11 Dinge, die ihr immer in London machen könnt

Teuer, dreckig und riesig – das sind die London-Klischees. Und sie stimmen ja auch. Aber gleichzeitig ist London auch die wahrscheinlich einzige Stadt in Europa, die sich zurecht Weltstadt schimpfen darf. Kurz bevor es mit dem Brexit Ernst wird, sollte man nochmal unsere Freunde drüben auf der Insel besuchen – die Stadt hat ein großes Herz und spätestens am Pubtresen haben sich alle lieb.

© Matt Brown | CC BY 2.0

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Futtern auf dem Maltby St Market

Von all den Street-Food-Märkten Londons gehören die beiden aneinander angrenzenden Märkte Maltby St. Market und Druid St. Market zu den allerschönsten. Hier haben sich in den letzten Jahren auch eine Bäckerei und Konditorei, eine Kaffeerösterei, ein Schnapsbrenner und viele weitere kleine und große Foodbetriebe angesiedelt. Jeden Samstag und Sonntag ist die kleine Gasse an beiden Seiten mit den besten Street-Food-Ständen der Stadt gesäumt, so dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hineinbeißen soll. Auch lecker ist der Kerb Market in Camden, wo die Touristenfalle Camden Market im letzten Jahr umgewandelt wurde in ein Futter-Paradies. Noms!

© Aija Lehtonen | Shutterstock

2
Vom Tate Switch House aus die Stadt überblicken

Die Tate Modern ist nicht unumstritten – aber gleichzeitig auch ziemlich unumstritten eines der besten Museen für moderne Kunst, die es so auf der Welt gibt. Letztes Jahr wurde mit großem Tamtam der neue Anbau Switch House eröffnet: Auf zehn Stockwerken gibt es Platz für Performance, Kunst und tolle Architektur. Und es lohnt sich, nach ganz oben zu klettern, denn von dort aus kann man die ganze Stadt überblicken. Und auch den Nachbarn in ihre Luxuswohnungen gucken.

© Lee Haywood | CC BY-SA 2.0

3
Sich im Pub betrinken

Kein Londonbesuch wäre vollständig, ohne sich einmal am Pubtresen anzustellen und sich mit Einheimischen komplett zu betrinken. Das kann man eigentlich überall gut – am besten natürlich in Soho, wo ein Pub auf den anderen folgt. Einer meiner Favoriten ist dort das French House, ein winziger und unter Denkmalschutz stehender Laden, in dem sich alle auf den Füßen stehen und eine gute Zeit haben. Übrigens kann man in den meisten Pubs auch gut essen, warum also nicht ein ausgedehntes boozy Sonntagslunch einplanen? Lecker ist das Essen zum Beispiel im The Royal Oak auf der Columbia Road in Hackney. Unbedingt reservieren!

© Bixentro | CC BY 2.0

4
Das Grab von Karl Marx auf dem Highgate Cemetery besuchen

Der Highgate Friedhof gehört zu den «Magnificent Five» großen Friedhöfen der Stadt: Viktorianisch verwunschen, halbverwildert ist er wohl der bekannteste Friedhof der Stadt, was nicht zuletzt an seinen berühmten Einwohnern liegt: Karl Marx und seine Frau, Punk-Erfinder Malcom McLaren oder Per Anhalter durch die Galaxis-Autor Douglas Adams und viele mehr liegen dort begraben. Auf den richtig verwunschenen Westteil des Friedhofs hat man nur mit einer Führung zutritt – dafür sieht es dort aus wie in einem Indiana Jones-Film.

  • Highgate Cemetery Swain’s Lane, London N6 6PJ
  • März – Oktober: Montag – Freitag: 10–17 Uhr, Wochenende & Feiertage: 11–17 Uhr. Andere Öffnungszeiten von November bis Februar
© Marc Pether-Longman | CC BY-NC-ND 2.0

5
Mit Enten schwimmen im Hyde Park

Was die meisten London-Besucher gar nicht wissen: Im Serpentine-Pond im Hyde Park schwimmen nicht nur Enten – auch als Besucher kann man da ein paar Runden kraulen. Das Serpentine Lido macht einen abgetrennten Bereich im See aus und ist im Juni, Juli und August jeden Tag geöffnet. Gehört man aber dem Serpentine Swimming Club an, kann man auch im Winter mitschwimmen – vorausgesetzt, man friert nicht so schnell. Wen die Entengrütze und glotzende Parkbesucher abschrecken, kann im Sommer in den Hampstead Heath Swimming Ponds ein paar Runden schwimmen. Die ganz verwunschenen kleinen Seen liegen im Norden der Stadt und sind – bis auf einen – sogar immer noch nach Geschlechtern getrennt. Dafür kann man im Ladies’ und Mens’ Pond auch im Winter abtauchen.

