5 Menschen, 5 Orte #2 – Brot

Anhand von fünf Menschen, die in Berlin leben, stellen wir euch ab und an fünf besondere Orte, Plätze oder auch deren Lieblingsirgendwas vor. Weiter geht's mit: Brot. Stulle gehört ja zu Berlin wie den Fernsehturm von Weitem sehen. Deswegen geht es heute um Orte, an denen man gutes Brot kaufen kann. Zum gleich essen, mitnehmen oder verschenken. Heute empfehlen Malin Elmlid, Lars Kranholdt, Noortje Offreins, Kati Krause und Martin Jordan.

1 – Malin Elmlid & Bread Exchange

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"Ich soll einen Bäcker empfehlen? Das ist schwierig, weil mein Lieblingsbäcker ist leider nicht in Berlin. Deswegen back ich mein Brot selbst. Und ich kann ja auch nicht mich selbst empfehlen. Aber ich erkläre kurz, worum es bei Bread Exchange geht. Das Prinzip ist einfach: Ich backe weißes, hefefreies Sauerteigbrot, weil man das in Berlin quasi auch nicht kaufen kann - also in guter Qualität. Und dann tausche ich dieses Brot mit Menschen gegen Dinge, die sie besser können als ich. Das kann eigentlich alles sein, und es muss auch nichts mit Essen zu tun haben. Es sollte vor allem mit guter Absicht geschehen. Das ist es, was unserer Gesellschaft heutzutage oft so fehlt: Gute Absichten. Und Brot ist ja immer Träger von Geschichten, ich treffe dadurch spannende Menschen, das reizt mich am Prinzip Tausch auch so sehr. Oder Teilen, es geht hier noch viel mehr ums Teilen."

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Deswegen muss Malin sich auch nicht selbst empfehlen, denn ich übernehme das. Ich habe nämlich mit ihr getauscht. Das Brot seht ihr ganz oben und es war ganz wundervoll, denn Malin hat auch Salbei eingebacken. Und mit ein bisschen Butter ist das ganze eigentlich schon perfekt, mehr braucht es nicht. Mehr über Bread Exchange erfahrt ihr auf Malins Website oder bei Facebook. Dort schreibt Malin über ihre Reisen, Brot und viele andere schöne Dinge, die sie so erlebt.

2 – Lars Kranholdt & die Dresdner Feinbäckerei

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"Die große Frage in Berlin ist ja immer, zumindest wenn es um Frühstück geht: Wo bekomme ich noch echte Schrippen/Knüppel/Schusterjungen? Einige Jahre lang hab ich immer all die Aufbackbäcker verflucht. Bis meine Freundin durch Zufall die Dresdner Feinbäckerei von Rainer Schwadtke in Friedrichshagen entdeckt hat. Begeistert kam sie nach Hause mit einem perfekten Malzbrot oder dem unglaublich guten Friedrichshagener Schwarzbrot. Als ich dann das erste Mal in der Filiale in Köpenick die Schrippen mitgenommen habe, habe ich mich wirklich verliebt. In den Geschmack, der so ist, wie ich ihn noch aus Kindheitstagen kenne. Wenn man dann aber eher in der Mitte der Stadt wohnt, ist es allerdings ein 45-minütiger Trip (auch zu den anderen beiden Filialen). Und das ganze für ein bisschen Brot. Aber es lohnt sich, denn man schmeckt die 100jährige Tradition und die 80 Jahre alten Rezepte, nach denen dort noch immer gebacken wird – mit Natursauerteig. Und wenn man genug hat von Brot und Brötchen: Der Kuchen ist auch super!"

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Die Dresdner Feinbäckerei findet ihr an drei Standorten: In der Bölschestr. 89 in Berlin-Friedrichshagen, im Püttbergeweg 2-5 in Berlin-Rahnsdorf und in der Rudower Straße 9 in Berlin-Köpenick. Lars findet ihr meistens im Büro bei Buddybrand, er ist Geschäftsführer der Social Media Agentur. Und wenn er dort nicht gerade das Geschäft führt, macht er manchmal auch noch Musik.

