Fisch, Seafood und Cremant im Funky Fisch in Charlottenburg

© Daliah Hoffmann

Und er hat es schon wieder getan: Gastronom Duc Ngo hat sein mittlerweile neuntes Restaurant in Berlin eröffnet. Direkt neben dem 893 Ryōtei serviert der "Don der Kantstraße" im Funky Fisch seit August 2017 hochwertigen Fisch und Seafood mit einem Twist. Während es der Kantstraße und Berlin an vietnamesischen und japanischen Restaurant ganz und gar nicht mangelt, fehlten es der Stadt bislang an einem reinen Fischlokal mit mediterranen Gerichten und Stil.

Das hier mit Geschmack und Stilbewusstsein gearbeitet wurde, erkennt man auf den ersten Blick, dafür muss man das Funky Fisch nicht mal betreten. Durch die riesigen Fenster wird der Eckladen, ehemals das Kant Café, mit Sonnenlicht geflutet. Die roten Neonröhren an der unverputzten Betondecke und der dunkle Parkettboden sorgen für ein warmes Ambiente. Funky wird's im hinteren Raum, hier ist eine Wand mit großen kunterbunten Fischen bemalt, das Design findet sich auch auf den Menükarten wieder. Bei so viel stylischen Einrichtungselementen sticht eines trotzdem heraus. Der absolute Hingucker des Ladens ist die lange Vitrine. Auf Eis gelegt warten hier ganze Fische, große Scampi, Lachsfilets, Austern und Krebse darauf, vom Gast ausgewählt und vom Koch zubereitet zu werden.

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Klar, im Funky Fisch dreht sich alles um den Fisch und Seafood, egal ob frittiert, roh, gegrillt, gekocht, als Beilage oder ganze Platte. "Die Basis ist ganz klar mediterran. Aber es gibt interessante Fusiongerichte, die es funky machen.", erklärt Duc und schwärmt von seinem Lunch, einer großen Portion Spaghetti mit Hummer. "Das war der absolute Hammer". Verdamm, wäre ich doch nur etwas früher kommen.

Die Gerichte auf der Karte sind inspiriert durch Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Hier kommt auch sein Küchenchef her, zwei weitere Köche aus Lissabon folgen. Drei portugiesische Fischexperten, ein japanischer Sushimaster, ein deutscher Küchendirektor und Duc Ngo, der den Überblick behält und seine kulinarischen Vorlieben in die Gerichte bringt – das kann nur gut werden. "Es macht richtig Spaß, weil alle wirklich gut sind und einfach funktionieren", sagt Duc und man merkt, dass er das auch so meint.

Im Funky Fisch gibt es nicht nur normalen Fisch, wie man ihn beim Japaner oder Italiener bekommt. Einige der Gerichte sind etwas abgefahren, japanisch und aus Ducs Kindheit inspiriert. Einer seiner Favoriten ist Backfisch, den gibt es hier mit frischem Salat. "Wir wollten nicht die klassische Variante mit Pommes, sondern unser eigenes Ding daraus machen." Den frittierten Kabeljau bestellen wir natürlich, dazu noch die Tacos mit Scampi und Salsa, eine kleine Schüssel Poké mit Thunfisch- und Lachsstückchen, Pommes mit japanischer Mayonnaise und zwei Gläser Cremant – wir sind hier schließlich im Westen, da trinkt man auch mal Schaumwein am Nachmittag.

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Die Tacos mit gegrillter Garnele, Koriander und Tomaten-Chilisoße sind knackig, scharf und einfach lecker. Davon könnte ich locker sechs Stück von essen. Richtig lecker ist auch das Dressing vom Poké und obwohl ich rohen Thunfisch nicht so sehr mag, schmecken mir die Würfel richtig gut. Auch der Backfischsalat überzeugt. Wer bei Backfisch an fettig-frittierte Fischwürfel mit Pommes und Mayo denkt, wird hier eines besseren belehrt. Ducs Backfisch ist außen knusprig und innen zart, hinterlässt an den Fingern keine Fettschicht und wird durch den gemischten Salat zu einem richtigen Gericht anstelle eines schnellen Fastfoods to go.

Wer es lieber exklusiver will, kann Austern schlürfen, Eiernudeln mit Imperial Kaviar bestellen oder die Bouillabaisse Funky Fisch für 16 Euro löffeln. Qualität hat eben ihren Preis und die ist hier von höchstem Niveau. Zum krönenden Abschluss, und obwohl wir eigentlich gar nicht mehr können und kurz vorm Platzen sind, empfiehlt uns Duc den Chocolate Fudge. Der klebrige Schokokuchen kommt mit Tempura-Feige, Toffee-Soße, Crème Fraîche und Haselnüssen. Funky, lecker und einen Besuch wert!

© Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: Die Seafood-Platte, da ist für jeden was dabei!

Veggie: Wer herkommt, isst gern Fisch und Seafood. Für Vegetarier und Veganer bleiben Salate, Beilagen und Nachtisch.

Mit wem gehst du hin: Mit Kollegen, falls das Büro in der Nähe ist, mit deiner Family und Freunden, die gern Fisch essen.

Lärmfaktor: Es wird gequatscht (man kennt sich). Mittags und Abends kann schon mal ziemlich voll und laut werden.

Preise: Backfisch-Salat kostet 15 Euro, eine ganze Dorade bekommt man schon ab 16 Euro, die Seafood Platter Funky Fisch kostet 35/65 Euro und Sides zwischen 3 und 5 Euro.

Besonderheit des Ladens: Die Lichtinstallation an der Decke und die Fischtheke.

Funky Fisch | Kantstraße 135-136, 10625 Berlin | Montag – Sonntag: 12–23 Uhr | Mehr Info

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