Diese vertikalen Gärten verbessern die Luft in Großstädten
Auch wenn in Berlin über 30 Prozent der Fläche öffentliche Grünflächen und Wälder ausmachen, wie eine Grafik der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zeigt, empfindet man das im Alltag ganz anders. Ständig tauchen irgendwo neue Baugruben auf, jede Freifläche wird mit neuen Gebäuden bestückt. Wer einmal die Staumeldungen im Radio hört oder zur Rush Hour einen Blick auf die Straßen wirft, weiß, dass im Berliner Straßenverkehr eher Stehen als Fahren die Regel ist. Dass dadurch die Luftverschmutzung nicht nur in Berlin, sondern in fast allen Großstädten zu einem brisanten Thema geworden ist, darauf hat erst vor Kurzem Greenpeace mit einer Aktion an der Siegessäule aufmerksam gemacht.
Bäume absorbieren CO2 und Feinstaub wirken lärm- und hitzedämmend. Leider haben wir in Großstädten, in denen schon Wohnraum knapp ist, kaum den Platz, um großzügig Wälder anzulegen. Damit die Luft aber trotzdem besser wird, haben sich die klugen Köpfe von "Green City Solutions" intensiv mit dieser Problematik auseinandergesetzt und eine ziemlich coole und erfolgreiche Lösung gefunden: Der City Tree ist eine Art intelligente Mooswand, die umwelttechnisch genauso effektiv ist wie 275 Bäume. Ein City Tree reduziert die Luftverschmutzung in einem Umkreis von 50 Metern um 30 Prozent, dabei kostet er nur fünf Prozent dessen, was ein ganzer Wald kosten würde und benötigt gleichzeitig natürlich nur etwa fünf Prozent der Fläche.
Das Green City Solutions Team besteht aus Architekten, Maschinenbauern, Informatikern und Gartenbauern/Biologen, hat sich ursprünglich in Dresden gegründet und inzwischen seinen Sitz auf dem Euref-Campus in Berlin. Sie haben mit diesem kleinen, komprimierten und freistehenden Luftreiniger, der nicht nur aus nachhaltiger und ökologischer Sicht, sondern auch in Sachen Wirtschaftlichkeit ziemlich super ist, etwas wirklich Tolles für die Luftqualität in Großstädten geschaffen. Zu finden sind die kleinen Luftstaubsauger natürlich nicht nur in Berlin, sondern auch in Dresden, Paris, Oslo und sogar in Hong Kong.
Dass wir nicht die einzigen sind, die das so sehen, zeigt sich auch darin, dass sie vergangene Woche das deutsche Finale des "Chivas The Venture"-Wettbewerbs für soziale Start-ups gewonnen haben und Deutschland im Juli international vertreten. Ausgeschrieben ist der internationale Wettbewerb mit 1 Millionen Dollar. Mal sehen, wo wir fernab des Berliner Hauptbahnhofs dann noch diese portablen City Trees finden, wenn Green City Solutions gewinnt.