Mit "Behind The Tree" bekommt ihr die besten Indie-Filme auf die Couch gestreamt

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Es gibt diesen Moment im Winter, an dem man vergisst, dass es sowas wie Sommer jemals gegeben hat. An dem der Chai-Tee, die Katze deines Mitbewohners und Netflix deine besten Freunde geworden sind und du fast vergessen hast, wie dein Spätimann aussieht.

Für alle, die das Blockbuster-Angebot von Amazon und Co. durchgeschaut haben, gibt es jetzt eine neue Streaming-Alternative. Behind The Tree ist ein von Berliner Filmliebhabern gegründeter neuer Independent-Streaming-Dienst, der euch die schönsten, absurdesten und anspruchsvollsten Indie-Filme direkt auf die Couch bringt. Wenn ihr es im Sommer vielleicht nicht ins Kino geschafft habt und euch jetzt noch ärgert, dass ihr diesen einen schwedischen schwarz-weiß Film ohne Ton verpasst habt, habt ihr vielleicht die Chance, diesen jetzt bei Behind The Tree wieder zu finden. Die Filme werden bei Behind The Tree nämlich direkt von den Machern hochgeladen, sodass diese auch mit 75% am Erfolg ihrer Filme beteiligt werden und weiter spannende Filme machen können.

Bei Behind The Tree werden die Filme aus dem Katalog zum Beispiel von Frederick Lau, Jan Köppen, Christoph Letkowski oder Trystan Pütter kuratiert und euer neuer Lieblingsfilm wird euch so vielleicht mit ein bisschen Glück auf dem Silbertablett serviert. Wir haben uns mit Nicolas Solar Lozier über gute Filme, das Gründen von Behind The Tree und die Digitalisierung unterhalten.

© Behind the tree

Wie ist die Idee zu "Behind The Tree" entstanden?
Alle von uns sind entweder Filmliebhaber oder kommen aus dem Filmgeschäft. Wir nutzen seit Jahren Streaming-Dienste und schauen kaum noch lineares Fernsehen. Auf diesen Plattformen haben wir aber immer sehr lange nach guten Filmperlen und Dokumentationen gesucht. Es war uns dann klar, es muss eine Plattform für diese Independent-Filmemacher und -Filmfans geben. Das war vor einem Jahr. Als erstes mussten wir schauen: Gibt es überhaupt ein Potenzial hierfür? Ist dies ein Thema, das für Fans und Filmemacher wichtig ist? Das positive Feedback hat uns dann aber umgehauen.

Wie hat sich der Filmmarkt durch die Digitalisierung aus deiner Sicht verändert?
Wir selber nutzen alle weiterhin Netflix – ein toller Ort für Serien. Behind The Tree bietet aber Filme, die bei Netflix oder anderen Plattformen keinen Fokus finden oder dort gar nicht auffindbar sind. Und ist es wichtig, dass Filme endlich einem breiteren Publikum gezeigt werden und für jeden Zuschauer besser zugänglich sind. Aus unserer Sicht muss jetzt noch die Filmförderung mitziehen und die klassische Verwertungskette aufheben.

Ihr erlaubt jedem, Filme hochzuladen. Geht es bei euch auch um Qualität bei den Filmen oder ist euch das nicht so wichtig?
Jeder kann Filme hochladen, sodass alle die Chance bekommen, ihren Film einem Publikum zu zeigen. Filme sollen leicht zugänglich sein für jeden. Die Kuratoren wie Frederick Lau, Jan Köppen, Christoph Letkowski oder Trystan Pütter suchen dann innerhalb unseres Kataloges die in ihren Augen besonderen Filme raus und nehmen sie in ihre Empfehlungen auf. Jan Köppen hat hier zum Beispiel einen Film empfohlen, der für viele nicht wirklich für Qualität steht, der ihn aber einfach sehr unterhalten hat – "Sharknado 3".

Was ist euer Traum für Behind The Tree?
Es gibt mehrere Visionen und Träume: Wir möchten eine Plattform für die ganzen tollen Festival-Filme werden und deutsche und auch internationale Filme zeigen, die es nie auf den deutschen Markt geschafft haben. Wir haben die richtigen Filme für viele Abende, an denen das Fernsehen einen langweilt und man keine Lust auf Mainstream-Blockbuster hat. Außerdem wollen wir in der Zukunft Off-Kinos unseren digitalen Katalog zur Verfügung stellen, sodass wirklich jeder was davon hat. Und weiterhin gibt es auch Pläne, selber Filme zu produzieren und diese auf Behind The Tree anzubieten. Etwas, was wir als Leidenschaft in uns tragen.

Was ist dein persönlicher Lieblingsfilm auf eurer Plattform?
Es gibt so viele schöne Filme bei uns zu entdecken. Aber zur Zeit begeistern mich einfach "The Life of Fish" aus Chile und "Love Steaks" von Jakob Lass. "Love Steaks" ist ein Improvisationsfilm, der in einem Hotel an der Ostsee spielt. Bis auf die beiden Hauptdarsteller sind alle Mitwirkenden Mitarbeiter dieses Hotels.

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