11 Dinge, die ihr in München immer machen könnt

Wie macht man Berlinern München schmackhaft? Mit blau-weißer Heimatromantik und hochgestelltem Polohemdkragen lockt man keinen kosmopolitischen Hauptstädter hinter dem Fernsehturm vor. Aber vielleicht mit einer grundsympathisch sonnigen Stadt, die perfekt für einen Wochenendtrip bei Fernweh mit südlicher Ausrichtung ist und trotzdem nichts vermissen lässt, was Spaß macht und gut schmeckt – Kunst und Leute gucken, die Nacht durchfeiern, Schmalzkringel gegen den Kater, Natur für die Seele und klar, ein gutes Bier.

Hier kommen also 11 pfundige Empfehlungen von einer, die München kennt wie ihre Dirndltasche, nämlich Nadin von Munich and the Mountains.

1
Weißwurstfrühstück im Trachtenvogl

Folklore für Touristen ist was schreckliches, stimmt. Aber deswegen gehen wir zum Münchnerischfühlen auch nicht ins Hofbräuhaus. Sondern in den Trachtenvogl. Da ist eine nette Tradition wie das Weißwurstfrühstück nämlich nichts Aufgesetztes, sondern was ganz Reales. Zwischen den zusammengestückelten Sitzgelegenheiten zwinkert das Hirschgeweih schon fast schelmisch, so ein bisschen subkulturmäßig. Und Weißwurst und Bier ist einfach ein Bombenkombination. Bis heute.

2
Ein Streifzug durch’s Glockenbachviertel

Einst lebten im Glockenbachviertel die Meister Eders und vielleicht auch einige Pumuckl. Heute glitzert’s hier ein bisschen mehr. Aber dem Geist eines guten Viertels kann auch die Gentrifizierung nichts anhaben: Etwa wenn im Gärtnerplatzrondell sommernachts die Weinflaschen kreisen. Oder die sommerlichen Hofflohmärkte Einblicke in Mingas Innenleben gewähren. Und zwischen leckerem Mittagstisch im Aroma und einem bluesigen Bier bei Zum Wolf finden wir immer auch noch eine Kneipenentdeckung mit anderen Szene-Suchenden.

© erkane78/Instagram

3
Im Kunst(areal)rausch versinken

Oft zeigt München vom Millionendorf eher das “Dorf” – aber wenn es um Kunst geht, weht weite Welt über die Kiesebene der Isar: Im Kunstareal zwischen den Unis zeigen die Pinakotheken alles, was Künstler vom Mittelalter bis gestern vormittag geschaffen haben, um die Gedanken fliegen zu lassen. Sonntags für einen Euro. Im Sommer fliegen über die Museums-Wiesen auch Fuß- und Basketbälle. Und bei Ballabeni direkt am Rande des Areals gibt es das beste Eis um kunstfiebrige Gemüter zu kühlen.

4
Ein kühles Bier im Biergarten trinken

Wann sind wir am frohesten in München zu sein? Wenn der Himmel weiß-blau ist, die Hitze unter den Kastanien steht und das Bier auf dem Tisch. München hat die schönsten Orte, um im Sommer kaltes Bier zu trinken. Am Hofbräu-Biergarten am Wiener Platz. Oder im Augustiner an der Arnulfstraße. Eigentlich aber auch ganz egal. Das Essen bringen wir selbst mit und wenn’s voll wird, unterhalten sich auch Fremde am geteilten Tisch. Nichts mit Schickeria. Durchatmen. Einen tiefen Zug Helles nehmen. Alle(s) gut!

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5
Auf dem Eisbach die Welle reiten

Eine Stadt lernt man am besten an ihrem Wasser kennen. In München zum Beispiel am Eisbach. An der Prinzregentenstraße zeigen die Surfer an der Eisbachwelle, dass es kein Kalifornien braucht. Und wer wie die echten Münchner (auf eigene Gefahr!) auf Verbote pfeift, fühlt auf einmal die Alpen: Der Eisbach im Englischen Garten macht seinem Namen alle Ehre: So kühl, als käme er frisch von einem Berggipfel geperlt. Wagemutige Superschwimmer lassen sich bis zur Tramstation Tivolistraße treiben und fahren im Bimmerl zurück zum Ausgangspunkt.

