11 Dinge, die ich vermisse, seit ich nicht mehr in Berlin wohne

© Björn Wisnewski

Eigentlich arbeitet Irini Nikolakakis beim Deutschen Tierschutzbund in Berlin. Doch für die Deutsche mit griechischen Wurzeln war klar, dass sie irgendwann mal in der Heimat ihres Vaters leben wollte. Also nahm sie eine Auszeit und vermietet seit geraumer Zeit die Ferienwohnungen ihrer Familie in Chania auf Kreta. Ihr Alltag: Unkraut jäten, am Strand spazieren gehen, Oliven einlegen, viel Zeit mit der Familie verbringen und Gäste betreuen. Ein Traum! Doch das Leben in Berlin fehlt ihr trotzdem manchmal. Besonders diese 11 Dinge.

1. 24-Stunden-Spätis

© Wiebke Jann

Es gibt hier zwar auch ein paar Kioske, die über Nacht geöffnet haben, aber da muss ich extra mit dem Auto hinfahren. Kein Vergleich zum Späti an der Ecke, bei dem ich in 2 Minuten zu Fuß bin.

2. Anonym und verkatert im Supermarkt einkaufen gehen

Wie ich es liebe, in Berlin am Wochenende verkatert, im Kapuzenpullover und mit ungewaschenen Haaren kurz zum Supermarkt zu gehen – und trotzdem nicht die Zerstörteste in dem Laden zu sein. Auf einer Insel, auf der die Hälfte der Leute mit Dir verwandt ist und die andere Hälfte jemanden kennt, der mit Dir verwandt ist, macht man das nicht so leicht.

3. Dieses Gefühl, einfach alles direkt vor der Haustür immer verfügbar zu haben

Egal ob Staatsbesuch, abgefahrenes neues Restaurant, Festivals, Clubs, Museen, Berlinale, Galerieeröffnungen. Es gibt immer so viel zu tun, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Hier waren im Dezember mal für ein paar Tage die Supermarktregale teilweise leer, weil die Fährmitarbeiter gestreikt haben und keine Waren vom Festland rüber kamen.

4. Parks. Grüne große Parks. Die gibt es auf Kreta einfach nicht.

© Milena Zwerenz

5. Fahrradwege

Auch wenn in Berlin immer alle auf die Autofahrer schimpfen und das Fahhradfahren schierer Selbstmord scheint. Hier fährt einfach kaum jemand Fahrrad, denn es gibt keine Fahrradwege und die Autofahrer kümmern sich wirklich überhaupt nicht darum, was Du da auf Deinem Fahrrad machst. Aber ich habe mich aufgemacht, die Pionierin zu werden auf meinem Fahrrad.

6. Den Berliner Winter

© Johannes Kropf

Diese langen grauen Wintertage, an denen es einfach nicht hell wird und man nicht aus dem Haus gehen will – irgendwann vermisst man das wirklich, wenn sonst nur die Sonne scheint. Es gibt nichts Schöneres, als an so einem Tag einfach auf dem Sofa zu bleiben und Serien zu schauen.

7. Die Auswahl an Essen aus der ganzen Welt

Ich liebe griechisches Essen. Generell gibt es auf Kreta, das was man auch beim Griechen in Deutschland bekommt: gegrilltes Fleisch (Gyros, Souvlaki, Bifteki und Co.), Mousaka, Pastistio, Pommes, Tsatsiki und Feta. Speziell auf Kreta isst man gerne Paximadi (ein hartes Brot, wie Knäckebrot, nur sehr viel dicker), viel Lamm und Ziegenfleisch, Ziegenkäse und Pilafi. Aber ab und zu mal Sushi, Eggs Benedict, Salted-Caramel-Eis oder Koreanisches BBQ – schon auch nicht schlecht! Gibt es hier nur leider alles nicht.

8. Dieser begeisterte Blick von allen anderen, wenn ich gefragt werde, wo in Deutschland ich wohne und ich mit Berlin antworte.

© Marcello Zerletti

Und alle sofort total begeistert sind von dieser Stadt, weil sie entweder schon mal da waren oder unbedingt mal hin wollen. Und ich dann immer erklären muss, ob die Geschichten, die man so vom Berghain hört, stimmen, ob man die Mauer noch sieht und ob ich Angela Merkel schon mal getroffen habe.

9. Die Organisation

Ihr glaubt, dass das Bürgeramt schlimm ist? Aber auch nur, weil Ihr noch nie auf einer griechischen Behörde wart.

10. Frühstücken gehen.

© Milena Zwerenz

Das Frühstück fällt auf Kreta generell magerer aus. Oft holt man sich beim Bäcker Kaltsounia (auch typisch kretisch sind gefüllte Teigtaschen mit Frischkäse oder verschiedenen Kräutern), eine Pita mit Käse oder Spinat oder ein Koulouri (Sesamkringel).

11. Mit dem Fahrrad an Sehenswürdigkeiten vorbeifahren.

Ich bin morgens mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit immer durch das Brandenburger Tor gefahren, am Reichstag vorbei über die Spree... Hach!

© Marcello Zerletti

Wer Irini Nikolakakis und Kreta mal besuchen will, der kann das in Chania tun. Die schönen Apartments der Familie Nikolakakis findet ihr hier.

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