Dem Privatclub in Kreuzberg droht die Schließung

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Kurz vor Jahresende erreicht den Privatclub in der Skalitzer Straße eine schlechte Nachricht: Dem kleinen, aber liebevoll kuratierten Kreuzberger Kulturort, in dem zahlreiche Newcomer ihr Debüt feiern und lokale Bands erstmals auf einer größeren Bühne stehen, droht nach dem Verkauf der ehemaligen Paketstation des Kreuzberger Postamtes das baldige Aus. Der neue Eigentümer, die Skalimmo GmbH, hat in Gesprächen mit Club-Betreiber Norbert Jackschenties nach dessen eigener Aussage "mehr als deutlich gemacht, dass man uns an diesem Standort nicht mehr haben will".

Erst Mitte vergangenen Jahres wurde der Mietvertrag für fünf weitere Jahre verlängert. Eigentlich müsste der Clubbetrieb problemlos bis 2022 weiterlaufen. Doch der neue Eigentümer, deren Inhaber die Internet-Unternehmer Marc und Oliver Samwer (Rocket Internet SE) sind, fordert acht Monate nach der Verlängerung eine Nachverhandlung des bestehenden Vertrags und eine Erhöhung der Kaltmiete von bisher 11 auf 22 Euro pro Quadratmeter. Sowohl der späte Zeitpunkt als auch die ernorme Erhöhung sind rechtlich nicht haltbar.

Zudem versucht der Vermieter auf einem anderen Weg, das bisherige Mietverhältnis aufzulösen. Anfang des Monats wurde das Obergeschoss an ein Start-up vermietet. Durch fehlenden Lärmschutz fühlen sich diese Mieter nun in ihrer Freiheit eingeschränkt. Es folgte eine Abmahnung sowie die Androhung der Kündigung. Offensichtlich hat der Vermieter zuvor nicht in den Lärmschutz investiert. Im Gegenteil, wie Jackschenties in seiner nun veröffentlichten Pressemitteilung klar macht, habe vielmehr sein Unternehmen, die milchmädchen Musikkultur GmbH, in den letzten Jahren mehr als eine Viertelmillionen Euro in die Instandsetzung der zuvor maroden Räume gesteckt. Auf eine schriftliche Anfrage hat die derzeit mit der Betreuung des Objekts beauftragte Hausverwaltung nicht reagiert

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