11 Theaterstücke, die ihr euch in der Spielzeit 2016/2017 ansehen solltet

Berlins Theaterangebot mag auf den ersten Blick erschlagend wirken – alleine die Vielzahl der Spielstätten und Kompanien ist überwältigend. Auch die Webseiten der Theater und die Stückbeschreibungen sind oft kryptisch. Deswegen haben wir euch 11 Stücke und Festivals rausgesucht, die sich auf jeden Fall lohnen. Alte Klassiker werden neu interpretiert, Tanz, Musik, Performance und Theater werden bunt gemischt und oft wird viel fürs Auge geboten. Tiefsinnig und dabei unterhaltsam und oft sehr witzig, hier sind 11 spannende Produktionen:

© Ute Langkafel

1
"Und dann kam Mirna" im Maxim Gorki Theater

Die preisgekrönte Inszenierung nach einem Stück von Sibylle Berg ist ein spannendes Experiment: Die Beziehung zwischen Mirna und ihre Mutter wird jeweils von vier Kindern und Erwachsenen erläutert, die gleichzeitig auf der Bühne stehen. Das ist sehr unterhaltsam und die manchmal deprimierenden Aspekte der Eltern-Kind-Beziehungen werden nie ohne ein zwinkerndes Auge dargebracht, sodass das Stück auch sehr viele lustige Momente enthält.

© Berliner Ensemble 2017 | Moritz Haase

2
"Hamlet" im Berliner Ensemble

Garantiert keine Langeweile gibt es bei der Hamlet-Inszenierung auf einer der traditionellsten Bühnen Berlins, dem Berliner Ensemble. Der Theaterklassiker wird modern inszeniert und die Möglichkeiten der Bühne voll ausgeschöpft. Übertrieben wie in einem Splatterfilm spritzen Blut und Eingeweide auf der Bühne und die Sex Pistols und Nick Cave liefern den Soundtrack zu der Geschichte um Rache und Verrat. Es gibt erstaunlich viel zu lachen – aber auch zeitlose und tiefsinnige Szenen.

© Marc Stephan

3
"Empire" in der Schaubühne

Vier Schauspieler, die in ihrem Leben Flucht und Vertreibung erlebt haben, entrollen in diesem Dokumentartheaterstück anhand ihrer Einzelschicksale ein Gesamtbild des neuen Europas, in dem das Konzept der „Heimat“ umgedeutet wird. Das Stück bietet einen näheren und ganz neuen Zugang zu den aktuellen Diskursen über Flucht und das Selbstverständnis Europas.

© Sophiensaele

4
"Freischwimmer Festival" in den Sophiensaelen

Die Sophiensaele, die bekanntlich den heißesten Scheiß der Performance-Kunst auf ihren Bühnen präsentieren, zeigen im Rahmen des Freischwimmer Festivals ausgewählte Produktionen von Newcomer-Gruppen zum Thema „Family Affairs“. Bunt werden dabei oft Tanz, Theater, Performance und Installation vermischt und oft auch auf (angenehme) Interaktion zwischen Publikum und Theaterschaffenden gesetzt.

© Arno Declair

5
"Warten auf Godot" im Deutschen Theater

In diesem Stück passiert: nichts! Aber das fällt zunächst gar nicht auf, da sich die Schauspieler ausgiebig in irrwitzigen Details verlieren. Der Beckett-Klassiker wird am Deutschen Theater angenehm puristisch ohne Bühnentechnikfeuerwerk, Requisitenschlacht und Multimediakram inszeniert. Trotzdem oder grade durch die Konzentration auf die grandiosen Schauspieler ist „Warten auf Godot“ sehr spannend. Leicht und amüsant bringen die beiden Hauptcharaktere Pozzo und Lucky dem Zuschauer den Zustand des Wartens als Essenz des Lebens nahe.

© Matze Hielscher

6
"Von einem der auszog, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte" in der Volksbühne

Bevor die Volksbühne in der nächsten Spielzeit fast die gesamte Mannschaft wechselt, sollte man sich unbedingt noch viele Stücke dort anschauen. Dieses hier auf jeden Fall! Die Schauspieler werden nicht müde, in den großen Wal auf der Bühne hinein und hinaus zu klettern und sich in Diskursen über die menschliche Spezies zu ergehen – mal komisch, mal melancholisch. Viel wird auch einfach nur gesprochen in dieser Oper, aber die Songs für das Stück sind von Dirk von Lowtzow (Tocotronic) und werden von einem großen Orchester gespielt.

© Matze Hielscher

7
"Apokalypse" in der Volksbühne

Die Stücke von Herbert Fritsch sind immer voller dramaturgischer Überraschungen und auf jeden Fall was fürs Auge. Nicht nur das Bühnenbild und -licht ist farbenfroh und verspuhlt, auch die Darsteller arbeiten mit oftmals grotesker Gestik und Mimik. Dieses Stück handelt vom Weltuntergang. Am Anfang wird man etwas vom Textpensum aus der Bibel erschlagen, aber wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, folgt man gebannt dem Kampf von Gut und Böse, der fast durchgängig als Monolog auf der Bühne vorgetragen wird.

©Iko Freese/ drama-berlin.de

8
"Die Zauberflöte" in der Komischen Oper

Auch dieser Opernklassiker an der komischen Oper sei allen ans Herz gelegt. Keine steifen Kostüme und ewige Arien – die Bühne ist eine Filmanimation rund um die Sänger und präsentiert neben der tollen Musik und den schönen Stimmen immer wieder völlig verblüffende, verträumte und augenzwinkernde Bilder.

9
"Grimmsche Märchen" im Märchenberg ansehen

Hier werden Grimms Märchen reinterpretiert und auf den Kopf gestellt. Irre unterhaltsam und witzig bringt das ehemalige Ensemble der Märchenhütte im neuen Zuhause im Pfefferberg Märchen für Erwachsene auf die Bühne. Ideal für die kommenden kalten Winterabende.

© David Baltzer

10
"Gob Squad's Kitchen" im HAU

Das legendäre Performer-Ensemble Gob Squad bringt seinen Erfolgsklassiker wieder im HAU auf die Bühne. Anhand Andy Warhols Filmen und mit Hilfe der Zuschauer beleuchten Gob Squad die Kunst und Undergroundszene der 60er Jahre vor dem Hintergrund von heute. Es macht großen Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie jede Vorstellung aufs neue grandios geistreich improvisieren.

11
"Monolog Festival" im Theaterdiscounter

Dieses Festival im Oktober bietet ein breitgefächertes Programm, das sich der Theaterform des Monologs widmet. Tanz, Schauspiel, Performance, Musik und andere Formen sind bei den 15 teilnehmenden Künstlergruppen zu entdecken. Diesmal geht es um das gemeinsame Thema Gerechtigkeit und Einflussnahme. Nach den Vorstellungen ist Dialog angesagt: Der Theaterdiscounter verspricht ein geselliges Rahmenprogramm mit Bar und Musik.

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