Schlemmen im Kontakt Bistro in Friedrichshain
Update: Das Kontakt Bistro hat dauerhaft geschlossen.
Auch wenn wir glauben, im Friedrichshainer Südkiez geht nix mehr – es gibt doch immer Neues. So auch das Bistro Kontakt, das schlicht, gemütlich und einladend daherkommt. Angeboten werden Shake Salate und Sandwiches aus hausgemachtem Brot. Thilo ist der Gastronom und ist Feuer und Flamme, mir das Konzept des Kontakt näherzubringen. "Alle wollen immer schnell essen, so zwischendrin. Wieso verstehen wir nicht. Man muss doch genießen können." Thilo und Michi versuchen die Gäste zum bewussten Genuss zu bringen und das mit einer aufregenden Kombination aus saisonalen Zutaten und viel Selbstgemachtem! "Die Mayonnaise ist selbstgemacht! Frag hier mal im Kiez rum wer das noch macht!"
Seit sie vier Jahre alt sind, kennen sich der Gastronom und der Koch aus Braunschweig. Nachdem sie sich aus den Augen verloren hatten, sich dann durch Zufall in Hamburg wiederfanden, war klar: Wir müssen etwas zusammen machen. Inzwischen leben beide Jungs in Berlin. Man merkt sofort, die beiden passen perfekt zusammen, denn sie sind ein eingeschweißtes Team. Wie das funktioniert, will ich wissen. "Bei den meisten geht es ums Geld, bei uns geht es um Leidenschaft, um Genuss und um Spaß. Wir lieben unseren Job." – Das sieht man auch!
Ursprünglich kommen die beiden aus der Sterne-Gastronomie, doch das war ihnen zu viel Getue, es ging selten um das Essen per se. Die Liebe zu qualitativ hochwertigem Essen aus ausgewählten Zutaten ist jedoch bestehen geblieben. "Ich kann kein Stück Fleisch für einen Preis anbieten, der ihm nicht würdig ist. Da kostet das einfach mal etwas mehr.", erzählt Michi. Überteuert ist das Essen im Kontakt allerdings nicht. Das Angebot reicht von vegan, glutenfrei bis hin zu Rindfleisch im Kon-Wiches (das sind Burger, nur besser!). Junge Unternehmer wollen die beiden auch unterstützen. Deshalb bieten sie Wein von einem 18-jährigen Weinhändler an, der ausgewählte Weine aus Portugal bezieht und auf dem Hof der Eltern arbeitet.
Um den Namen zum Programm zu machen, haben die beiden einen Durchbruch zur Küche gelassen. So können die Gäste einen besseren Eindruck von der Zubereitung ihres Gerichts und eine Nähe zu den Gastronomen aufbauen. Ab 22 Uhr kann man Michi übrigens oberkörperfrei die Küche putzen sehen, Plätze an der Bar gibt es dafür zu genüge. Tagsüber kann man jedoch vor allem die vielen selbstgemachten Köstlichkeiten genießen. Unter anderem die hauseigene Geranien Limo oder die eingelegten süß-sauren Zwiebeln. Als ich in die Küche komme, zeigt mir Michi auch die selbst gemachte Aioli, die einen zauberhaft starken Knoblauch-Duft verströmt. Wenn ihr also mal wieder einen Arbeitskollegen ärgern wollt oder einfach nur auf Knoblauch steht: schaut vorbei!
Ungedingt probieren: Aioli und die Kon-Wiches in sämtlichen Varianten.
Veggie: Die Salate und auch viele Kon-Wiches sind vegan oder vegetarisch. Manche auch glutenfrei. Aber alle lecker!
Mit wem gehst du hin: Mit Freunden, wenn mal keiner auf’s Handy gucken soll.
Besonderheit des Ladens: Die sofortige Nähe zu den beiden Inhabern.
Lärmfaktor: Es läuft poppige Musik für gute Stimmung in der Küche, aber man kann sich unterhalten.
Preise: Sowohl die Salate als auch Kon-Wiches liegen zwischen 6 und 9 Euro.
Kontakt Bistro Friedrichshain | Gabriel Max Straße 13, 10245 Berlin | Dienstag – Sonntag: 12–22 Uhr | Mehr Info
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.
Annik Walter