Berlin-Bayerisches Fusion Food – Das Yodel in Neukölln

© Lili Ingmann

Update: Das Yodel hat dauerhaft geschlossen.

Gutes Essen darf gerne auch gut aussehen. Das finden wir und das finden auch Nina und Red vom neu eröffneten Yodel auf der Weserstraße. Das vegan-vegetarische Wirtshauscafé kombiniert Alpenküche mit zeitgenössischer urbaner Küche. Das heißt übersetzt: deftig-herzhafte Gerichte, aber ohne 50er-Jahre-Muff, sondern im frischen Gewand.

Beim Eintritt heißen mich bayerisches Bierstubenflair und eine Wand mit strahlend blauem Bergpanorama willkommen. Die Dekoration reicht von röhrenden Hirschen bis zu zünftigen Bierkrügen und Dirndlfigürchen – man möchte gleich ein bisschen losjodeln. Aber ich bin ja zu Essen hier und um mehr zu erfahren über die beiden Leute, die hier ihren blau-weißen Traum von der eigenen Berghütte in der Großstadt wahr gemacht haben.

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Besitzerin Nina, die als Musikerin und DJane aktiv ist, genießt das Leben in Berlin, aber ein kleines Stück bayerische Heimat hat sie schon vermisst. Ihre blauen Haare und eisblauen Augen passen zu dem weißblauen Schnee der Alpentapete, als sie erzählt, dass Teile der Einrichtung aus einem alten Münchner Wirtshaus stammen. Die sympathische Köchin Pia lässt mich in ihre Küche schnuppern, in der ein gerade frisch gebackener Oreo-Kuchen duftet. Aus ihrer Tiroler Heimat hat sie die Knödelrezepte mitgebracht. Ihre Spezialität sind leuchtend pinkfarbene, grüne oder orangene Knödel, mit Roter Bete, Spinat oder Kürbis. Aufmerksame Esser kennen sie schon aus dem veganen Café Let It Be, das auch von Nina und Red betrieben wird.

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Ich entscheide mich für das vegetarische Bauernfrühstück, das mit angebratenen Knödelscheiben, Kartoffelrösti, Salat, veganen Bratwürstchen, Gemüse, Baked Beans, Quark und Brot auch hungrige Frühstücker satt macht. Zusätzlich probiere ich eine vegane Süßkartoffel-Burrito-Bowl mit Chili Salsa von der wechselnden Mittagskarte. Bei meinen Freunden nasche ich Avocadotoast, Antipastibrot und Chiapudding mit roten Beeren. Das Essen ist lecker und bodenständig – dabei aber nicht schwer und fettig, sondern frisch, aromatisch und vor allem herrlich bunt. Die Teller sind eine wahre Freude für Instafoodies. Hausmannskost mit einem Twist sozusagen – Berlin-Bayern-Fusion-Food.

Abends wird das Knödelcafé zur Bierstube. Neben einer festen Auswahl an kleinen feinen Craft-Bieren gibt es jede Woche ein wechselndes „Spezialbier auf Hahn zwei“, das Red als besonderen Hopfenschmaus für Freunde des perligen Vergnügens kuratiert. Auf lange Sicht soll es auch kleine Konzerte, Lesungen und mehr geben. Eine echte Bereicherung für den Kiez also, sowohl gemütlich bei Craft Beer und Käsestulle, als auch zur Erholung etwaiger Kater beim farbenfrohen Frühstückstreffen am nächsten Morgen.

© Lili Ingmann
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Unbedingt probieren: Bunte Knödel in allen Variationen, wenn sie auf der Mittagskarte stehen. Ausgesuchte Craft-Biere. Sich von der Wandtapete in die Berge versetzen lassen.

Veggie: Das meiste ist vegan, mit Option auf vegetarische Erweiterung, sprich: "richtigen" Käse, Eier, Joghurt gibt's auf Wunsch auch

Preis: Frühstück 2,10–8,90 Euro, Mittagstisch 3,90–8,90 Euro

Beste Zeit: Am Wochenende zum verlängerten Frühstück mit Freunden – es ist, für Neuköllner Verhältnisse, angenehm normalvoll. Oder abends zum Craft-Bier trinken.

Yodel | Weserstr. 91, 12059 Berlin-Neukölln | Dienstag – Sonntag: 10–0 Uhr | mehr Info

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