Bistro-Feeling und internationale Küche im Selig in Neukölln

© Dinah Hoffmann

Update: Das Selig hat dauerhaft geschlossen.

Am oder genauer gesagt auf dem Herrfurthplatz, direkt neben der Kirche, hat Mitte Mai 2017 das Selig neueröffnet. Bei Kirchencafés denke ich an dunkle und weniger gemütliche Läden. Das neue Selig ist genau das Gegenteil: hell, offen, modern und kulinarisch kreativ. Ich habe mich, mit Dinah im Schlepptau, Richtung Schillerkiez gemacht und das neue Restaurant getestet.

Was direkt auffällt, sind die große Terrasse und die vielen Fenster, die das Selig mit Sonnenlicht durchfluten. Nix da schmaler Bürgersteig und eng gestellte Tische – vor dem Selig ist es schön grün und ruhig. An sonnigen Tagen sitzen die Gäste dann auch am liebsten draußen. Die einen schlürfen an ihren Cappuccinos und hausgemachten Limos, die anderen beißen genüsslich in die Sandwiches oder Mittags-Specials. Heute stehen Chicken Bao Buns und Flammkuchen mit Ziegenkäse und Birne auf der Lunch-Karte. Die kleinen Hefebrötchen sehen wirklich zum Anbeißen aus. Im Bistro geht es genau so grün weiter wie draußen. Überall stehen und hängen Pflanzen und das viele Grün beruhigt irgendwie. Wer hätte gedacht, mitten in Neukölln in einer Kirche ein Urban-Jungle zu finden? Wir sind schon jetzt begeistert.

© Dinah Hoffmann
© Dinah Hoffmann
© Dinah Hoffmann

"Hier steckt viel Herzblut drin und es soll bald noch viel grüner werden", verrät Christian. Zwei Jahre lang hat er als Sous-Chef im Halleschen Haus gearbeitet und das Café mit eröffnet. Mit dem Selig hat er sich nun den Traum vom eigenen Restaurant erfüllt. "Offen sein" ist sein Konzept, das gilt für die Atmosphäre, das Essen und alles drumherum. Konzerte, Lesungen und Workshops sollen hier stattfinden, eine Kooperation mit dem Schwuz gab es bereits und auch einen Kombucha Workshop mit Mother Kombucha.

Das Selig versteht sich als Bistro, dementsprechend ist auch die Karte gestaltet. Pastrami und Club Sandwich, Salate und Käse- sowie Vesperplatten. Die Frühstückskarte ist am größten und hält für jeden etwas bereit: Acai Bowl, Pancakes oder das Bayerische Frühstück mit Brezel und Obatzter. Wir entscheiden uns für ein Croque Madame und den Jerusalem-Teller, "der geht bei den Gästen auch am besten", meint Christian.

Eigentlich bin ich kein Fan von Babaganoush, aber die "verbrannte" Aubergine ist wirklich lecker. Dazu rote Beete Püree, Tahini und Zat'aar und ich fühle mich direkt wie im Israelurlaub. Das französische Sandwich ist eine Wucht, und wir reden hier nicht nur von der Größe. Hausgemachtes Brioche, Béchamelsauce, leckerer Schinken, ein Bio-Ei und jede Menge Butter. Wer einen Kater und großen Hunter hat, sollte das unbedingt probieren. Für das Essen im Selig ist Ahmet verantwortlich. Vorher hat er unteranderem in Prenzlauer Berg bei Mrs. Robinsons gearbeitet und schwingt jetzt im Schillerkiez den Kochlöffel. "Es ist immer eine Überraschung, was es Mittags oder Abends gibt. Ahmet ist sehr kreativ und die Gerichte sind meistens wirklich abgefahren".

© Dinah Hoffmann

Bei den Nachbarn kommt das schöne Kirchen-Bistro gut an. Lange wurde das Potenzial der Location nicht ausgeschöpft, bis Christian kam. Die Kiezbewohner freuen sich über den kulinarischen Neuzugang. Momentan tüfteln Christian und Ahmet noch an der Karte, es sollen bald auch probiotische Snacks wie fermentiertes Gemüse dazukommen. "Wir haben viele Ideen, aber nicht die Zeit, alle direkt umzusetzen", lacht Christian.

Eine Idee wurde schon umgesetzt und die wird besonders Brunch-Fans gefallen. Ab dem 16. Juli gibt es im Selig nämlich auch einen Sonntagsbrunch. "Ich habe mich lange gegen Brunch gewährt aber Sonntags ist der Andrang einfach zu groß. Wir wollen unsere Gäste nicht so lange warten lassen und haben uns auch was tolles für das Buffet überlegt", erzählt Christian. Der 0815-Brunch wird es also nicht. Wir sind gespannt und planen schon mal unseren nächsten (sonntäglichen) Ausflug in den Schillerkiez.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: Den Jerusalem-Teller, das Croque Madame (perfekt für ein Katermahl) und den Croissant French Toast.

Veggie: Pancakes und Granola gibt's vegan und auch bei den Tagesgerichte gibt es vegetarisch und vegane Optionen.

Preise: Frühstück zwischen 2,80 Euro und 19,90 für das gigantische Feinschmecker-Frühstück, Mittagessen zwischen 6,50 und 10 Euro und abends auch zwischen 8 und 15 Euro.

Beste Zeit: Zum Frühstück und Mittagessen mit Familie und Freunden. Die große Terrasse bietet viel Platz und auch drinnen ist es schön hell.

Selig | Herrfurthplatz 14, 12049 Berlin | Dienstag – Samstag: 10 – 00 Uhr, Sonntag: 10–20 Uhr | Mehr Info

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