11 Gründe, warum ich nicht mehr gerne ausgehe
Klar, mit dem Älterwerden gehen die meisten automatisch weniger aus, aber meine immer weiter wachsende Ausgehfäule nur auf mein fortschreitendes Alter zurückzuführen ist wohl nur 1/11 der Wahrheit. Einige meiner Freunde machen es vor und bleiben auch in der Zeit nach dem 30. Geburtstag weiter nachtclubaktiv. Ich habe jedoch folgende 11 Gründe, warum ich nicht mehr so gerne ausgehe.
1. Der Kater wird immer bösartiger
Früher war er doch so ein zahmes Kätzchen und blieb meist nur für ein paar Stündchen mein kleiner, süßer Quälgeist. Doch der einst so pflegeleichte Kater wird jedes Mal brutaler und bohrt seine fiesen Krallen teilweise sogar drei Tage lang in meinen Kopf, bis er selbstzufrieden von mir abläßt.
2. Das liebe Geld
Geld steht zwar prinzipiell nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste, aber wenn ich mit meinem diabolischem Kater am Tag danach online registriere, dass ich tatsächlich morgens am Kotti nochmal Kohle abgehoben habe, dann will ich einfach nur noch faustgroße Tränen weinen.
3. Viel zu viel Bla
Es ist wohl so, dass jeder Mensch nur eine begrenzte Menge an alkoholgeschwängerten Konversationen ertragen kann. Mein persönlicher "Storage" bietet leider mittlerweile gefühlt gerade mal noch 2 kb Platz für solche Scherze und ich versuche deshalb, schon seit längerem vergeblich, meine etwas in die Jahre gekommene Festplatte mit Nullen zu überschreiben.
4. Der Rausch der Anderen
Der eigene Rausch kann ja durchaus auch mal berauschend sein, aber der der Anderen ist doch in der Regel unerträglich. Die brutalsten Langweiler spielen sich als die größten Spaßmacher auf, zahme Lämmer werden zu frechen Nagetieren und Idioten werden sogar noch idiotischer. Das kann doch niemand ernsthaft wollen – ich jedenfalls ertrage das immer weniger.
5. Die große Überfüllung
"Lasst uns mal am Samstag um 22 Uhr in einer Bar in Neukölln treffen." Haha, im Prinzip ja keine schlechte Idee, aber es ist einfach viel zu voll, damit annähernd so etwas wie Freude aufkommen kann. Alle rammeln gleichzeitig gegen den Tresen und hat man endlich ein Getränk ergattert, dann muss dieses wegen dem Flüssigkeitsverlust durch Schweiß und Tränen so schnell gestürzt werden, dass man sich direkt wieder anstellen darf.
6. Ich kann Schlangen nicht ausstehen
Es soll wirklich Menschen geben, die Schlangen sogar lieben. Ich gehöre leider nicht zu dieser Gattung. Die schuppige Haut, die gespaltene Zunge und dieses ewige Warten in der Kälte könnte sich kaum sinnloser anfühlen.
7. Die Aggressivität
Wenn Alkohol und Menschenmassen aufeinander treffen, dann wird ganz selbstverständlich auch mal ordentlich gepöbelt. Das ist für mich wie für die meisten Leute in unseren Breitengraden zwar nichts neues, aber mit etwas Pech ist man plötzlich ohne eigenes Verschulden der Mittelpunkt dieser sinnlosen Aggressivität. Es ist zwar in meinen Augen nicht wirklich schlimmer geworden, aber ich kann es einfach viel schwerer ertragen als früher.
8. Dejavue's all over the place
Wiederholungen machen nur Sinn, wenn man die Erstausstrahlung nicht gesehen hat. Wenn mir mal wieder alles so verdächtig vertraut vorkommt, dann ist es für mich leider schon wieder Zeit zu gehen.
9. Der DJ trifft einfach nicht meinen exquisiten Geschmack
Wenn man 20 Jahre alt ist und man sich mit einer Handvoll Promille im Blut schmückt, dann sind die Erwartungen an die musikalische Beschallung eher überschaubar. Um so nüchterner man tanzen möchte, um so wichtiger wird der DJ. Was nun bedeutet: Es wird kompliziert.
10. Der fehlende Anlass
Wenn ich morgen 1 Millionen Euro im Lotto gewinne ohne überhaupt jemals gespielt zu haben, dann habe ich auf jeden Fall einen Anlass abzufeiern und ich würde auch definitiv einige Lokalrunden schmeißen. Aber oft mangelt es so leider an amtlichen Anlässen, damit ich mir mit voller Überzeugung im Berliner Nachtleben einen reinstellen kann und am nächsten Tag mit allen Konsequenzen erwachen will.
11. Die Suche nach "Superwoman" habe ich eingestellt
Wenn vor einigen Jahren meine Freunde sich plötzlich von der Party verabschiedeten, bin ich meistens noch geblieben in der Hoffnung, dass wenn die Lichter angehen, ich endlich "sie" treffe. Und genau das ist irgendwann wirklich passiert und ich habe im What am Alexanderplatz eine Frau getroffen, die vielleicht sogar bis in alle Ewigkeit alle anderen in den Schatten stellen könnte. Das war wohl meine "Partyzeitenwende" – und ganz ehrlich: ich vermisse nichts.