Das Datum für die Wiedereröffnung der Staatsoper Berlin steht endlich fest

Die Staatsoper Berlin ist ein wunderschönes Beispiel für die Art und Weise, wie Bauvorhaben in Berlin funktionieren. Seit 2010 wird in dem 1742 eröffneten Gebäude unter den Linden saniert. 2013 sollten die Baumaßnahmen abgeschlossen sein – waren sie aber natürlich nicht. Nun aber, endlich, unter großem Tamm-tamm, wird der Termin für die Neueröffnung bekannt gegeben: es ist der 3. Oktober 2017. Hurra!

Ein denkbar denkwürdiges Datum für diesen historischen Moment. Die Morgenpost witzelt dazu: "OPERation gelungen!" Naja, wie man's nimmt: an diesem Abend findet zwar eine Eröffnungsgala statt und es wird, Überraschung, eine Oper zu sehen geben. Aber nach ein paar Vorstellungen schließt dann das Haus wieder. Dü-dümm. Grund: Die Produktionen aus dem dann schließenden Schillertheater müssen an die große Bühne angepasst werden. Dann aber wird nochmal richtig gefeiert, klar. Und zwar am 7. Dezember. Noch größer und wilder und überhaupt. Eigentlich ganz clever: zwei Mal groß feiern, obwohl man schon vor drei Jahren hätte fertig sein wollen.

Eigentlich ganz clever: zwei Mal groß feiern, obwohl man schon vor drei Jahren hätte fertig sein wollen.

Die Oper für den Eröffnungsabend im Oktober wollte der Intendant übrigens noch nicht verraten. Wie wär's zum Beispiel mit der "400-Millionen-Groschenoper" als realitätsgetreue Adaption von Kurt Weills Klassiker von 1928? So viel kostet die Sanierung nämlich, statt der veranschlagten 239 Millionen Euro. In diesem Fall gilt dann wohl das umgekehrte Kettcar-Prinzip: Es ist erst zu Ende, sobald die dicke Frau wieder singt.

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