Schöne Berliner Männer und ihre noch schöneren Hunde

© Nora Tabel

Berlin ist voll! Auch voller Hunde. Der Kampf gegen die Hundekacke ist eine alltägliche Herausforderung für die Stadtreinigung. Die Umweltverwaltung Berlins schätzt täglich bis zu 55 Tonnen Hundekot auf Berlins Straßen. Nichtsdestotrotz oder gerade drum habe ich 11 Hundehalter, die alle so unterschiedlich sind wie ihre Hunde selbst, gefragt, was das Besondere an ihren Tieren ist.

Klemens und Dali (4)

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„Dali, wie der spanische Maler, war mal spanischer Straßenhund. Er ist in unsere WG mit meiner neuen Mitbewohnerin, die eben aus Spanien kommt, eingezogen. Weil sie bei der deutschen Oper viel arbeitet, kümmere ich mich auch mit um Dali. Er ist noch kein richtiger Berliner, das fällt mir auf. Jede Bahn oder Busfahrt, jeder Radfahrer, all die Leute und anderen Hunde sind noch ganz aufregend für ihn.“

Tommy und Django (1 1⁄2)

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„Ich hab Django aus einem sehr schlechten Haushalt rausgeholt. Er sah furchtbar aus, total abgemagert. Ich hab ihm ein neues Zuhause gegeben und wieder aufgebaut. Jetzt, nach 8 Monaten, sieht er wieder fit und lebendig aus. Das ist unsere Geschichte und da kommt bestimmt noch mehr. Er bleibt bei mir bis zum Ende.“

Timo und Banja (1)

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„Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wusste, dass ich immer einen haben werde. Ich hab ihn als Welpe zufällig auf ebay Kleinanzeigen gefunden und sofort im Wedding abgeholt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Banja gehört zwar zu mir, aber in meinem ganzen Freundeskreis ist er zuhause. Alle sind begeistert von ihm und ich kann ihn bei jedem mal lassen. Das Faszinierende an ihm ist, dass er Streit zwischen anderen Hunden schlichtet. Immer wenn zwei aufeinander gehen, rennt er dazwischen und sorgt dafür, dass sich die Situation entspannt. Hab ich selten so gesehen. Oft haben Erwachsene Angst vor Banja. Kinder wollen ihn gerne streicheln, doch oft sind es die Eltern, die den Kindern das aus Angst verbieten.“

Frits und Bari (2 Monate)

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„Wir sind beide das Sternzeichen Krebs! Das merkt man total. Wir haben den gleichen Charakter. Er liebt die Freiheit so sehr wie ich und mag es nicht, wenn es nicht nach ihm geht. Obwohl er noch gar nicht so lang bei mir ist, haben wir schon ein dickes Band aufgebaut. Ich hatte als Kind viele Hunde, da habe ich noch in Suriname, einer niederländischen Kolonie, gelebt und wollte eigentlich im städtischen Gebiet keinen Hund halten. Und jetzt habe ich den kleinen Zwerg hier, der sich abends auf meinen Schoß kuschelt.“

Manu und Yoki (3)

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„Ich hab Yoki über eine Annonce gefunden und im strömenden Regen nach einer ellenlangen Fahrt irgendwo in Neubrandenburg abgeholt. Weil es wirklich sintflutartig an dem Tag geregnet hat, bekam sie auch den passenden Namen dazu. Yoki ist ein Name der Hopi Indianer und bedeutet nämlich Regen. Sie gehört zur Familie und zusammen haben wir schon einiges erlebt.“

Michel und Balu (7)

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„Balu ist einfach nach dem Baden ultra-witzig. Während des Badens ist er ziemlich grumpy, aber danach rastet er völlig aus, schüttelt sich, reibt sich an allem, was nicht aus dem Weg geht und macht dabei unglaubliche Geräusche. Balu ist sonst aber recht ruhig und entspannt. Vorher kannte ich nur so richtig sportliche, hitzige Hunde.“

Robert und Berti (2)

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„Weil ich nicht mehr der Jüngste bin, hat der gute Kerl die Kurzform meines Names erhalten. Man merkt ihm das heute nicht mehr an, aber Berti war ein völlig fehlgeleiteter Hund. Bei einer völlig überforderten Familie wurde er ziemlich bissig und die wurde ihn so schnell wie möglich wieder los. Ich war früher mal Diensthundeführer und wollte vor Kurzem ehrenamtlich schwierige Hunde resozialisieren, da kam also Berti zu mir und ich hab all meine Liebe und Geduld in ihn gesteckt. Nächsten Sommer würde ich gern mit dem Rad und Berti eine Tour von Berlin nach Wien starten. Das wird dann unser großes Abenteuer!“

Alex und Motte (5)

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„Meine Freundin hat Motte mit in die Beziehung gebracht und ist seitdem Teil unserer Familie. Sie kam vor 3 Jahren aus Spanien zu ihr, war total verzeckt und krank. Sie sollte eigentlich Jagdhund werden, aber irgendwie ist das nicht so ihr Ding. Wir bauen gerade, weiter außerhalb von Berlin, unser Haus aus und da versucht sie manchmal Mäuse zu fangen. Keine Chance. Während die Nachbarshunde in 2 Minuten einen Nager gefangen haben, ist sie 'ne Stunde später kein Stückchen näher an einen rangekommen.“

Marcus und Papprika (7)

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„Papprika ist genauso schwierig wie ich, aber zusammen sind wir ein gutes Team. Er kam mit 5 Monaten zu mir und hat mir so’n bisschen das Leben gerettet. Hätten wir damals nicht zueinander gefunden, wären wir wohl beide nicht mehr. Als Hundebesitzer trifft man im Kiez eigentlich immer die gleichen Leute. Man kennt sich irgendwie, sitzt zusammen, trinkt ein Bierchen, quatscht. Was mich an manch anderen nervt, ist, wenn sie die Kacke liegen lassen. Das fällt dann natürlich gleich auf alle mit Hund zurück. Sonst gibt es viel zu wenig Verständnis für Leute mit Hunden. Die Wohnungssuche ist eine Katastrophe. Alle wollen streicheln, aber das, was dazu gehört, will niemand.“

Fero und Jerico (7)

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„Jerico hab ich mit 6 Monaten übernommen. Ich habe schon 3 Hunde gehabt zu dem Zeitpunkt, die ich alle irgendwie aufgenommen habe, weil andere damit nicht klar kamen. Viele Leute haben einfach keine Ahnung, wie man mit Hunden lebt und so passieren mit den Hunden echt doofe Dinge. So auch mit Jerico. Oft werde ich auf seine Ohren angesprochen, die ihm natürlich einen Haufen Vorurteile einbringen. Dass der Vorbesitzer ihm das angetan hat, kommt den meisten nicht in den Sinn. Ich arbeite ehrenamtlich therapeutisch mit Jerico in Einrichtungen für Kinder mit Behinderung. Es ist schön mit anzusehen, wie das allen gut tut.“

Tristan und Rocky (1)

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„Ich hab Rocky vor einem Monat bei einer Familie abgeholt, die mit dem jungen Wilden nicht ganz so gut klar kam. Der braucht noch ganz viel Aufmerksamkeit und ging bei den Kindern irgendwie unter. Ich hab einen pädagogischen Hintergrund und übe gerade viel mit ihm, so dass er den Berliner Alltag gut bewältigen kann. Es gibt wenig freie Hundeplätze in Berlin, was echt schade ist, da ja eigentlich über all sonst Leinen- und Maulkorbpflicht besteht.“

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