11 Orte in Berlin, die wir nicht mehr riechen können

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Unser menschlicher Geruchssinn warnt uns zwar manchmal vor Gefahren wie Feuer oder verdorbenem Essen, aber wir Homo sapiens haben im Vergleich zu so fantastischen Tieren wie Bären oder Hunden eine verdammt schlaffe Nase. An einigen Orten in Berlin wünschen sich sogar viele, dass unser schwaches Riechorgan am besten überhaupt nicht funktioniert. Wir haben für euch 11 solcher nasenunfreundlichen Orte zusammengestellt, Orte, wo ihr wirklich nur mit einer Nasenklammer und Chinaöl auf der Oberlippe vorbeireiten solltet.

1. Das Le-CroBag-Gebläse

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Ich persönlich hätte auch niemals gedacht, dass ich den Geruch von frischen Croissants irgendwann nicht mehr riechen kann, doch diese tägliche Penetration an den Berliner S- und U-Bahnhöfen war wohl irgendwann zu viel. Zwar sind die Auflagen strenger geworden und die Ofen-Klappen müssen mittlerweile geschlossen bleiben, aber es riecht immer noch so stark, dass jeder, der täglich an den zahllosen Backshops vorbei hasten muss, prinzipiell nur noch Englisch Frühstücken möchte.

2. Der Landwehrkanal-Kloaken-Duft

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Der mitunter bestialische "Landwehrkanal-Kloaken-Duft" findet meist erst im Spätsommer seine komplette stinkende Entfaltung. Fast schon etwas paradox, wenn sich dann die Massen an dem ollen Kanal mit Blick auf Aldi und Lidl so aufführen, als chillten sie an einem Strand in der Karibik.

3. Das Subway-Odor

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Habt ihr euch auch schonmal gefragt, warum es bei Subway so komisch nach einer Mischung aus Stinkefuß und Wurstwasser mieft? Ich habe leider auch nach wochenlangen Recherchen nicht das Rätsel lösen können. Ist es der olle Truthahnbelag, der "frischeste" Salat der Welt oder doch das labbrige Brot? Ein wohl sehr streng gehütetes Firmengeheimnis.

4. Aroma A100

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Eine Autobahn mitten in der Stadt mag für einige Logistiker eine super Sache sein, aber eigentlich ist sie doch nur schrecklich. In Schöneberg, wo man der Autobahn schnell mal bedrohlich nahe kommt, ist der Gestank teilweise ganz schön drückend und man braucht auch kein Feinstaubmessgerät aus dem Jute-Beutel zu zaubern, um zu wissen, dass es neben dem Gestank auch noch amtlich ungesund ist.

5. Der U8-Duftcocktail

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Wenn man in der U8 zu Stoßzeiten einen Batzen freier Plätze erspäht, dann muss da etwas faul sein. Das Auseinanderreißen der Pendler-Herde hat in der Regel immer gerüchliche Gründe, wobei diese traurigen Extremfälle natürlich nicht nur in der U8 vorkommen, aber hier sind die Intervalle vielleicht am Kürzesten. Neben den extremen Einzelstinkern weht hier sonst dauerhaft ein besonderer Duft-Cocktail aus allem, was richtig schön stinkt. Es ist wirklich jammerschade, dass es nicht möglich ist, Geruch zu messen und es somit in absehbarer Zeit auch keine Gestanks-Grenzwerte für den öffentlichen Nahverkehr geben wird.

6. Unter der Warschauer Brücke

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Die wahrscheinlich einzige richtige "Nicht-Einatmen-Area" in Friedrichshain-Kreuzberg. Hier stinkt es, weil jeder Mensch leider seine Exkremente irgendwann ablassen muss, da er sonst stirbt. Wenn jene Menschen keinen besseren Ort finden, wo das üble Geschäft nicht weiter stört, dann landet es halt irgendwo. Zum Beispiel hier.

7. The Pups of Ronald McDonald

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Wenn wir uns längere Zeit in einer "riechenden Luft" aufhalten, verschwindet der eigentliche Geruch (phasische Rezeption), wobei es smarterweise nicht die Fähigkeit beeinträchtigt, andere Gerüche wahrzunehmen. Mit anderen Worten: Man kann sich auch bei McDonalds einen Working-Space einrichten, denn irgendwann wird dieser typische, seit Jahrzehnten konstant schreckliche Gestank rausgefiltert und man riecht sogar trotzdem, wenn es mal wieder jemand mit dem Axe-Effekt übertrieben hat. Das alles ändert natürlich leider nichts daran, dass man sich hin und wieder mal gerne übergeben möchte, wenn man an einem McDonalds vorbei joggt.

8. Smells like vorm Ullrich Verbrauchermarkt

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Als Reichelt und Co. noch nicht durch die langen Öffnungszeiten bestachen, war der Ullrich-Markt am Zoo die einzige und meist letzte Rettung zu relativ später Stunde. Mittlerweile brilliert der alte Supermarkt eher durch sein alten Charme und die 0,5l Dose Pilsator für 50 Cent. Früher soll es an dem Eingang unter der Brücke so fantastisch gestunken haben, so dass man über den Stunk von heute nur müde mit den schwitzigen Achseln zucken kann.

9. Hauptbahnhof-Glasaufzüge in das Nasen-Nirwana

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Alle Berliner mit Kinderwagen, künstlicher Hüfte oder Rollstuhl müssen an vielen Bahnhöfen der Stadt besonders tapfer sein. Denn die Aufzüge an unserem Bahnhöfen ähneln mancherorts einer gemeinen Dschungelprüfung, nur das man anstatt gelber Plastik-Sterne den nächsten Herpes einsammelt.

10. Douglas

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"Come in and find out" heißt es ja so schön schrecklich, aber der Parfumgigant der Superlative ist auch beim hastigen Vorbeirennen schon ein absoluter Overkill für unsere Geruchsnerven. Diese tausenden Duftwasser vermischen sich zu diesem im Rachen ätzenden "Signatur-Duft", der sich in Stink... äh ich meine Lichtgeschwindigkeit durch die Nase fliegt und auf die Zunge legt.

11. Der euterwarme Milchduft in den Berliner Coffee-Shops

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Früher hieß es ja wirklich überall "Coffee & Cigarettes", da hat man außer dem Gestank der Rauchwaren überhaupt nichts gerochen, erst recht keine Milch. Heutzutage kann es jedoch vorkommen, dass jene geschäumte kolloidale Dispersion von Proteinen zeitweilig den Geruch des Kaffees und des Gästeschweißes übertüncht. Krass!

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