11 tolle Frauen aus der Berliner Gastro-Szene, die wir bewundern

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Wir lieben Essen, finden Frauen toll und sind der Meinung, wir brauchen mehr Feminismus. Warum heißt es im Englischen eigentlich immer noch female chef und wieso scheint es im Restaurant, abgesehen vom Service, keinen Platz für Frauen zu geben? Fragen über Fragen, die uns Kopfzerbrechen bereiten und auch ein bisschen Bauchweh vor Wut. Weil wir heute den Tag der Unternehmerin feiern, haben wir hier 11 tolle #girlbosses, die Berlin noch leckerer und kulinarisch abwechslungsreicher machen.

Ladys, wir finden euch super, bewundern eure Arbeit und freuen uns, dass ihr die Berliner Foodszene mit eurer Kreativität und Energie bereichert.

THE FOODTURE IS FEMALE ♥

1. Kavita Goodstar: Streetfood Thursday, Burgers & Hip Hop, SOUK

© Streetfood Thursday/Facebook

Wenn der Donnerstagabend in euren Kalendern wöchentlich fett mit Streetfood Thursday markiert ist und ihr die Wochenendplanung von den Burger & Hip Hop-Events abhängig macht, dann sollte Kavita zu euren absoluten Lieblingsfrauen gehören. Die Berliner Streetfood-Szene wäre ohne sie nur halb so spannend und lecker – oder schlimmer noch, gar nicht existent. Kavita geht es in erster Linie um die Geschichte hinter dem Essen, um Tradition und Kultur.

2. Luisa Weiss: The Wednesday Chef, Classic German Baking

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Seit über 10 Jahren bloggt Luisa auf The Wednesday Cheferzählt Geschichten aus ihrem Leben, teilt Rezepte und postet Fotos von ihrem Essen. Letztere zeigen das echte Küchenchaos, das man auf Foodblogs sonst eher vermisst. Mit einer italienischen Mutter, einem amerikanischen Vater und Berlin, Boston, Paris und New York als Zuhause hatte Luisa 2012 genügend Material für ihr erstes Buch, My Berlin Kitchen. Letztes Jahr folgte das Kochbuch Classic German Baking. Zwischen Mama-Sein, Kochbücher-Schreiben und Bloggen schreibt Luisa auch für die Deutsche Harper's Bazaar über Foodtrends und Rezepte.

3. Milena Glimbovski: Original Unverpackt und Ein guter Plan

© Elizabeth Rush

Leben und dabei so wenig Müll produzieren wie nur möglich? Milena zeigt wie's geht. Gemeinsam mit Sara Wolf gründete sie 2014 Original Unverpackt, Berlins ersten verpackungsfreien Supermarkt. Milena ist Expertin im Ausmisten, nachhaltigem Leben und Abfallminimierung. Im OU Supermarkt könnt ihr von Mehl über Honig, Gemüse, Schokolade und Shampoo alles kaufen, was ihr zum Leben so braucht. Abgefüllt wird das ganze in Glasbehälter oder selbstmitgebrachten Verpackungen. Milena ist außerdem für das UO Magazin und den etwas anderen Terminkalender Ein guter Plan verantwortlich, den wir auf Instagram entdeckt haben.

4. Laurel Kratochvila, Fine Bagels und Nosh Berlin

© Fine Bagels/Facebook

Wer schon mal in New York war und dort einen Bagel gegessen hat, der schmeckt den Unterschied. Die Deutschen können zwar viel, wenn's um Brotbacken geht, aber Bagels sind nicht so ihre Stärke. Uns wundert es also gar nicht, dass die Frau hinter Fine Bagels Amerikanerin ist. Begonnen hat alles im Shakespeare & Sons, dem Café von Laurels Mann. Seit 2014 befinden sich der Bücherladen inklusive Café und Bagelbäckerei in Friedrichshain auf der Warschauer Straße. Die runden Dinger mit Loch in der Mitte gibts herzhaft oder süß, werden heute in riesigen Stückzahlen gebacken und an viele Berliner Cafés geliefert. Gemeinsam mit Liv Fleischhacker organisierte Laurel auch Nosh Berlin, die erste jüdische Foodweek. Da fällt uns nichts anderes ein als Mazel Tov und Le'Chaim!

5. Mary Scherpe: Stil in Berlin & Feminist Food Club

Wer in Berlin lebt, sich für Mode, Essen und Feminismus interessiert, der kennt Mary ganz bestimmt. Ihr Blog Stil in Berlin gehört zu den erfolgreichsten deutschen (Food)Blogs und zeigt, was Berlin kulinarisch und kulturell zu bieten hat. Gemeinsam mit Ruth Bartlett hat Mary Anfang des Jahres den Feminist Food Club gegründet. Bei regelmäßigen Treffen tauschen sich hier Frauen aus der Food-Szene aus, erzählen ihre Geschichten und versprühen jede Menge Frauenpower. Die Bloggerin und Autorin ist außerdem immer auf der Suche nach dem Besten und Leckersten, egal ob Brot, Kaffee oder Burger. Letzteres sucht sie im Rahmen von Kavitas Burgers & Hip Hop bei der Berlin's best burger competition. 

