11 Dinge, die wir als Kind toll fanden, aber heute hassen (oder umgekehrt)
So ist das wohl, wenn man langsam alt wird: Man fängt an, sentimental über "damals" nachzudenken und meint damit eine Zeit, in der es noch kein Internet gab und vom Brandt-Zwieback noch der orangefarbene Junge aus den 1970ern herunterlachte. Damals, als man sich mit Händen und Füßen gegen einen Mittagsschlaf wehrte, wo man heute mit Kusshand ein Stündchen im Büro am Schreibtisch dösen würde. Und noch so ein paar andere Gegensatzpaare der Kategorie "altersbedingte Begeisterungsverschiebung" lassen sich finden. Wer hätte es gedacht – Zeiten ändern dich. Die Redaktion konstatiert Folgendes:
1. Herzhaftes Frühstück
Wie bitte, zum Frühstück ein Käsebrot? Ohne Marmelade, Nutella, Knuspermüsli oder Fruchtjoghurt? Lange Zeit für die meisten unvorstellbar. Ein sicheres Zeichen für Erwachsensein ist die vollzogene Metamorphose zum Herzhaftfrühstücker, die meistens dann ihren Anfang nimmt, wenn man das erste Mal verkatert erst nachmittags aufsteht und direkt mit einem herzhaften Mittagessen den Tag beginnt.
2. Lange aufbleiben
An einem Samstag erst um 23 Uhr ins Bett zu gehen, war der Himmel, wenn man 5 Jahre alt ist und eigentlich schon 8 Uhr in den Federn liegen sollte. Heute bedeutet dieselbe Uhrzeit "früh ins Bett" zu gehen, schließlich muss man am nächsten Morgen fit sein – zum Brunch.
3. Kaffee
Kaffee war uns als Kind immer viel zu bitter. Keine Ahnung, wann genau aus dieser Abneigung Liebe wurde, aber dieser entscheidende Moment ist ja selbst in Hollywoodfilmen oftmals nicht glaubhaft nachzuerzählen. Freuen wir uns einfach über das Happy End.
4. Nachrichten lesen, hören oder anschauen
Die einzige Nachricht, die sich unter Kindern rasend schnell verbreitet und von höchster Priorität ist: Sport fällt aus. Abseits davon gab es nichts Öderes als Tagesschau, Zeitungen oder auch nur 3 Minuten Nachrichten im Radio. Heute fühlen wir uns ohne sämtliche Newsticker auf dem Handy schon abgehängt und müssen am Ende eines Tages ohne Empfang schnell noch alle relevanten Meldungen durchlesen, damit wir mit dem gewohnten unguten Gefühl in der Magengegend einschlafen können.
5. Spazierengehen
Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung. Daran, wie man es als Kind gehasst hat, draußen stundenlang den lustlosen Körper herumzuschleppen, nur, um am Ende wieder vor der eigenen Haustür zu stehen. Worst case: Es sind weder andere Kinder oder Hunde dabei. Wer macht denn sowas Sinnloses? Ach ja: Erwachsene. Als solcher nimmt man heute sogar eine halbstündige Bahnfahrt in Kauf, nur um mal wieder ungestört eine Runde spazieren zu können und seufzend zu sagen "Hach, voll schön hier! Nur dieses Kindergebrüll geht mir voll auf die Nerven."
6. Lange Autofahrten
Auf geht's, wir fahren in den Urlaub! Ans Mittelmeer. Mit dem Auto. 9 Stunden lang. Früher die absolute Hölle, heute nennt man das: Roadtrip. Musik hören, rausgucken, ab und an einen Snack und einen Kaffee von der Tanke für 8 Euro – perfekt! Früher hat man bereits nach 30 Minuten alle Brote aufgegessen, vier Hörspiele durchgehört und zwei Mal in den Fußraum gebrochen. Ja, manche Sachen werden im Alter durchaus besser.
7. Erdbeermilch
Es gab sie in jeder Schule: die rosafarbene, süße, vollmundig milchige Erdbeermilch. Das Highlight eines jeden Schultages in Zeiten, als Veganismus noch in ganz kleinen Clubs gespielt hat. Als erwachsener Mensch ist Erdbeermilch allerdings etwas, womit man eine urbane Dschungelprüfung bestreiten könnte. Wundersamerweise gibt's das Zeug trotzdem bei fast jedem Späti.
8. Post bekommen
Der beste Tag des Tages als Kind: Post im Briefkasten. Einladung zum Zeltlager, Urlaubspostkarten oder ein Heft mit schönen Bildern von einer komischen Band namens Zeugen Jehovas. Spätestens mit dem Umzug in die eigene Wohnung wurde es dann sehr schnell sehr unangenehm – Stromrechnungen, Bafög-Unterlagen, Liebesbriefe von Leuten, die man nicht liebte. Pro-Tipp: einfach nicht aufmachen, dann wird alles gut.
9. Tintenfischringe
Mmmh! Diese knusprige, dünne Panade, das leichte Meeresaroma ("Die riechen nicht fischig! Es ist ja ein Oktopus! Das ist kein Fisch!"), dazu ein Hauch Zitrone – Gummireifen haben nie besser geschmeckt. Also zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da man der Tatsache gewahr wurde, dass man da grade TINTEN-FISCH-RINGE isst. Bah. Heute nur noch roher Sushifisch, klaro!
10. Haare waschen
Ja, als Kind stand man tatsächlich mehrmals die Woche weinend in der Dusche. Wegen nass und Wasser und brennt in den Augen und man will lieber einfach dreckig sein. Haare waschen heute gleicht der Katharsis des kleinen Mannes oder der kleinen Frau, ein regelmäßiges Reinigungsritual, nachdem man sich wieder halbwegs wie ein Mensch fühlt, wenn man vorher ein verkaterter Sack voll Knochen war.
11. Filme mit Adam Sandler
Natürlich hat niemand jemals Mr. Deeds dreimal hintereinander im Kino gesehen, wir hatten schon in der Unterstufe die komplette Arthaus Collection neben dem "Die Wutprobe"-Poster im Wandregal!
Redaktion