11 spannende Bücher für kalte Tage

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Je kühler, kürzer und dunkler die Tage werden, desto lieber verkriechen wir uns in unserem Bett unter der Bettdecke und schauen Serien. Der ein oder andere von uns greift statt zum Netflix- oder Amazon-Prime-Account dann doch auch mal zum Buch, um sich einen gemütlichen Betttag zu machen. Wer das richtige Buch für die kalten Tage noch nicht gefunden hat, kann sich von den Empfehlungen unserer Redaktion inspirieren lassen.

1. Kat Kaufmann – "Die Nacht ist laut, der Tag ist finster"

Trostlose russische Plattensiedlungen, Schießereien mit Drogenbaronen und die Suche nach dem leiblichen Vater: Es ist Kat Kaufmanns zweiter Roman. Ihre Sprache ist darin ebenso direkt wie schon beim Erstling. Alles ist schroff und irgendwie hässlich. Aber genau darin liegt wohl die Schönheit des Ganzen.

Kat Kaufmann, "Die Nacht ist laut, der Tag ist finster" | 272 Seiten | erschienen bei Hoffmann und Campe | mehr Info

© Hoffmann & Campe Verlag | © Ullstein Verlag

2. Marc-Uwe Kling – "Qualityland"

Statt von Marc-Uwe selbst und dem allseits bekannten kommunistischen Känguru handelt der neue Roman von Kling von Peter Arbeitsloser und seinem persönlichen digitalen Assistenten "Niemand", die gemeinsam in einer lustigen und merkwürdign Dystopie leben. Und auch wenn das geliebte Känguru – zumindest nicht in seiner ursprünglichen Form – im Buch auftaucht, bleibt die herrlich desinteressierte und komische Tonalität, die Kling immer wieder anschlägt, gleich. Außerdem gibt es zwei verschiedene Versionen des Buches, eine schwarze für Apokalyptiker und eine graue für Optimisten.

Marc-Uwe Kling, "Qualityland" | 384 Seiten | erschienen bei Ullstein | mehr Info

3. Walter Moers – "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr"

Walter Moers hat uns mit "Die 13 1/2 Jahre des Käpt'n Blaubär", "Die Stadt der träumenden Bücher" und "Rumo" in seine zamonische Welt geholt und nie wieder losgelassen. Dieses Mal begleiten wir die schlafloseste Prinzessin Zamoniens Dylia, die von einem Nachtmahr in den Wahnsinn getrieben werden soll, sich auf eine Reise nach Amygdala, die Stadt der Angst, einlässt und versucht ihren Verstand und ihr Leben zu retten.

Walter Moers, "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" | 344 Seiten | erschienen im Albrecht Knaus Verlag | mehr Info

© Albrecht Knaus Verlag | © KiWi Verlag

4. Volker Kutscher – "Moabit"

Nicht zuletzt dank der neuen Serie "Babylon Berlin" sind die meisten von uns dem Universum rund um Komissar Gereon Rath, der im Berlin der 1920er Jahre ermittelt, verfallen. In "Moabit" lernen wir die große Liebe des Komissars, Charly Ritter kennen, als sie gerade ihr Abitur bestanden hat und das rauschende Berliner Nachtleben der 20er Jahre genießt. Und passend zu Kutschers fabelhaften Geschichten, entwarf Kat Menschik wunderschöne Illustrationen des verruchten Berlins.

Volker Kutscher, "Moabit" | 88 Seiten | erschienen bei KiWi | mehr Info

5. Sven Regener – "Wiener Straße"

Auch wenn Sven Regener bisher noch nie für den Buchpreis nominiert wurde, schaffte er es mit seinem neuen Roman sogar noch vor der eigentlichen Veröffentlichung. "Wiener Straße" spielt im selben Milieu wie seine berühmte Trilogie rund um Herrn Lehmann, nämlich im turbulenten Kreuzberg der 1980er Jahre, in dem Neu-Berliner, Künstler, Alteingesessene, Hausbesetzer und Punks aufeinanderprallen.

