Bürokratie statt Kunst – Dieses Hostel soll seine bunte Fassade grau anstreichen
Wir wollen nicht unken, aber vielleicht ist es ein Zeichen, dass diese neue Sternstunde bürokratischer Kleinlichkeit ausgerechnet am Stuttgarter Platz in Charlottenburg ihren Schauplatz findet: der Betreiber des Happy Go Lucky Hostels bekam nämlich neulich Post vom Bezirk und wurde darum gebeten, seine kunterbunte Hausfassade zu überstreichen. Am liebsten grau. Die vom irischen Künstler Dom Browne gestaltete Fassade enthält unter anderem auch den Namen des Hostels und fällt damit in die Kategorie "Anmeldungspflichtige Werbung".
Hotelbetreiber Alexander Skora wehrt sich dagegen – nicht zum ersten Mal übrigens, der Rechtsstreit um die Fassade seines Hostels besteht bereits seit 2012. Er sieht die bunte Malerei als Kunst und fühlt sich durch die Androhungen des Bezirksamtes unterdrückt. Um sich Unterstützung zu holen, gibt es nun auf der Website des Happy Go Lucky eine, sagen wir mal, Suggestiv-Umfrage, bei der die Nutzer abstimmen können, ob die Fassade bunt oder grau sein soll. Wir sind natürlich für bunt, aber sollte es auf eine einheitliche Farbe hinauslaufen, würden wir ganz subjektiv einfach gelb vorschlagen. Das ist nicht so öde wie grau und Christian Lindner guckt dann vielleicht nicht mehr so traurig wie auf den Wahlplakaten.