Hausgemachtes Eis und Baumstriezel schlemmen im Süßfein Berlin

© Daliah Hoffmann

Es ist nie zu kalt für Eis. Selbst dann nicht, wenn sich draußen beim Atmen in den Schal kleine Eiskristalle bilden. Solange es im Café kuschelig warm ist und es Sorten wie Zimt, Pflaume, Vanille oder Schokolade gibt, schlecken wir gern eine Kugel. Während viele (und leider auch eine unserer liebsten) Eisdielen den Winter über geschlossen haben oder ihre Läden über die kalten Monate an kleine Labels vermieten, bleibt das Süßfein in der Brunnenstraße geöffnet. Das Café hieß bis vor kurzem noch Die Eisfabrik. Der Name ist neu, das leckere Eis und die lieben Besitzer sind aber noch die Alten.

Seit Herbst gibt es im Süßfein neben hausgemachtem Eis, Kaffee, Kuchen und Keksen noch eine ganz besondere Leckerei, die ihr so kein zweites Mal in Berlin findet werden: Baumstriezel. Wer jetzt nur denkt Baum-was?, für den folgt eine  kurze Einführung: Im Englischen heißen sie "chimney cakes", auf Weihnachtsmärkten sind sie der Hit und in Ungarn gibt es die Kuchen aus Hefeteig an jeder zweiten Ecke. Der Teig wird um ein rundes Holzstück gewickelt, über einer offenen Feuerstelle oder in einem speziellen Ofen gebacken. Im Anschluss wird der Baumstriezel in  Zimt und Zucker oder Nüssen gerollt und dann schnell vernascht. Im Süßfein verkaufen Lisa und Felix die hohlen, länglichen Baumstriezel mit oder ohne Eis on top.

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Ich war im Sommer schon mal im Süßfein und habe mich durch das leckere Eisangebot probiert. Zum Winter hat sich das Eisangebot von über 20 auf rund zehn Sorten verkleinert, dafür gibt es ja die leckeren und zudem veganen Baumstriezel. Neben dem Klassiker mit Zimt und Zucker rollt Lisa die Kuchen auch in Kokos, Haselnuss oder Kakao. Ich entscheide mich natürlich für die Variante mit Zimt.

Die Baumstriezel kommen für jeden Gast frisch aus dem Ofen, sind noch richtig warm und schmecken einfach himmlisch. Die Wintersorten Pflaumensorbet, Zimt-Karamell-Butterkeks und Milchreis-Birnensorbet kann ich nur empfehlen, mit oder ohne Baumstriezel. Wer mag, kann sich die Kugel Eis direkt auf den Kuchen geben lassen. Das sieht zwar hübsch aus, ich würd es aber nacheinander essen. So hat man von beidem länger was.

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Den Teig für die Baumstriezel haben Lisa und Felix gemeinsam mit einem Spezialisten entwickelt. Anstatt Kuhmilch verwenden sie Kokosmilch. Der Hefeteig ist somit vegan und kosher, genau wie die Eiswaffeln. Bei allen Zutaten achten sie auf höchste (Bio-)Qualität. Die Schokolade für ihr Eis beziehen sie aus Belgien oder Frankreich, für das Vanilleeis werden ganze Schoten verarbeitet und auch in die Sorbets kommen nur echte Früchte.

Jedes Mal, wenn ich im Süßfein bin, empfängt mich Lisa mit einem breiten Grinsen. Sie verbreitet schnell gute Laune, ist mit vielen ihrer Kunden per Du und weiß sofort, für welche Sorte sich die kleinen und großen Gäste entscheiden. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn", erzählt Lisa. Gegenüber ist eine jüdisch-orthodoxe Schule und Synagoge. Viele der Kinder kommen nach dem Unterricht ins Süßfein und auch die Eltern und Rabbiner holen sich hier noch schnell ein Eis, einen Kuchen oder einen Baumstriezel. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch, dann gibt's Baumstriezel und eine heiße Schoki.

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Ungedingt probieren: Natürlich einen warmen Baumstriezel und Eis, entweder zusammen oder einzeln.

Veggie: Die Baumstriezel sind vegan, genau wie die Sorbets.

Mit wem gehst du hin: Deinem (Paten-)Kind und Freunden.

Besonderheit des Ladens: Lisa, die gute Laune verbreitet und die Baumstriezel.

Lärmfaktor: Eisladen mit vielen Kitas und Schulen in der Gegend, zu Stoßzeiten kann's schon mal laut werden.

Preise: Eine Kugel kostet 1,40 Euro, Cappuccino 2,50 Euro. Eis im Baumstriezel kostet 2,80 Euch und ein klassischer Baumstriezel 3,50 Euro.

Süßfein Berlin | Brunnenstraße 156, 10115 Berlin | Montag – Sonntag: 12–19 Uhr | Mehr Info

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