11 Fragen, die wir nie ehrlich beantworten
1. "Wie war es für dich?"
Diese Frage ist scheinbar das neue "Wie war ich?" – was genau wollt ihr da hören, Jungs? Kleiner Tipp am Rande: Mit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für den oder die andere erübrigt sich die Frage, man merkt das nämlich auch so ziemlich gut.

2. "Was denkst du gerade?"
Eigentlich wäre das ein schönes soziales Experiment, mal einfach gnadenlos ehrlich darauf zu antworten und zuzugeben, dass man direkt nach dem Sex nicht an wunderschönen Partner, sondern das letzte Stück Erdbeer-Rhabarberkuchen im Kühlschrank denkt.
3. "Sehe ich darin dick aus?"
Der Klassiker unter den Klassikern und auch wenn wir uns in Selbstliebe und Body Acceptance üben, wird diese Frage wohl so schnell nicht aus den Köpfen verschwinden. Und weil "Nein" die einzige Antwort ist, die wir hören wollen, bekommen wir die meistens, zur Not auch gelogen.

4. "Hab ich noch Make-Up auf der Stirn?"
Es ist noch nicht wissenschaftlich erforscht, aber offenbar ist die Definition von "Sauberes Gesicht" sehr dehnbar und für manche gehören verwischte Mascara, Lippenstift auf den Zähnen oder Make-Up-Ränder auf der Stirn scheinbar dazu. Merkt man leider erst, wenn man zwei Stunden später selbst an einem Spiegel vorbeiläuft.
5. "Schmeckt es dir nicht?"
Eigentlich sollte man bei der Frage gar keine Scheu haben, ehrlich zu sein. Schließlich ist Geschmack subjektiv und damit nicht verhandelbar. Fällt trotzdem schwer im direkten Kontakt – also lächeln, nicken, weiterstochern.

6. "Warum hast du dich so lange nicht gemeldet?"
Uff, naja, ähm... Ehrliche Frage, oftmals unehrliche Antwort. Wer will schon Dinge sagen wie "Weil du Schwein mir das Herz gebrochen hast, schon vergessen?" oder "Du interessierst mich einfach nicht so sehr, sorry".
7. "Wie viel hat das gekostet?"
Vielleicht eine etwas steile These, aber ich behaupte, dass jeder ab einem gewissen Geldbetrag anfängt zu lügen. Über Geld wird nicht gern geredet, schon gar nicht, wenn das Gegenüber dessen Verwendung fraglich finden könnte. Die 150 Euro-Vintagetasche? Flohmarktschnäppchen!

8. "Bin ich dir peinlich?"
Dünnes Eis, ganz dünnes Eis! Im besten Fall sagen wir "Nein, nicht so schlimm, voll okay". Im schlimmsten Fall reicht es nur für ein offensichtlich gelogenes, langezogenes "Neiiiin, überhaupt nicht". Peinlich will keiner sein, aber zugeben, jemanden peinlich zu finden ist genauso unangenehm.
9. "Was machst du am Wochenende?"
Was wir sagen: "Ich treffe eine Freundin, bin später zum Grillen verabredet, abends gehe ich feiern und am Sonntag gehen wir nach dem Brunch auf den Flohmarkt". Was wir wirklich tun: ausschlafen, im Bett rumliegen, auf dem Sofa rumliegen, im Park rumliegen, schwupp, schon wieder Montag. Tüdelü.

10. "Hast du mal 'n Euro?"
Klar haben wir einen Euro. Aber wenn uns ein Obdachloser auf der Straße nach Geld bittet, haben wir zufälligerweise leider gerade kein Kleingeld dabei. Oder keinen Geldbeutel. Und kaufen uns fünf Minuten später eine Kugel Eis für zwei Euro pro Kugel. Mal drüber nachdenken.
11. "Wie geht's dir?"
Zwar kommt es sehr darauf an, wer diese Frage wann stellt, aber im Alltag antworten wir selten wirklich ehrlich darauf. Reflexmäßig sagen wir "Gut, danke" oder etwas ähnlich Oberflächliches, was den Fluss des Small Talks nicht stört. Schade, denn eigentlich könnten an der Stelle viel Verständnis, Mitgefühl und gute Gespräche entstehen.

Titelbild: © ezrajeffrey, GIFs: © Giphy
Ilona Hartmann