Edle Meringue-Sahne-Törtchen im Aux Merveilleux in Wilmersdorf

© Lisa Ksienrzyk

Stellt euch vor, ihr seid im Auslandssemester in Frankreich und verbringt eure Wochenenden damit, durch das Land zu reisen und verschiedenste köstliche Süßigkeiten zu probieren. Dann entdeckt ihr diese kleine, edle Pâtisserie in den Gassen von Lille und jegliches Gebäck, wovon ihr vorher unentwegt geschwärmt habt, erscheint euch nur noch als kleine fade Süßspeise im Vergleich zu den Merveilleux. Das sind luftige Schichten von selbstgemachtem Meringue, aufeinandergeschichtet, dann umhüllt mit einer steifen Sahnecreme und schlussendlich sorgfältig in Schokoladensplitter getaucht. Ein sahniger, schokoladiger Baiserkuchen sozusagen, der in sechs Geschmacksrichtungen kommt: Mit Spekulatiussahne und weißen Schokosplittern oder Karamellsahne bedeckt mit kandierter Meringue. Läuft euch das Wasser schon im Mund zusammen? Dann habe ich gute Neuigkeiten, denn das Aux Merveilleux de Fred hat vor wenigen Monaten am Olivaer Platz unweit des Kurfürstendamms seine erste Filiale in Deutschland eröffnet.

© Lisa Ksienrzyk
© Lisa Ksienrzyk

Eigentlich kommen die Merveilleux aus dem Norden Frankreichs, aus Lille. Der Kopf hinter den Törtchen ist der Konditor Frédéric Vaucamps, der die Süßigkeiten schon seit Mitte der Achtziger bäckt. Mittlerweile gibt es neben den zahlreichen Filialen in Frankreich Standorte in New York, London, Belgien, der Schweiz und eben Berlin. Vaucamps legt allerdings Wert darauf, dass jeder Konditor mehrere Wochen mit ihm höchstpersönlich arbeitet und erst mit seinem Okay einen Laden unter dem Namen Aux Merveilleux de Fred aufmachen darf.

Das Konzept der Cafés ist in jeder Stadt gleich: Eine riesige Fensterfront über Eck lässt den Blick in die Backstube frei, sodass Neugierige von draußen den Konditoren bei ihrem Handwerk beobachten können. Ein großer Kronleuchter, eine lange Vitrine aus hellbraunem Granit, runde Bistrotische und viel Gold verleihen dem Aux Merveilleux einen edlen französischen Stil.

© Lisa Ksienrzyk
© Lisa Ksienrzyk

Bevor das Paar entschlossen hat, den Berlinern die Kunst der feinen Patisserie näherzubringen, leitete Alexandre einen Weinladen und Laetitia ein Restaurant in Paris. Die junge Pariserin begrüßt jeden Gast freudestrahlend mit „Hallo, Monsieur“ oder „Guten Tag, Madame“ und nimmt sich gern die Zeit für ein kleines Schwätzchen. Berliner aus allen Bezirken tingeln zu der Konditorei am Olivaer Platz, um die süßen Kalorienbomben für sich selbst oder als Geschenk zu kaufen.

Die Merveilleux werden im Miniformat angeboten, das in etwa so groß ist wie ein Schaumkuss, in einer mittleren Größe und als Torte. Die Küchlein tragen Namen wie L’Incroyable, der Unglaubliche, oder Le Magnifique, der Hervorragende. Das Cramique ist eine weitere nordfranzösische Spezialität im Café und definitiv eine Kostprobe Wert. Cramiques sind reichhaltige, süße Brioches in der Größe eines Brotlaibs und entweder mit Schokolade oder Rosinen gefüllt oder mit einer Zuckerglasur. Croissants, Milchbrötchen, Meringues und belegte Navette-Brötchen strahlen mich ebenfalls aus der Vitrine an, aber ich habe nur Augen für die bunten Merveilleux.

© Lisa Ksienrzyk
Unbedingt probieren: L’Incroyable mit Spekulatiussahne und Streusel aus weißer Schokolade. Und gönnt euch gleich die mittlere Größe.
Veggie: Bien sûr. Vegan wird allerdings schwer.
Mit wem gehst du hin: Mit kuchenbegeisterten Freunden. Und dem Besuch aus Frankreich.
Besonderheit des Ladens: Die offene Backstube, die sowohl von innen als auch von außen begutachtet werden kann.
Lärmfaktor: Null.
Preise: Die Mini-Variante kostet 1,35 Euro, die mittlere 2,75 Euro.

Aux Merveilleux de Fred | Olivaer Platz 2, 10707 Berlin | Dienstag – Samstag: 7.00 Uhr – 19.00 Uhr, Sonntag: 7.00 – 16.00 Uhr | Mehr Infos

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite