Schön und lecker – Zum Mittagessen im LOK6 in Schöneberg

© Daliah Hoffmann

Seit Anfang Juni haben die Bewohner vom Lokdepot mit dem LOK6 eines der schönsten Restaurants direkt im Haus. Genauso rot und geradlinig wie der Gebäudekomplex am Kreuzberger Ende des Gleisdreieckparks, ist auch das Restaurant von Julia und Tobias. Decke, Boden und Wände sind in demselben Rostrot gehalten wie die Außenfassade. Nicht nur das Farbkonzept sorgt für Wärme, sondern auch die freundliche Art der beiden Betreiber. Man kann irgendwie nicht anders, als sich hier wohlzufühlen.

Als ich zum Mittagessen komme, stehen Tartine Niçoise, Barley Bowl, Salat mit Erdbeeren und Avocado und Neue Kartoffeln auf dem Menü. Alles was auf den hübschen Tellern landet, hat Julia in der kleinen offenen Küche auf dem Zwischenboden zubereitet. "Wir arbeiten eng mit der Markthalle Neun zusammen", erzählt Julia, die jahrelang in der Modebranche tätig war. Eier, Milch, Tomaten, Fleisch und Co. kommen aus dem Berliner Umland, Regionalität ist Julia sehr wichtig. Gekocht wird also mit saisonalen Zutaten aus Deutschland, dabei steht Gemüse ganz klar im Fokus. Fisch und Fleisch spielen im LOK6 "nur" die Nebenrollen, ihre Herkunft und Qualität ist aber genau so wichtig.

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© Daliah Hoffmann-Konieczka

Da wir erst gestern Kartoffeln hatten, wir uns nicht entscheiden können und der Hunger groß ist, nehmen wir einfach alle anderen Mittagsgerichte. Die Lunch und "Pre Dinner"-Karte im LOK6 wechselt wöchentlich, jeden Dienstag werden dann die neuen Gerichte getestet. Dann fragen Tobias und Julia die Gäste gespannt, wie sie es fanden und freuen sich über Feedback und Kritik. Wir haben nichts auszusetzen und würden am liebsten noch mal Nachschlag von dem wirklich leckeren Rhabarberkompott mit Meringue, Mascarpone und handgepflückten Holunderblüten haben wollen. Momentan steht der Nachtisch nicht auf der Karte, aber vielleicht habt ihr ja Glück – die Rhabarberzeit hält ja noch ein bisschen an.

Während Julia in ihrer Küche das Essen vorbereitet, kümmert sich Tobias unten um die Gäste. Obwohl das LOK6 erst seit einem Monat offen hat, gibt es schon jetzt viele Stammkunden jeden Alters. Zum einen sind es Freunde der beiden Betreiber, zum anderen Nachbarn aus dem Lokdepot und Berliner, die das Restaurant zufällig beim Joggen und Fahrradfahren im Gleisdreieckpark entdeckt haben. "Hier wohnen viele Kinder im Haus, die kommen regelmäßig rein und wollen eine Limo oder Eis kaufen", erzählt Tobias, als wieder eine junges Mädchen durchs Fenster schmult.

Ab 17 Uhr beginnt im LOK6 der Aperitivo. Beim "Pre Dinner" gibt es Snacks und kleine Hauptspeisen wie Burrata aus Brandenburg mit grünem Spargel oder Filet. Dazu ein Glas Rosé, ein Platz auf der Fensterbank, Abendsonne und der Blick auf den Gleisdreieckpark. Ich weiß genau, wo ich bald meinen Feierabend-Vino schlürfe, die Abendsonne genieße und dazu die leckeren Kreationen von Julia esse.

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© Dinah Hoffmann
© Dinah Hoffmann

Unbedingt probieren: Das Rhabarberkompott mit Meringue und Holunderblüten, falls es wieder auf der Karte steht.

Veggie: Mittags und abends gibt es überwiegend vegetarische Gerichte.

Preise: Lunch zwischen 7,50 und 8,50 Euro.

Beste Zeit: Zum Mittagessen und abends zum Apertivio mit Wein, Snacks und dem Blick auf den Gleisdreieckpark.

LOK6 | Am Lokdepot 6, 10965 Berlin | Dienstag – Samstag: 11:30–21 Uhr | Mehr Info

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