Oh, wie schön ist das "Panama" – Exotik und Heimatgefühl im Berliner Westen

Wir packen unsere Koffer: Kochtopf, Fischerrute, Hut und Tigerente. Und dann auf, nach Panama, in das Land der Träume! Inspiriert durch Janoschs Kindergeschichte „Oh, wie schön ist Panama“ eröffnet das Berliner Contemporary Food Lab nach dem Katz Orange und dem Deli Candy on Bone seinen dritten kulinarischen Streich im wilden Westen der Hauptstadt. Thematisch geht’s um die Symbiose aus „ganz nah“ und „weit weg“, um die Dualität zwischen Exotik und Heimatgefühl.

Diese Parallelexistenz äußert sich nicht nur in der schicken, auf zwei Etagen verteilten und ziemlich stilvollen Einrichtung, bei der sich helles Holz, fremdländische Pflanzen und ausgewählte Kunstobjekte in hohen Räumen paaren, sondern auch im Menü: Mastermind Ludwig Cramer-Klett und Küchenchefin Sophia Rudolph, vorher Souschefin in der Michelin-besternten Weinbar Rutz, bringen dem derzeit bis zum Get-No abgefeierten Dauerbrenner „Regionalität“ eine ordentliche Portion Weitblick bei.

Schweineohren mit Austerncreme, rote Bete mit Kurkuma, Reh-Tartar mit Shiitake-Pilzen, Johannisbeeren und Nigella – das alles sind ausgefeilte und austarierte Gerichte, die am besten mit dem passenden Wein aus der üppigen, dennoch ausgesuchten Weinkarte auf die Jagd nach panamaischen (jepp, da ist das Adjektiv!) Bananen gehen.

Schaut man sich das große Ganze an, darf man als Berliner man froh sein, mit dem „Panama“ nicht den x-ten Super-Raw-Powerfood-Ableger, sondern ein erfrischendes, sich eigene Grenzen und Freiheiten auferlegendes Restaurantkonzept auf den Tellern und in den Gläsern zu sehen. Kudos an die Jungs und Mädels von der Contemporary Food Lab, aus deren Enthusiasmus und Expertise aus Wissenschaft, Natur, Kunst und Kulinarik eine echte Perle aufgetan hat, von der wir hoffentlich noch einiges hören werden (von der bald öffnenden Bar nebenan zum Beispiel).

Unbedingt probieren // Das Reh-Tartar!

Veggie // Limonenseitling, Schmorsalat und Zimtblüte, Dinkelrisotto, Steinchampignons und Rucola – viel Vegetarisches, alles lecker!

Preise // Speisen zwischen 7–22 Euro

Beste Zeit // Immer, wenn das überaus freundlich und gutaussehende Personal einen Tisch für dich hat (Reservierung empfehlenswert!)