Montag, 20.05. Quellen des Lebens - Freiluftkino Pompeji
Es gibt absolut keinen Grund nicht ins Kino zu gehen! Selbst wenn die Sonne brennt und die Stadt tobt, öffnet das Lichtspielhaus seine Türen, beziehungsweise auch viele Gartentore. Heute Abend könnte man mal das Freiluftkino Pompeji auf dem Gelände des Projekts „Zukunft // Ostkreuz“ besuchen und sich das grandiose Familien-Epos „Quellen des Lebens“ von Oskar Roehler angucken. Da ist man dann nicht nur draußen, sondern kann außerdem auch noch einen Blick hinter die Kulissen der deutschen Künstler-Avantgarde der 60er und 70er Jahre werfen.
In „Quellen des Lebens“ verarbeitet Oskar Roehler („Elementarteilchen“) seine eigene Familiengeschichte, die man sich schrecklicher fast nicht vorstellen kann. Der kleine Klaus (Ilyes Moutaoukkil/Leonard Scheicher) hat eine berühmte Schriftsteller-Mutter (Lavinia Wilson, böse und genial), die ihn aus ganzem Herzen hasst und einen Vater (Moritz Bleibtreu, so unsympathisch und so gut wie nie) der sich von seiner Talentlosigkeit mit Alkohol und Sex ablenkt. Nichtsdestotrotz will Klaus sein Glück finden - oder besser gesagt: er versucht zu überleben.
Trotz der Tragik der 174 Minuten macht der Film glücklich. Die Dialoge sind grandios komisch („Warste schon mal im KaDeWe? KaDeWe – das will ne Freundin von Vati in die Luft sprengen“) und die Schauspieler sind, bis in die Nebenrollen, perfekt gewählt und passen wie Arsch auf Eimer (Wilson Gonzalez Ochsenknecht als angehender Zuhälter Schwarz).
Also, klemmt euch eine Decke auf den Gepäckträger, vergesst das Anti-Mückenspray nicht und dann auf ins Freiluftkino Pompeji! Um 21:30 Uhr fällt der Vorhang.
Diesen Empfehlung gibt euch Nina