die Menschen zum bewussten Nichtwegwerfen von recylingfähigem Material zu motivieren? Bislang wird der Vorschlag noch bei der BSR geprüft; ob sie tatsächlich eingeführt werden, ist noch nicht entschieden. So oder so sollten wir uns weiterhin an das allgemeine Motto halten: "Pfand gehört daneben".
Ilona Hartmann