So schmeckt Berlin – Dinner mit Klopse und Senfei im Mirika

Der Abschnitt zwischen Prinzenbad und Moritzplatz besticht in Sachen Essen eher durch semigut ausgestattete Spätis und Fast Food im Fladenbrot. Eine Ausnahme macht da das Mirika. In ihrem Restaurant bieten Lilo, ihre Geschwister und einem Kindheitsfreund eine kleine feine Karte deutscher Gerichte an. Simpel, unaufgeregt, dafür aber frisch und lecker.

Neben dem regulären Angebot veranstalten Lilo und die anderen seit Anfang des Jahres auch die kulinarische Eventreihe "Berliner Dinner". Den Anfang machte der Klops. Dass ein Fleischklößchen so wandelbar ist, hätte ich nicht gedacht. Zur Vorspeise gab's den Klops als Dreierlei von Fisch, Fleisch und Gemüse. Der Klassiker wurde als Hauptgang gereicht und zum Dessert als Germknödel mit Vanillesauce und Schokocrumble, mein persönliches Highlight des Abends. Da kann man auch ruhig nochmal mit dem Finger über den Teller gehen, um auch den letzten Rest Soße zu erwischen.

Das nächste Dinner ist schon geplant und wahrscheinlich wird sich dann alles um das Senfei drehen. "Wir wollen die Deutsche bzw. Berliner Küche vorstellen und zeigen, was sie kulinarisch zu bieten haben", sagt Lilo. Richtig sexy sind Klopse, Eisbein und Falscher Hase nicht, dafür aber ehrlich und einfach typisch Berlin. Und sie erinnern an die Kindheit, wenn Oma und Opa für einen gekocht haben. Zwischen Eggs Benedict, Avocado-Brot und Chia-Pudding muss ja auch Platz für was Bodenständiges und Regionales sein. Ist ja schließlich Berlin, da dürfen Mettbrötchen und Hummus-Dip beide auf den Teller.

Am 8. April feiert das Mirika seinen ersten Geburtstag und ganz bald soll es auch wieder Frühstück geben, erzählt mir Lilo zwischen dem dritten und vierten Klops. An der neuen Karte wird aber noch getüftelt. Man trifft sich sonntags zum Rezepte probieren. Typisch Deutsch soll das Frühstück sein, aber auch ein bisschen innovativ, eben genau so wie das Essen im Mirika sonst auch.