11 Dinge, die in Berlin früher besser waren

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Weil früher bekanntlich alles besser war, wünschen sich in diesen Tagen viele verunsicherte und betagtere Menschen „die guten alten Zeiten“ zurück. Aber dass früher nicht alles besser war, weiß natürlich fast jeder, der von 100 zurück auf 0 zählen kann. Und trotzdem, es gab auch in Berlin bis vor kurzer Zeit noch einige Gegebenheiten, denen man heute durchaus nachtrauern könnte. Wir haben 11 Dinge aus der jüngeren Vergangenheit ausgesucht, die sich wohl so mancher Berliner zurückwünscht.

1. Die günstigen Mieten

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Definitiv Platz 1 in den Charts. In manchen Bezirken hat sich seit 2009 der durchschnittliche Mietpreis mal eben verdoppelt, was viele erst realisieren, wenn ein Tapetenwechsel vor der Tür steht. Wer sich nicht die günstigen Mieten zurückwünscht, heißt entweder Dagobert Duck oder hat gerade zur Jugendweihe ein Eigentums-Townhaus an der Spree geschenkt bekommen.

2. Leere Straßen und U-Bahnen

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Natürlich waren früher die Straßen und U-Bahnen nicht komplett leer, aber wenn man die Rush Hour von heute mit der vor 10 oder 15 Jahren vergleicht: ay caramba, da ist schon ein gewaltiger Unterschied. Wer sich das geringere Verkehrsaufkommen nicht zurückwünscht, arbeitet entweder beim Ordnungsamt oder kommt wohl ursprünglich aus Tokio.

3. Nicht an jeder Ecke ein Café

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Kaffee ist ja echt keine schlechte Sache. Er macht wach, schmeckt manchmal sogar lecker und man kann sich auf das dazugehörige Päuschen freuen. Dennoch poppen in den letzten Jahren in einigen Bezirken gefühlt etwas mehr Cafés als nötig auf. Wer sich nicht eine geringere Café-Dichte zurückwünscht, heißt entweder mit zweiten Namen Barista oder hat, was Kaffee betrifft, einen an der Latte.

4. Spontanes Fast-Food-Essen ohne, dass Lieferdienste die Wartezeiten ins Unermessliche treiben

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Viele kennen das: Man will sich spontan im Laden um die Ecke ein Stück Fast Food einverleiben und merkt kurz nach der Bestellung, dass gut 50 weitere Mäuler außer Haus erst noch gestopft werden müssen, bevor man selber an der Reihe ist. Folglich wartet man dann 30 Minuten auf eine Pommes, obwohl der Laden eigentlich leer ist – abgesehen von diesen omnipräsenten fleißigen Bienen mit den großen Thermotaschen. Wer sich da nicht die „gute alte Zeit“ zurückwünscht, verlässt entweder sehr selten sein Dachgeschoss-Loft oder hat einfach niemals "Knast".

5. Ein gekühltes Bier für 50 Cent

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Billiges Bier sollte natürlich nicht noch billiger sein als billiges Wasser, aber wenn man z. B. als Student mit einem sehr schmalen Portemonaie ausgestattet ist, dann ist ein verdammt günstiges Gekühltes in den Semesterferien schon eine echt feine Sache. In den letzten 10 Jahren ist der Bierpreis in den Spätis um ca. 50–60% gestiegen, weshalb sich wohl nur die Bier-Hasser und Brauereien kein Comeback der extrem preiswerten Biere wünschen.

6. Der Dorfcharakter im Kiez

In vielen Kiezen beklagen manche Berliner, dass die familiäre Atmosphäre in den letzten Jahren etwas flöten gegangen ist. Aufgrund der Verdrängung und den vielen Bewohnern auf Zeit trifft man im Alltag einfach nicht mehr so viele bekannte Gesichter wie früher. Wer sich in den betroffenen Bezirken nicht ein wenig mehr "Dorfcharakter" zurückwünscht, hat ihn entweder nie wahrgenommen oder findet sowieso alles doof, was mit "Dorf" in Verbindung gebracht wird.

7. Altberliner Eckkneipen

Eine Eckkneipe muss sich nicht zwangsläufig an einer Ecke befinden, aber egal ob Ecke oder nicht, die Urberliner Kneipenkultur ist mittlerweile stark vom Aussterben bedroht. Nicht, dass man jeder Spelunke nachtrauern müsste, aber es geht damit auch ein Stück Berliner Kulturgut verloren und viele, vor allem ältere Berliner, haben in den letzten Jahren im Zuge des "Kneipensterbens" ihr "zweites Zuhause" und ihre "zweite Familie" verloren. Wen das total kalt lässt, der hat wohl kein Herz für Trinker oder sich noch nie auf eine gute deftige Urberliner Kneipe eingelassen.

8. In einem guten Restaurant zu essen, ohne 100 Tage vorher einen Tisch zu reservieren

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Heute fast undenkbar, aber die spontane Einkehr in ein gutes Restaurant sogar am Wochenende zur besten Sendezeit war durchaus im Bereich des Möglichen. Viele der besseren Adressen sind in diesen Tagen ausgebucht bis Weihnachten 2018, da wünscht sich so mancher spontane Schlemmer "die guten alten Zeiten zurück". Wem das total egal ist, der isst wahrscheinlich sehr gut organisiert oder generell nur bei Mama.

9. Freiraum und Freiflächen

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Es ist ja recht logisch, dass irgendwann der freie Platz aufgebraucht ist, solange es eine große Nachfrage danach gibt. Jeder Millimeter ist zwar noch nicht vergeben oder neu bebaut, aber man spürt und sieht, auch ohne sonderlich darauf zu achten, dass es nicht mehr diesen scheinbar unerschöpflichen Schatz an Brachflächen oder verlassenen Grundstücken gibt wie noch vor gar nicht so langer Zeit. Wer sich die Freiflächen nicht zurückwünscht, hat entweder kein Bock oder Angst vor Rowdys mit Rollbrettern.

10. Der 1-Euro-Döner

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Vor ca. 12 Jahren war der Dönerpreis im absolut freien Fall und einige Buden gingen in diesem harten Preiskampf bis auf unfassbare 1 Euro pro Döner runter. Viele werden jetzt protestieren und sagen: "Das ist doch ekelhaft! Das kann doch nicht fair sein! Wo kommt denn dieses duftende Fleisch her?" Aber ekelhaft mal beiseite, angenommen ein mittelloser Mensch hat 7 Euro in der Tasche, dann könnte er sich rein rechnerisch 7 Tage am Stück einen Döner reinknallen und damit eine Woche zumindest grob versorgt sein. Viele werden den 1-Euro-Döner nicht vermissen, aber einige könnten bestimmt gerade einen vertragen.

11. Frisch geschmierte Stullen in der Kneipe essen

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Es gibt auch heutzutage einige fliegende Händler im Berliner Nachtleben, aber kaum jemand bringt noch "die guten alten" selbstgemachten Berliner Buletten und Stullen mitten in der Nacht direkt an die Theken der Stadt. Früher versorgte z.B. "Mutti" und ihre Helfer die Nachtschwärmer mit Berliner Snack-Kultur und wer sich das nicht zurückwünscht hat, wohl an zu viel Sushi gelutscht.

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