Matze Hielscher Jan Böhmermann hat 100 Fragen nach Paris
Das, was mich seit dem Attentat in Paris am meisten beschäftigt, sind die vielen offenen Fragen: Wie sehr wird das unser zukünftiges Leben beeinflussen? Was kann ich tun? Was kann ich nicht tun? Wie lange wird es dauern, bis die Menschen in Paris wieder auf ein Konzert gehen können, ohne ein mulmiges Gefühl zu haben? Soll ich mein Profilbild ändern? Finde ich es doof, dass andere das machen? Wird das alles noch viel schlimmer? Wie lange wird es dauern, bis es auch Anschläge in Berlin gibt? Wie schütze ich mich und meine Familie davor? Haben die Terroristen schon gewonnen, wenn ich mir diese Fragen stelle? Oder haben sie verloren, wenn ich mir diese Fragen stelle? Geht es hier überhaupt um gewinnen und verlieren?
Moderator Jan Böhmermann hat auf seiner Facebook-Seite seine 100 Fragen formuliert, auf die er Antwort sucht. Hier sind ersten 11 davon.
1. Warum?
2. Warum hat das niemand verhindert?
3. Wozu die ganze Polizei, Überwachung, all die Geheimdienste und Militäreinsätze?
4. Wozu wird unsere Telekommunikation überwacht, wozu haben wir Geheimdienste, wozu wissen die Behörden, was wir im Internet machen, wenn nicht zur Verhinderung von Taten wie dieser?
5. Bin ich Deutschland, Frankreich oder Europa?
6. Warum bin ich nicht Polen, obwohl ich viel mehr Polen bin als Frankreich?
7. Bin ich Deutscher oder Europäer – und was ist der Unterschied?
8. Stehe ich hinter Thomas de Mazierè?
9. Steht Thomas de Mazierè hinter Angela Merkel?
10. Schreibt man „de Mazierè“ mit accent aigu oder accent grave?
11. Warum verspüre ich seit einigen Wochen das starke Bedürfnis, Angela Merkel Mut zuzusprechen, Trost zu spenden und zu streicheln, als wäre sie ein weinendes Flüchtlingsmädchen?
Es kann keine einheitlichen Antworten auf diese Fragen geben und es darf keine richtigen oder falschen Antworten geben. Ich denke, dass es darum geht, dass wir akzeptieren, dass jeder andere Fragen und andere Antworten hat. Und das gilt nicht nur im Bezug auf Paris.
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