3 – Noortje Offreins & SoLuna

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"Heute Abend gibt es Brot. Und kurz bevor SoLuna schließt, springe ich noch einmal rein. Auch spät gibt es immer noch eine kleine Auswahl von Broten, die nach traditioneller Art gebacken und deren Rezepte von den Reisen ihrer Bäcker inspiriert sind. SoLuna ist ein Bäcker, wo man Brot kaufen kann, das schmeckt, wie Brot eigentlich gemeint ist. Als Nahrungsmittel und Geschichtenerzähler. Ich schließe die Augen, um zu schmecken, wo es herkommt. Heute Abend gibt es Brot mit Fenchel und Pfeffer."

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Soluna (Brot & Öl) findet ihr in der Gneisenaustraße 58 in Berlin Kreuzberg. Noortje selbst ist Concept Developer bei Torben, Lucie und die gelbe Gefahr und bringt allerhand Leckereien aus den Niederlanden in die Hauptstadt. Denn eigentlich kommt sie aus Rotterdam.

4 – Kati Krause & das Wiener Brot

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"Sarah Wieners Holzofenbäckerei hatte als Anwärterin auf meine Lieblingsbackstube einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil. Sie liegt nämlich nur 20 Meter von meiner Haustür entfernt. Ich kann aus dem Fenster schauen, ob sie schon oder noch auf hat, bevor ich die drei Stockwerke zur Straße runtersprinte, oder um zu sehen, wie lang die Schlange vor dem Eingang ist. Am liebsten gehe ich nämlich zu Wiener Brot, wenn ein paar Leute vor mir stehen. Dann kann ich ihnen zuhören, wie sie etwas unsicher und steif Dinge wie “Vintschgerl” und “Zaunerkipferl” sagen, und dann muss ich schmunzeln und die nette Verkäuferin, deren Lippenstift genau das gleiche Rot hat wie ihre Brille, auch. Dann bestelle ich mir ein Viertel Kernbrot für die Woche und eine Buchtl und eine Topfengolatsche für jetzt gleich und sprinte zurück über die Straße und die drei Stockwerke hoch, schnell schnell, denn die Dinger schmecken ja noch süßer, als sie heißen."

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Das Wiener Brot findet ihr in der Tucholskystraße 31 in Berlin Mitte, Kati findet ihr ebenfalls in der Nähe. Wenn sie nicht gerade Brot isst, leitet sie die Kommunikation von Etsy Deutschland. Und krümelt äh schreibt auch sonst so allerhand schöne Dinge ins Internet. Magazine liebt sie.

5 – Martin Jordan & das brot&butter

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"Ist ein Brot eine Reise durch die Stadt wert? Meistens nicht, hier schon: Zu brot&butter braucht es zwar eine längere Anfahrt, doch bringt einen die U2 bis vor die Tür. Vom da aus übernehmen Nase und Augen die Steuerungsfunktion – frische, vermeintlich zu dunkel, zu lang gebackene Steinofenbroten lugen aus dem Schaufenster und locken hinein. Die Auswahl ist so umfangreich, dass man am besten mehrere halbe Laibe kauft und Freunde einlädt, um zu verzehren, was man alleine ohnehin nicht schaffen kann. Notwendig außerdem: Eine dicke Scheibe Sauerteigbrot mit reichlich Butter und einer Scheibe Gouda gleich dort essen. Tun man das nicht, ist der duftende Einkauf in Gefahr und droht nicht heil zuhause anzukommen."

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Das brot&butter findet ihr in der Hardenbergstraße 4-5 in Berlin Charlottenburg. Martin ist tagsüber Service Designer bei Nokia und bloggt abends über "User, Brand Experience and Strategic Design".

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Fotos: Malin Elmlid, Julia Stark, Katrin Huth, Noortje Offreins, Kati Krause, Martin Jordan & Ailine Liefeld.

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