Dienstag, 07.01. Helden der Kindheit – Kaffee Burger
Hundertsiebenundfünfzigtausend Rückblicke gibt's immer, wenn Jahre anfangen. Wir gucken auch nochmal zurück. Aber nicht nur aufs Jahr 2013 sondern noch ein bisschen weiter, direkt und schnurstracks zu den Helden unserer Kindheit.
Matzes Held der Kindheit: David Hasselhoff
Der Held meiner Kindheit zeichnete sich dadurch aus, dass er eine Uhr hatte, in die er reinsprechen konnte und damit im Kontakt zu seinem Auto stand. Zusammen mit diesem Auto, was auf den Namen "K.I.T.T."hörte, hat dieser große Mann dann Gangster zur Strecke gebracht. Das ist schon mal gut, reicht aber nicht zum Helden. Zu dem wurde er erst, als er angefangen hat zu singen. Und wie gut er singen konnte. So gut, dass er sogar die Mauer, die zwischen Ost und West verlief, zum Einstürzen brachte. An meinem ersten Tag in Westberlin habe ich mir 5 Kaugummis meines Helden David Hasselhoff gekauft.
Julias Heldin der Kindheit: Pippi Langstrumpf
Dieses Mädchen hatte einfach alles, was ich mir als Kind erträumt habe: den schönsten Namen der Welt, Abenteuer am laufenden Band, Sommersprossen, Superkräfte, zwei verrückte Haustiere und ein eigenes Haus, in dem sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Wie konnte Pippi Langstrumpf nicht Heldin meiner Kindheit werden? Pippi hat mir immer gezeigt, dass man auch als kleines Mädchen alle Schwierigkeiten des Lebens mit Mut und einem großen Herz überwindet. Und dass man dreckiges Geschirr einfach in die Tischdecke wickeln und in eine Kiste werfen kann. Dafür danke ich ihr ewig.
Lisa‘s Held der Kindheit: Schweinchen Jo
Schweinchen Jo war schlau. Nur nicht ganz so superschlau. Das fand ich sympathisch. Ebenfalls sympathisch war mir, dass Schweinchen Jo keine Lust hatte auf den gesunden Kram wie Bucheckern, Eicheln und all sowas. Schweinchen Jo naschte lieber und damit konnte und kann ich mich bis heute sehr gut identifizieren. Das gesunde Essen sortiert Schweinchen Jo aus und stopft es zwischen die Ritzen der Pflastersteine. Problem: Schweinchen Jo hat die Biologie nicht einkalkuliert. Geht mir auch manchmal so. Und schwupps stand ein Wald vor Schweinchen Jos Nase. Noch superer: Schweinchen Jo hat die Bäume nicht einfach abgeholzt, damit sich die Passanten nicht beschweren, nein, Schweinchen Jo hat sie umgesiedelt. Nun ja, ich bin noch immer großer Fan von Schweinchen Jo, das ist wohl schwer zu übersehen.
Isa‘s Held der Kindheit: Die kleine Raupe Nimmersatt
Ich habe keine Ahnung, um was es bei Schneewittchen geht. Oder Dornröschen. Oder in irgendeinem anderen Märchen. Ich habe mir keines davon vorlesen lassen. Denn die große Liebe meiner Kindheit ist die kleine Raupe Nimmersatt. Es ist das einzige Buch, an das ich mich erinnern kann. Ich habe die Raupe Nimmersatt sogar so gerne, dass meine Mutter mir mal eine Raupe-Nimmersatt-Bettwäsche geschenkt hat. Und einen Kalender. Ich mag diese Raupe wirklich sehr. Schließlich lebt sie den Traum, den wir alle haben. Sie isst, isst und isst, Schokoladenkuchen, Obst, Eis, Muffins und Wurst, so viel sie will. Und zum Schluss bekommt sie nicht Bluthochdruck, sondern wird ein wunderschöner Schmetterling. Dieser Gedanke gefällt mir sehr.
Wenn ihr keinen Helden habt, dem ihr heute noch vertraut, oder genau diesen in akuter Einsamkeit wisst, so findet ihr im Kaffee Burger heute Abend gute Gesellschaft. Denn dort findet heute Abend eine Lesung aus dem Buch "Helden der Kindheit" statt. In diesem haben 50 Autorinnen und Autoren (u.a. Jan Wagner, Sabrina Janesch und Julia Schoch) von ihren Lieblingssuperkreaturen erzählt. Und sehr schön illustriert ist das Buch auch noch. Geht dahin und lasst euch inspirieren, es ist nie zu spät für gute Erinnerungen.
Beginn: 21 Uhr
Eintritt: 5 Euro (kein VVK, nur AK)
P.S. Und wenn ihr noch mehr lesen wollt, guckt mal in unsere Buchempfehlungen.
