Leckere DIY-Kuchen im Kastanientörtchen in Prenzlauer Berg

© Daliah Hoffmann

Es regnet ein wenig, als ich mich auf den Weg zum Kastanientörtchen mache. Kaum angekommen, fühle ich mich direkt wohl und das launische Berliner Frühlingswetter ist schnell vergessen. Das Café mit den großen Fenstern und dem prachtvollen Kronleuchter, der mir schon beim Vorbeilaufen aufgefallen war, teilt sich den Eingang mit der eicie-Galerie. Übersehen kann man das Café aber nicht, vor allem wenn das Wetter schöner wird. Die Terrasse geht dann von der Kastanienallee bis rüber auf die Zionskirchstraße. Ich weiß gar nicht, wo ich als erstes hingucken soll – die Einrichtung ist so schön und gemütlich!

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Der Slogan "Build your Törtchen" steht auf der alten Schultafel hinten im Raum und genau das mache ich jetzt auch. In der Vitrine liegen verschiedene Kuchenböden, einige sind vegan und das Banana Bread auch glutenfrei. "Jeder Gast, egal mit welcher Intoleranz oder Vorliebe, soll bei mir etwas zu essen bekommen", erzählt Anne und zeigt auf die Cremes. "Ich verzichte auf Gelantine, hänge die Cremes nur ab und verrühre Agar-Agar. Ein Großteil der Cremes ist laktosefrei, hausgemacht und frisch sind sie alle."

Als Törtchenfan entscheide ich mich für das M-Törtchen, die mittlere Frieda. Zwei Kuchenböden, zwei Cremeschichten und Obst als Topping – klingt ziemlich gut. Unten Zitrone-Mohnboden, dann Cheesecake-Creme, einmal Brownie, oben Beerenmousse und als Deko noch mehr Beeren und geröstete Haselnüsse. Das Törtchen ist eigentlich zu schön, um es zu essen, aber auch zu lecker, um es nicht zu tun. Wer keinen Zucker mag oder lieber mit etwas Herzhaftem starten will, für den hält die kleine aber feine Frühstückskarte bestimmt etwas bereit. Wie wär's zum Beispiel mit einem Brotzeit-Brettchen?

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Das junge Paar ist mindestens genau so zuckersüß wie das kleinen Törtchen, das ich mir selber zusammengestellt und in wenigen Minuten verputzt habe. Anne hat lange im Linds gearbeitet und war dort erst fürs Frühstück und dann für die Kuchen zuständig. Der Wunsch, dass jeder etwas zu essen bekommt und die vielen Extrawünsche von Gästen, haben ihr die Idee für das Konzept vom Kastanientörtchen gegeben.

"Alles in unserem Laden kannst du kaufen", erzählt Paul, "sogar den Teller, auf dem du deinen Kuchen isst. Nur die Vintage-Holzschiebetür, die Thekenmöbel und den Kronleuchter geben wir nicht wieder her". Das kann ich nur zu gut verstehen, die passen wirklich gut hier rein.

Die Möbel und das Porzellan sind von Ponyhütchen. Lili, die Inhaberin des Vintage-Möbelstores, ist eine alte Freundin von Paul. Wer sich also nicht nur in das leckere Törtchen, sondern auch in den bemalten Porzellanteller oder den alten Holztisch verliebt hat – jeder Tisch ist über 100 Jahre alt – kann beides ganz einfach kaufen und mitnehmen. Was in Sachen Einrichtung nicht von Ponyhütchen ist, ist Marke Eigenbau. Die Bänke mit der goldenen Reling am Fenster und die Halterung für die Cremespritzer hat der Papa von Anne selbst gebaut. Der Hang zur Handwerkskunst liegt in der Familie, bei dem einen mit Holz und Metall, bei der anderen mit Tortenteig.

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Unbedingt probieren: Da jeder sein eigenes Törtchen basteln darf: einfach den persönlichen Favoriten zusammenstellen.

Veggie: Viele der Kuchenböden und Cremes sind vegan. Einer der Böden ist auch glutenfrei.

Preis: Das S-Törtchen kostet 2,80 Euro, das M-Törtchen 4,20 Euro und das L-Törtchen 6,10 Euro. Frühstücken könnt ihr für 3,80 Euro bis 6,70 Euro.

Beste Zeit: Wenn man schlechte Laune hat und sich eine kleine Aufmunterung schenken will.

Wermutstropfen: Die tolle Schiebetür und den Kronleuchter kann man nicht kaufen. Dafür aber fast alles andere.

Kastanientörtchen | Kastanienallee 60, 10119 Berlin | Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr | Mehr Info

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