Die Geschichte vom goldenen Schwein und dem hungrigen Tiger – Koreanisch essen im Pig & Tiger

Alles begann mit einem kleinen, koreanischen Imbiss auf der Hermannstraße, den Linh und Mark ziemlich erfolgreich zusammen geleitet und ihre Gäste mit Nori-Tacos, Ban-Ban-Burgern und Kimchi-Fries beglückt haben. Ban Ban Kitchen ist nicht nur lecker, sondern auch eine herrliche Abwechslung zu den sonst so zahlreich vertretenen türkischen Imbissen. Aber den beiden Inhabern wurde die Imbissküche mit der Zeit dann doch zu klein, denn ohne genügend Platz ist die Variation an Gerichten, die man zaubern kann, eben begrenzt.

Weil sich die beiden kulinarisch frei entfalten wollten, haben sie sich vor gut einem Jahr einen schönen Laden mit urigem Wirtshausboden, selbstgegossenen Betontischen und wahnsinnig vielen Blumen direkt im Schillerkiez geangelt und ihn auf den witzigen Namen Pig & Tiger getauft.

Auf der Speisekarte findet man jetzt neben Edamame, koreanischen Maultaschen und Pancakes auch Bao-Burger sowie diverse Suppen und Bowls. Beim Koreaner eine Portion Edamame zu bestellen ist ja schon fast obligatorisch, weil sie eigentlich immer lecker und schnell als Vorspeise weggefuttert sind. Im Pig & Tiger gibt es aber neben den klassischen Edamame mit Meersalz auch welche mit Knoblauch und die schmecken so gut, dass wir uns fragen, wie wir je welche ohne essen konnten. Was sehr angenehm, aber in einem koreanischen Restaurant auch nicht unbedingt überraschend ist, ist, dass es so gut wie alles auch vegan oder vegetarisch gibt.

So wandern auf unseren Tisch noch zwei kleine vegane Bao-Burger mit Tofu und Gurke, die als Vorspeise super zum Teilen sind, weil sie im Doppelpack kommen, sowie Bibimbap mit Tofu und frische Udon-Nudeln mit Gemüse, Tofu, Ei und Zwiebel-Ingwer-Pesto. Während man häufig auch einfach nur frittierten Tofu bekommt, ist er hier zusätzlich noch super lecker mariniert, sodass er eine angenehme süßliche Schärfe hat, die dem sonst rohen Bibimbap eine tolle Würze gibt. Wem's nicht scharf genug ist, der kann noch mit der selbstgemachten Paste, von der man ein ganzes Glas auf den Tisch gestellt bekommt, nachschärfen.

Als wir unsere Teller alle leer geputzt haben, sind wir ziemlich zufrieden und so gesättigt, dass wir auf einen Nachtisch lieber verzichten und noch ein bisschen die angenehm unaufregende Stimmung im Laden genießen. Hier sitzen nämlich nicht nur durchgestylte Neuköllner, sondern auch ältere Ehepaare und frisch Verliebte zwischen den vielen Pflanzen. Wir freuen uns schon auf den Sommer, wenn man es sich draußen auf der Schillerpromenade bequem machen und Garlic-Edamame naschen kann.

Unbedingt probieren: die Garlic-Edamame, wie konnten wir je ohne?

Veggie: Es gibt fast alles auch vegan und vegetarisch.

Preis: ab 8 Euro

Beste Zeit: Am Wochenende ist der Laden schon ziemlich gut besucht, wer's lieber ruhiger mag, sollte also lieber unter der Woche kommen.