6
Am Viktualienmarkt Schmankerl vom Standerl probieren

Oh ja, die Haute Cuisine! Schuhbeck’s und Käfer, da schmeckt’s auch dem Adel. Wir Münchner wühlen aber lieber selbst mal. Zum Beispiel am Viktualienmarkt. Der ist zwar ein München-Klischee, hat aber tatsächlich die besten Brezn der Stadt: Innen weich, außen knusprig. Passt zur Stadt. An den Standerln gibt’s auch Ungewöhnliches – zum Beispiel Früchte, die kein oberbayerischer Bauer je gepflückt hat. Überreicht werden sie hier trotzdem mit einem herzhaften “bittschee!”. Passt.

© giovanloso/Instagram

7
Schmalznudeln beim Frischhut gegen den fetten Kater

Jaja, um halb zwei werden die Bürgersteige hochgeklappt. Aber wer im richtigen Club feiert, braucht ja auch keinen Bürgersteig. Und wenn dann der Kater drohend die Tatze hebt, gibt’s im Café Schmalznudel für uns Abhilfe. Eigentlich heißt es “Frischhut” (und steht auch am Viktualienmarkt). Aber es macht um sieben auf und serviert die heißesten, fettigsten, leckersten – genau – Schmalznudeln. Da schnurrt das Tier im Kopf wieder.

8
Entspannen in den Auwiesen

Noch mehr Wasser: Ein richtiger Strom ist die Isar ja nicht. Und München ja schließlich auch nicht Hamburg. Aber die Isar hat ihre Vorzüge. Man ist zum Knöchelkühlen schnell reingewatet. Die Auwiesen mit dem hohen Gras bieten immer noch Platz für eine Decke. Auf den Steinstufen an der Wittelsbacher Brücke lässt es sich herrlich chillen. Und manchmal spuckt die Stadt hier noch ein Highlight aus: Zum Beispiel wenn innen.aussen.raum unter die Isarbäume großartige Bands aus aller Welt zum unverstärkten Konzert bittet.

© Stadtwerke München

9
Baden wie ein König im Jugendstilbad

Hallenbad klingt so schnöde – aber das Müller’sche Volksbad unterhalb des Gasteig ist ein Münchner Traum. Ein Jugendstil-Bad, schöner als jede Moskauer Metrostation, hat der Ingenieur Karl Müller seinen Münchner hier hingestellt. Samt Sauna. Das ist auch eine allerbeste Vorbereitung auf ein Konzert in den ebenfalls schönen Räumen des Muffatwerks, gleich nebenan. Und das hat übrigens auch einen ziemlich passablen Biergarten (siehe auch 4.).

10
Olympisch in die Berge schauen

Schroff und rau sind die Alpen. München ist aber bretteben. Und hat sich für Olympia eine federleichte Traumlandschaft ersonnen, den Olympiapark. Auf der höchsten Erhebung, dem Olympiaberg gibt es exquisite Liegegelegenheiten. Eher so im 45-Grad-Winkel. Aber mit bestem Blick über die Dächer der Stadt auf die echten Berge. Am besten bei Föhn. Wenn’s zu kalt ist: Schlitten mitnehmen und nach dem Gucken direkt wieder runterrodeln.

  • Olympia-Park München Spiridon-Louis-Ring 21, 80809 München
  • November bis Januar: täglich 11.00-16.00, 1. März –20. März: 9.00-16.00, 21. März bis 1. Mai: 9.00-18.00 Uhr, Mai bis August: 9.00-20.00 Uhr, September und Oktober: 9.00-18.00 Uhr
© raphaeltausch/Instagram

11
Mit der Bob in die Alpen schlittern

…und wer jetzt meint, dass Münchens beste Seite doch das Umland ist, hat zumindest auch Recht. Am Hauptbahnhof fährt die Bob raus in die Berge. Direkt an den Fuß der Alpen nach Bayrischzell oder Lenggries. Aber sie hält auch am Schlier- oder Tegernsee. Alles in einer knappen Stunde machbar. Und dann direkt loswandern, jeder Weg ein Ziel. An den beiden Seen gibt’s auch die formidablen Saunas von Monte Mare.

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