In Berlin gibt es die erste offizielle Tattoo-Schule Deutschlands

© Allef Vinicius | Unsplash

Während jeder, der in Deutschland einen Friseursalon oder eine Bäckerei eröffnet, meistens einen Meisterbrief oder zumindest eine abgeschlossene Ausbildung benötigt, darf sich jeder, der eine Tätowiermaschine besitzt, Tätowierer nennen und ein Tattoo-Studio eröffnen. Zumindest gesundheitlich gibt es einen ziemlich eklatanten Unterschied zwischen Haare schneiden und jemandem Farbe unter die Haut spritzen gibt. Umso verwunderlicher, dass es bis heute noch keine Richtlinien in Deutschland gibt, die dem Tätowierhandwerk eine gesetzliche Grundlage geben, geschweige denn eine offizielle Schule, in der man neben zeichnerischen, kunst- sowie tätowierhistorischen Grundlagen auch gewisse ethische Grundsätze und hygienische Standards beigebracht bekommt.

Genau das will der gebürtige Brasilianer Ricardo Valle jetzt mit der ESTP, der ersten offiziellen Tattooschule Deutschlands, ändern. Selbst beschreibt sich die Schule als "erstes und einziges europaweit anerkanntes Bildungsinstitut für Tätowierung und Piercing in Deutschland". Seit dem vergangenen Jahr werden in Spandau innerhalb von acht Monaten angehende Tätowierer ausgebildet. Die erste Klasse, die in zwei Wochen ihre Abschlussprüfung hat, besteht aus neun Schülern.

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Zugegeben, wie "offiziell" eine Schule sein kann, deren Richtlinien sich an keinen deutschen Gesetzen und rechtlichen Grundlagen orientiert, bleibt fraglich. Und der stattliche Preis von 4.000 Euro für eine scheinoffizielle Ausbildung ist wohl auch nicht zu verachten. Trotzdem greift Ricardo Valle einen Missstand auf, den auch seine Kollegen bereits kritisierten und weshalb der Bundesverband Tattoo BVT bereits die Kampagne "Safer Tattoo" ins Leben gerufen hat. Aber so super die Idee mit der offiziellen Tattoo-Schule auch ist, wichtig ist definitiv, dass es endlich gesetzlich festgelegte Ausbildungsregeln gibt und das Tätowieren als Lehrberuf anerkannt wird.

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