11 Tipps für das erste Date

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Das Regelwerk für erste Dates ist lang und wir kennen es alle fast auswendig: Nicht über den oder die Ex reden, einen neutralen Treffpunkt wählen, vorher keine Knoblauchsoße – wir halten uns mal mehr, mal weniger erfolgreich daran. Aber wer hat sich diesen Quatsch eigentlich ausgedacht?

Dating ist, besonders wenn man schon lange als Single durch die Welt tigert, eine der erwartungsüberladensten Begegnungen zwischen zwei Menschen – höchstens noch übertroffen von dem Moment, wo man zum ersten Mal den neuen Friseur trifft, aber das ist eine andere Geschichte. Dabei könnte das alles viel entspannter ablaufen. Hier 11 Tipps für euer nächstes erstes Date, die euch vielleicht so noch kein Beziehungsratgeber verraten hat.

1. Nenn' es nicht Date

Die entspanntesten Dates sind die, die sich anfühlen, als würde man einfach einen neuen (coolen, interessanten, attraktiven, unfassbar heißen) Freund oder eine neue Freundin treffen. Wie das funktioniert? Indem man nicht die ganze Zeit davon spricht, dass es jetzt ein "Date" ist. Denn irgendwann bauscht sich das Date im Kopf zu einem DATE oder gar D A T E und die Erwartungen, die allein an dieses Wort geknüpft sind, sind größer als dein Arsenal an Haarentfernungsutensilien für den Intimbereich. Deshalb: Lass' den Gedanken zu, dass dieses Treffen einfach ein ganz normales Kennenlernen ist – vielleicht bekommt ihr dabei Amors Pfeil ins Auge, Herz oder in den Lendenbereich – oder eben nicht. So wie das eben passiert mit diesen Menschen – mit manchen kommt man super klar, mit anderen eben nicht.

2. Verwalte deine Schmetterlinge

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Schwitz, schwitz, hibbel, hibbel! Heute Abend ist das Treffen und du bekommst schon morgens diese Nervositätssschübe, die sich wie kleine Elektroschocks im Magen anfühlen? Vorfreude und Gummiknie sind eigentlich was Schönes, aber wenn man noch einen ganzen langen Tag damit aushalten muss, ist man am Abend ein nervliches Wrack. Ideal ist es deshalb, ein wenig Schmetterlingsverwaltung zu betreiben und sich die Zeit bis zum Treffen möglichst vollzupacken – mit Arbeit, Terminen oder Freunden. Dann füllt sich die Date-Blase gar nicht erst mit zu viel heißer Luft und du fühlst dich viel entspannter, wenn du nach der Arbeit noch ein Dinner mit Freunden einwirfst und dann zum Date gehst, statt extra früher Schluss zu machen und dann zu Hause drei Stunden mit feuchten Händen im Kreis zu rennen.

3. Wähle dein Outfit entweder sehr weise oder ohne jedes Konzept

"Dress like the man you'd like to marry" habe ich mal irgendwo gelesen, was nun dazu geführt hat, dass ich meistens versuche, wie eine weibliche Version von Tom Schilling auszusehen. Ist also keine allzu gute Orientierung für ein erstes Date, aber ich finde dieses ganze Theater um "First Date Looks" sowieso komplett vorbei. Trotzdem kann man mit Kleidung gut nonverbal ausdrücken, wer man ist und was man will – und wenn das 15 Jahre alte Alf-Shirt perfekt deinen Vibe transportiert, go for it. Außerdem könnt ihr dann gleich über die 90er und Katzen sprechen und andere Themen haben Menschen unserer Generation ohnehin fast nicht. Win-win!

4. Setzt euch nebeneinander, nicht gegenüber

Klingt erstmal kontraintuitiv, macht aber total Sinn. Wenn ihr euch im Restaurant, im Café oder auch nur in der Bahn direkt gegenübersitzt, entsteht viel schneller unbequeme Stille oder verlegenes Umhergucken, denn wohin sollte der Blick ausweichen? Mit fast niemandem unterhält man sich pausenlos, aber gerade bei Dates empfindet man das schnell als schlechtes Zeichen. Wenn ihr nebeneinander sitzt, ist es so, als würdet ihr gemeinsam die Umgebung beobachten – das fühlt sich gleich vertrauter an und bietet auch mehr Anknüpfungspunkte für ein Gespräch, wenn es nicht so richtig fließen mag.

5. Get physical

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Nicht das, was ihr jetzt denkt! Also schon, aber an dieser Stelle ist etwas anderes gemeint: Dates sind meistens an irgendeinem Punkt ein bisschen seltsam, sei es eine komische Gesprächspause oder sich ineinander verhakende Stuhlbeine im Restaurant. Was dagegen hilft, um das Unangenehme gleich von Anfang an gar nicht so groß werden zu lassen: körperliche Nähe. Nicht im aufdringlichen und zwingend sexuellen Sinne, sondern nur soweit es sich natürlich anfühlt und gut. Damit fühlt ihr euch gleich viel vertrauter und die Dinge werden weniger peinlich – und wenn es nur eine herzliche Umarmung zur Begrüßung ist, statt eines schüchternen Handhebens. Kostet kurz Überwindung, hilft dann aber sehr.