© Khue Cai | CC BY-NC-ND 2.0

6
Nachts Bagel essen bei Brick Lane Beigel Bake

Bagel? Dazu muss man doch nach New York? Nee, auch in London gibt es Bagel-Kultur. Hier heißen die leckeren Kringel Beigel und werden von zwei aneinander benachbarten Läden auf der Brick Lane Tag und Nacht verkauft. Und jeder Londoner kann stundenlang darüber debattieren, welcher der beiden Läden besser ist (für immer der weiße!). Gemeinsam mit Clubkids, Polizisten, Prostituierten und Touristen steht man nachts um 2 in der Schlange, um einen riesigen Hot Salt Beef Beigel mit viel scharfem Senf zu verschlingen und danach selig in den Nachtbus zu fallen. Schlägt jeden Suff-Döner um Längen!

© Diamond Geezer | CC BY-NC-ND 2.0

7
Bücher kaufen bei Foyles

Foyles war eine Weile lang im Guinness Buch der Weltrekorde als größter Buchladen der Welt vertreten – und auch jetzt noch findet man dort wirklich alles. Zwar hat der über hundert Jahre alte Laden nach seinem Umzug zwei Häuser weiter ein bisschen von seinem Charme verloren, ist aber immer noch wunderschön und extrem gut sortiert. Ob Notenblätter, obskure japanische Filme, filmwissenschaftliche Traktate oder die neuesten Bestseller-Romane – hier gibt es alles. Und oben drin ein schönes Café, wo man mit einer Kanne Tee in seine neu erworbenen Bücher versinken kann.

© Yavanna | CC BY-NC 2.0

8
Flanieren gehen in Kensington

In den Stadtvierteln Kensington und Chelsea sieht London immer noch so aus wie bei Mary Poppins: Süße bunte Häuschen, kleine niedliche Läden, abgeschlossene Nachbarschaftsparks und der eine oder andere Bentley, der an einem vorbeirauscht. Und wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte man sich Harrods, das weltberühmte Kaufhaus, nicht entgehen lassen – es ist so verrückt, dass man es unbedingt mal besucht haben sollte.

© Sarah | CC BY 2.0

9
Brutalistische Architektur bestaunen im Barbican

Das alte Viertel Barbican wurde im zweiten Weltkrieg von deutschen Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Auf seinen Ruinen wurde das größte Kulturzentrum Europas gebaut, das gleichzeitig auch eine der bekanntesten Ikonen brutalistischer Architektur ist. Hier kann man stundenlang auf den Highwalks herumlaufen und sich anschauen, wie man sich in den Sechzigern die Zukunft ausgemalt hat. Im Barbican Centre selbst laufen immer gute Ausstellungen, Konzerte, Theatervorführungen und lecker Kuchen essen kann man auch.

© Javi | CC BY-SA 2.0

10
Tanzen im Victoria & Albert Museum

Jeden letzten Freitagabend im Monat hat das Designmuseum Victoria & Albert in Kensington verschiedenste Veranstaltungen, bei denen oft das gesamte Museum bespielt wird. Meistens werden auch Musiker und Produzenten eingeladen, sodass man am Ende zwischen den Skulpturen und Gemälden tanzt oder in einem anderen Raum auf dem Boden liegt und einem Live-Hörspiel lauscht. In der Tate Modern werden dieses Jahr DJs vom Coolkid-Sender NTS Radio eingeladen, die im April zusammen mit Wolfgang Tillmans in der Turbine Hall eine Party steigen lassen. Auch in der National Portrait Gallery und vielen anderen Museen gibt es donnerstag- oder freitagabends mindestens einmal im Monat solche kostenlose Veranstaltungen.

© Duluoz Cats | CC BY-NC-ND 2.0

11
Afternoon Tea im Wolseley

Wenn man schon in London ist, dann sollte man wenigstens auch einmal im Klischee schwelgen: Tee und Scones mit Clotted Cream um fünf Uhr nachmittags, mit Silberbesteck und Kronleuchter – im Wolseley gibt es eine coole Atmosphäre und faire Preise dazu. Und wer sich ein bisschen Luxus gönnen will, sollte sich den High Tea mit Champagner bestellen: kleine Sandwiches und Törtchen, Champagner und Tee, bis man nur noch nach Hause rollen kann.

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