6. Aparna Aurora: Chutnify

© Adam Berry

Aparna ist die Gründerin und Inhaberin von Chutnify. In dem indischen Restaurant bekommt ihr traditionelle Gerichte aus dem Süden des Landes – glutenfrei zubereitet, ohne Zusatzstoffe und mit ganz viel Liebe. Mittlerweile gibt's sogar zwei Filialen in Berlin mit fast 30 Angestellten, ein Restaurant in Prenzlauer Berg und eins in Neukölln. Dass es als (indische) Frau in der Gastro-Szene nicht leicht ist, musste auch Aparna feststellen – höhere Einkaufspreise oder Lieferanten, die nicht für eine Frau arbeiten wollen... you name it. Aufhalten ließ sich die Unternehmerin davon aber nicht. Unser Glück, sonst gäbe es unseren Lieblings-Inder heute wohl nicht.

7. Ruth Bartlett, Kate Bailey & Isabell Jehle: Sweethearts und LittleJoy Berlin

© Daliah Hoffmann

Nach dem Motto "Eat Slay Love" servierten uns die drei Wahnsinnsfrauen Ruth, Kate und Isabell im Sweethearts deftigen Brunch, Bloody Marys und das nötige Koffein, um am Wochenende in Fahrt zu kommen – und die besten Peanut Butter Bars der Stadt. Leider musste das Café schließen. Im Agora hatte unser Lieblings-Brunch-Pop-up LittleJoy dann endlich ein festes Zuhause gefunden. Ruth, die gemeinsam mit Mary den Feminist Food Club leitet, war der kreative Kopf von Sweetheart. Wenn sie nicht grad damit beschäftigt war, ein Café zu betreiben, arbeitet Ruth als Stylistin, Artdirektorin und Fotografin. Kate war für das zuständig, was am Ende auf den Tellern landet. Gründerin von Little Joy, Küchenchefin bei Sweetshearts und durch und durch Feministin. Damit auch alles so läuft wie es laufen soll, war auch Isabell mit an Bord und kümmert sich um Zahlen, Finanzen und Marketingmaßnahmen. Drei #girlbosses, sieben Tage Brunch, wir sind verliebt – auch wenn wir derzeit nicht so viel von den Ladys hören, aber uns ganz bald darum kümmern, werden ihren Kreationen wieder auf die Schliche zu kommen!

8. Miranda Zahedieh: Bite Club

© Julia Luka Lila Nitzschke

Gemeinsam mit Tommy Tannock hat Miranda 2013 den Bite Club gegründet. Noch so ein Foodmarkt, ohne den Berlins Streetfood-Szene langweiliger und fader schmecken würde und der für uns ein fester Bestandteil des Berliner Sommers ist. Direkt an der Spree, zwischen Hoppetosse, Badeschiff und Arena, finden sich hier in den Sommermonaten hungrige Berliner*innen und Tourist*innen zusammen, probieren sich durch die kulinarische Vielfalt der Stände, stimmen sich auf die nächste Party ein oder beobachten den Sonnenuntergang hinter der Oberbaumbrücke. Einfach toll! Neben dem Streetfood Thursday in der Markthalle 9 ist der Bite Club einer der besten und wichtigsten Märkte in Berlin. Wir freuen uns auf den Sommer und auf laue Nächte am Spreeufer!

9. Gabrielle Jones: Jones Ice Cream

© Daliah Hoffmann

Wenn ihr regelmäßig beim Streetfood Thursday und Bite Club vorbeischaut, ist euch der türkisfarbene Foodtruck von Gabrielle bestimmt schon aufgefallen. Aus dem alten Citroen H Truck verkauft die ausgebildete Pâtissière ihr selbst gemachtes Eis, Jones Ice Cream. Hier ist alles natürlich, nix da Farbstoffe oder künstliche Zusatzstoffe. Die eisigen Süßigkeiten gibt's entweder auf Cookies, in der selbstgemachten Waffel oder im Becher. Seit Sommer 2016 haben Gabrielle und ihr Partner Jan in Schöneberg auch endlich eine eigene Eisdiele, bei der wir vom ersten Tag an zu den Stammkunden zählten. Über 15 verschiedene Sorten Eis und sechs verschiedene Cookies bieten die beiden an, dafür steht die Französin auch mal 15 Stunden in der Küche. Wir lieben Gabrielles Eiskreationen und beneiden sie ein bisschen um den wunderschönen Citroen-Truck.

10. Katharina Kurz: BRLO Brwhouse

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Katharina mischt die Männerdomäne der Bierbrauerei ordentlich auf und zeigt damit, dass Bier nun wirklich keine reine mehr Männersache ist. Die Fränkin gründete 2014 gemeinsam mit ihren guten Freund Christian und Braumeister Michael die Craft Beer-Marke BRLO. Gebraut wird in Berlin, genauer gesagt im Gleisdreieckpark. Hier steht das coole BRLO Brwhouse, inklusive Restaurant und großem Biergarten. Noch gehört Katharina als weibliche Brauerin leider zu einer Minderheit: Gleiches gilt für das Craft Beer, das sich in der monotonen Bierkultur Deutschlands hoffentlich einen festen Platz erstreiten kann.

11. Josita Hartanto: Lucky Leek

Lucky Leek, 40 Days of Eating
© Tabea Mathern

Der Guide Michelin hat das Lucky Leek 2016 mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet. Damit ist das Restaurant von Chefköchin Josita das erste rein vegane Restaurant mit dieser Auszeichnung. Allein dafür gibt's von uns ein dickes "Chapeau!". Noch immer dominieren Männer in der Küche, der Ton ist harsch, die Hierarchie steil. Während der drei Staffeln von Chef's Table gab es nur vier Folgen mit Chefköchinnen, bei insgesamt 18 Folgen doch eher wenig. Wir wollen mehr Sterne-Restaurants mit Küchenchefin! Josita zeigt, dass es geht. Sogar mit Auszeichnung.

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