6. Erzähl den schlechtesten Witz, den du kennst

Auf einer Skala von Mario Barth bis Louis C.K., wie wichtig ist dir Humor bei deinem Partner oder deiner Partnerin? Die meisten würden sagen: sehr wichtig. Die beste Strategie, um rauszufinden, ob ihr an der Stelle wirklich zusammenpasst, ist, am anderen Ende der Humorskala zu graben. Wenn er oder sie deine doofen Sprüche oder flachen Witze mit Humor nimmt und ihr über platte Sprüche gemeinsam ironisch kichern könnt, ist an der Stelle schon mal grünes Licht angesagt.

7. Sei kein egoistisches Arschloch

Das ist schwer, ich weiß. Aber wenn du schon nach den ersten 30 Minuten merkst, dass dein Date eben doch kein Match ist, dann trink nicht noch vier Gläser Wein mit ihm oder ihr. Auch wenn er oder sie noch so eine amüsante Gesellschaft ist und der Abend mit jedem Drink immer lustiger wird – aus der Nummer elegant wieder rauszukommen, ohne dass sich das Gegenüber im Nachhinein doof vorkommt, ist unmöglich. Den emotionalen Stress sollte und kann man sich ganz easy sparen, indem man geht, wenn man merkt, dass es nicht das ist, was man sucht.

8. Freu dich auch über miese Dates

Machen wir uns nichts vor, die meisten Dates laufen höchstens mittel, sonst gäbe es nicht so viele Singles. Mit etwas Glück sind auch einige schöne dabei und tja, manchmal landet man auch einen richtigen Volltreffer im Deppenroulette. Einschläfernde Gespräche, Waschmaschinenküsse im Nachtbus oder plötzliche Anrufe von der oder dem Ex – so furchtbar es sich in diesem Moment anfühlt, erinnert euch daran, welche Anekdoten euch oft selbst schon zum Heullachen gebracht haben: genau, die von den miesesten aller Dates. Mathematisch ausgedrückt: Doofes Date + detailgenaues Gedächtnis = gute Story für den nächsten Rotweinabend. Immerhin.

9. Sei kein Napoleon

Nimm also gefälligst deine Hand aus der Jacke und lass deinen albernen Hut zu Hause. Scherz. Damit ist gemeint, kein verbissener Dating-Stratege zu werden. 3 Tage nach dem Date erstmal nicht melden? Wieso eigentlich, wer hat sich diese bescheuerte Regel ausgedacht? Die ist in Zeiten von Social Media ohnehin längst veraltet. Melde dich, wenn du dich melden willst. Wenn dein Date anruft, geh ran, wenn du Lust hast – und wenn nicht, eben nicht. Die beste Taktik ist immer noch keine Taktik und möglicherweise torpediert das wiederum die Strategie deines Gegenübers, aber vielleicht erinnerst du ihn oder sie einfach mal daran, was Kontrollfreak Bonaparte schließlich in Waterloo passierte. Eben.

10. Hör auf dein Bauchgefühl, auch wenn es nicht sagt, was du hören willst

Das berühmte Bauchgefühl. Wir alle haben es, versteckt unter einer oder vier Lagen Pizza Diavolo, Notfallsnickers und Scheißtag-Rotwein. Das Gute an ihm ist: Es hat immer Recht. Das Schlechte daran: manchmal ist das nicht, was das Herz und der Kopf hören wollen. Klar, beim Date hast du dich die ganze Zeit ein bisschen unwohl und nicht nach dir selbst gefühlt, aber das kann doch noch kommen! Wenn dein Bauch bei diesem Gedanken nur kichernd den Kopf schüttelt (bildlich gesprochen, ich hoffe nicht, dass dein Bauch wirklich einen Kopf hat), weißt du, welche Nachricht du als nächstes an den- oder diejenige schreiben wirst.

11. Konzentriere dich nicht auf die Dates, sondern auf das Leben, das davor und danach passiert

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So aufregend Dating sein kann und so schön sich frisch geschlüpfte Schmetterlinge im Bauch anfühlen: Wenn es aus diesen 11 Tipps nur einen gibt, den du dir merkst, dann am besten diesen. Das, was dich zu einer interessanten, aufregenden Person mit vielen Geschichten und Facetten macht, ist das Leben, das passiert, wenn du dir nicht gerade zum dritten Mal vor dem Date die Haare wäschst, weil nichts gut aussieht. Die beste Vorbereitung für ein gutes Date ist ein gutes Leben. Weniger pathetisch ausgedrückt: Achte einfach auf eine gesunde Life-Date-Balance.

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