Nach 13 Jahren ist Berlin noch immer "arm, aber sexy"
2003 sagte Klaus Wowereit diesen einen Satz, der Berlins Image noch immer prägt: "Berlin ist arm, aber sexy." Wer braucht schon Geld, wenn er gut aussieht und jede Menge zu bieten hat. Wie wahr dieser Spruch noch immer ist, zeigt eine neue Rechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Basierend auf einer Auswertung des durchschnittlichen Einkommens durch das europäische Statistikamt Eurostat hat das IW festgestellt, dass das Pro-Kopf-Einkommen der Berliner weit unter dem der restlichen Bundesrepublik liegt. Grund dafür sind die hohe Arbeitslosenquote und die Tatsache, dass sich in Berlin kaum lukrative Großkonzerne, sondern vielmehr junge Startups angesiedelt haben. Einfach gesagt: In Berlin wird so wenig verdient wie sonst nirgends.
In Berlin wird so wenig verdient wie sonst nirgends.
Selbst im europaweiten Vergleich fällt das auf, denn in Frankreich oder Griechenland würde der Wohlstand ohne die Hauptstädte um ein Viertel sinken. Über ein Jahrzehnt, nachdem Wowereit also Berlins offensichtliches Haushaltsdefizit als geil verkaufte, verdient man in der deutschen Hauptstadt immer noch am wenigsten, obwohl sich die sexy Berliner die Stadt aufgrund steigender Mietpreise langsamen nicht mehr leisten könnten. Vielleicht wäre es langsam an der Zeit, etwas daran zu ändern?