Donnerstag, 31.01. Django Unchained - im Kino
Jeder dürfte es mitbekommen haben, der neue Quentin Tarantino namens "Django Unchained" ist gestartet und hat am ersten Wochenende in Deutschland so viele Zuschauer ins Kino gelockt wie noch kein anderer Film von Tarantino zuvor. Diesmal darf das Genre Western dran glauben. Angesiedelt ist der Film in den amerikanischen Südstaaten zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg. Dort wird sogar ein bisschen deutsch gesprochen. Aber vorrangig von Einem.
Christoph Waltz spielt den deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz. Unterwegs mit seiner fahrenden Zahnarztpraxis (nur echt mit dem Wackelzahn), spürt er per Steckbrief gesuchte Gauner auf und tötet sie. Auf der Jagd nach den drei brutalen Brittle-Brüdern braucht er die Hilfe vom schwarzen Sklaven Django (Jamie Foxx), da dieser die Gesichter der Brüder kennt. So befreit Schultz Django und schlägt ihm einen Deal vor: Wenn Django ihn zu den Brüdern führt, ist er danach ein freier Mann. Als Schultz jedoch das Talent Djangos erkennt, macht ihr ihn schnell zum Jägerpartner und schlägt vor nach ein paar Missionen, der Suche nach seiner Frau Broomhilda (Kerry Washington) behilflich zu sein. Sie finden heraus, dass sich Broomhilda auf der Plantage von Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) befindet und ziehen los, um sie zu befreien.
DiCaprio und Waltz treffen hier zum ersten Mal aufeinander und das ist gewaltig. Am Nachmittag wird zu fetten Hip Hop Beats noch aufgewärmt, beim Abendessen im Salon kommt es zum unvermeidlichen Kammerspiel-Showdown. Die beiden begegnen sich spielerisch top fit. Der Gute weiß nicht wie böse der Böse ist und der Böse weiß nicht wie gut der Gute ist. Mit jeweils einer versteckten Hand unterm Esstisch, lassen sie in dieser Szene Samuel L. Jackson und Jamie Foxx im Grunde links liegen und kaum noch mitspielen.(Hier geht es um einen Oscar, da sind alle Mittel erlaubt.) Bei Tarantino, der ja noch nie Angst vor Überblendungen hatte, gibt es kein Halten mehr, was spätestens klar wird, wenn er Richard Wagner durch den Wilden Westen reiten lässt.
Als Zuschauer sitzt man den ganzen Film über auf einer Dynamitkiste. Man hat panische Angst, dass Tarantino (der Wahnsinnige) in einem unerwarteten Moment gleich das ganze Kino mit in die Luft jagt. Am Ende sprengt er nur sich selbst ins Jenseits.