Sven Regener, "Wiener Straße" | 304 Seiten | erschienen bei KiWi | mehr Info

© KiWi | © Kein & Aber

6. Takis Würger – "Der Club"

Takis Würger begann seine Karriere als Berichterstatter für das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus Afghanistan, Libyen und dem Irak und gewann mit seinen Reportagen zahlreiche Preise. 2013 kündigte er seinen Job, studierte in Cambridge Ideengeschichte und sammelt scheinbar hauptberuflich Mitgliedschaften in namenhaften Clubs wie dem Hawk's Club, einer geheimen Drinking Society und dem Pitt Club. Und genau in diesem Umfeld der Upper Class Großbritanninens spielt auch sein Debüt-Roman "Der Club", in dem der aus einfachen Verhältnissen stammende Hans Stichler mit einem Stipendium nach Cambridge kommt, sich in die reiche Charlotte verliebt, Mitglied des elitären Pitt Clubs wird und entdeckt, dass die High Society Englands einige Geschichten lieber unter Verschluss hält.

Takis Würger, "Der Club" | 240 Seiten | erschienen bei Kein & Aber | mehr Info

7. Tom Kummer – "Nina & Tom"

Bekannt wurde Kummer durch seine gefakten Interviews mit der Hollywoodprominenz. Jetzt hat er ein Buch herausgebracht, bei dem wieder alles ganz wahrhaftig und echt klingt. Der Protagonist heißt Tom und man liest über seine Kindheit, seine Arbeiten als Starjournalist, aber auch über seine große Liebe Nina und ihre tödliche Krebserkrankung. Das alles ist so intensiv und gleichzeitig leichtfüßig geschrieben, dass der Faktengehalt völlig irrelevant wird.

Tom Kummer, "Nina & Tom" | 256 Seiten | erschienen im Aufbau Verlag | mehr Info

© Aufbau Verlag | © Bastei Lübbe

8. Max & Jakob – "Beste Freundinnen"

Es ist soweit, wir haben unser erstes eigenes Buch veröffentlicht, zumindest zwei von uns, denn Max und Jakob haben 2017 das gleichnamige Buch zu ihrem Podcast "Beste Freundinnen" herausgebracht. Dort erzählen sie nicht nur ihre Podcast-Geschichten nach. Sie schreiben auch emotionale Texte übers Vaterwerden, die Höhen und Tiefen von Beziehungen und wirklich schlimmen Liebeskummer, ohne dabei ihren charmant-chauvinistischen Humor zu verlieren. Rote Ohren und das ein oder andere Schmunzeln sind beim Lesen ausdrücklich erwünscht.

Max & Jakob, "Beste Freundinnen" | 285 Seiten | erschienen bei Bastei Lübbe | mehr Info

9. Robert Menasse – "Die Hauptstadt"

Es läuft ein Schwein durch Brüssel, beobachtet einen Mord, trifft auf Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, die zur Aufgabe hat, das Image der Komission aufzupolieren, und  begegnet einem Mann im Altersheim, der als Junge vor Auschwitz floh. Und irgendwann führen alle Handlungsstränge, durch die Ironie des Schicksals und des Unausweichlichen zusammen, spannen einen großen Bogen zwischen den Zeiten, Nationen und der europäischen Gesellschaft.

Robert Menasse, "Die Hauptstadt" | 459 Seiten | erschienen bei Suhrkamp | mehr Info

© Suhrkamp | © Hanser Verlag

10. Fatma Aydemir – "Ellbogen"

Protagonistin dieses Debüt-Romans ist eine junge Deutsch-Türkin aus dem Wedding, die beim Feiern ihres 18. Geburtstages von einem Türsteher abgewiesen wird. Es geht um Wutausbrüche, das Emanzipieren von deutsch-türkischen Jugendlichen und glaubt man Maren Keller im Literatur Spiegel, so könnte Fatma Aydemir's Roman "für die Buchwelt werden, was Fatih Akins 'Gegen die Wand' für die Filmlandschaft ist.

Fatma Aydemir, "Ellbogen" | 272 Seiten | erschien im Hanser Verlag | mehr Info

© Luchterhand Verlag

11. Juli Zeh – "Leere Herzen"

Dass Juli Zeh mit der Eigenschaft gesegnet ist, Gesellschaften wahnsinnig gut zu analysieren und zu beschreiben, bewies sie bereits mit ihrem Roman "Unterleuten". In ihrem neuen Politthriller erzählt sie von der kleinen, unscheinbaren Firma "Die Brücke", die heimlich ein ziemlich lukratives Geschäft mit dem Tod angefangen hat. Als plötzlich Konkurrenz für die beiden Gründer dieses zwielichtigen Geschäfts auftauchen, geraten nicht nur ihre Geschäfte, sondern auch ihre Leben in Gefahr.

Juli Zeh, "Leere Herzen" | 352 Seiten | erscheint am 13. November 2017 im Luchterland Literaturverlag | mehr Info

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