Charlottenburg bekommt mit dem „808“ einen neuen Hip-Hop-Club

© Max Müller

Wer am Wochenende feiern geht, steuert selten die City West an. Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln heißen die Club-Hochburgen Berlins. Vier ambitionierte Herren wollen das ändern. Im Umfeld der Bikini-Mall und des 25hours Hotels eröffnen Stephan Gerhard (Mitgründer der 25hours-Gruppe) und sein Sohn Valentin Gerhard, Behnam Mashoufi und Babak Tajbakhsh (Besitzer des Tube Station) an diesem Freitag mit dem 808 einen neuen, durchgestylten Hip-Hop-Tempel, der künftig an drei Tagen in der Woche geöffnet haben wird und neben guten Beats auch super Cocktails und von Zeit zu Zeit auch Konzerte im Programm haben wird. Passend zur Eröffnung haben wir mit Mitbegründer Valentin Gerhard über die Namenswahl, das Charlottenburger Image und Lärmprobleme gesprochen.

© Max Müller

Euer neuer Club im Herzen der City West heißt schlicht „808“. Was bedeutet der Name?
Valentin Gerhard: Der Name „808“ ist angelehnt an die legendäre Drum Machine von Roland, „TR-808“. Sie ist das Herzstück vieler urbaner Tracks und damit auch ein ausschlaggebender Bestandteil der Musik, die wir spielen. Seit der Markteinführung 1981 zieht sich das Klangbild der „Tr-808“ wie ein roter Faden durch den Sound des Hip-Hop und hat zuletzt vor allem durch den Hip-Hop aus Atlanta eine große Renaissance erlebt.

Das Viertel rund um den Zoo ist nicht bekannt dafür, die Ausgehmeile der jungen, urbanen und auf Techno forcierten Berliner Clubgänger zu sein. Wieso habt ihr euch dennoch für diese Gegend entschieden?
Viele neue und innovative Projekte auf der Kantstraße und rund um den Zoo haben uns motiviert, unseren Teil dazu beizutragen, dass die junge Gastro-Szene in Charlottenburg weiter aufblüht. Projekte wie die Bikini-Mall und vor allem auch das 25hours Bikini Berlin mit dem NENI und der Monkey Bar haben hier bereits Pionier-Arbeit geleistet.

Laura Rave, eure Innenarchitektin, hat bereits für das mittlerweile geschlossene Cookies ein stilsicheres Ambiente geschaffen. Dass so viel Aufmerksamkeit auf die Inneneinrichtung gelegt wird, widerspricht dem Schmuddel-Image anderer Institutionen. Wen sprecht ihr an?
Wir sind der Meinung, dass nicht nur leckere Drinks und gute Musik einen guten Abend ausmachen, sondern auch die Umgebung. Gerade über das Interieur wagen wir den Spagat zwischen den roughen und urbanen Einflüssen des Hip-Hop und dem „Charlottenburger Chic“. Außerdem war es uns wichtig, uns zwar von dem Design der anderen Projekte im Bikini-Komplex abzuheben, uns aber dennoch auf eine gewisse Art und Weise auch einzupassen. Laura hat da einen Wahnsinnsjob gemacht! Damit sprechen wir also eine bunte Mischung an Menschen an, die sich für Drinks, Musik oder Design interessieren.

Behnam Mashoufi und Valentin Gerhard, zwei der vier Betreiber © Max Müller

Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem 25hours? Wir haben uns gefragt, ob es nicht Probleme wegen der Lautstärke und dem Andrang geben wird?
Das 25hours gehört sozusagen zur Familie. Sollten Probleme auftauchen, setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch und erarbeiten eine Lösung. Wir sind bereits seit Beginn der Planung im stetigen Austausch und haben schon im Vorfeld versucht, alle möglichen Brandherde zu besprechen und einen Weg zu finden, der für beide Seiten sinnvoll ist. Wir haben großen Wert auf unseren Schallschutz gelegt, damit unsere Gäste die Musik genießen können und die Gäste des 25hours trotzdem nicht vom Bass aus dem Bett geworfen werden.

Mit welchem Programm feiert ihr die Eröffnung? Was ist für die kommenden Tage und Wochen angedacht?
Bei unserem Opening haben wir ein hochkarätiges Line-up aus unserem erweiterten Umfeld zusammengestellt, so dass unsere Gäste einen ersten Eindruck gewinnen können, wo die Reise hingeht. Ab kommender Woche werden wir dann drei Tage geöffnet haben. Donnerstags wird es ab 20 Uhr eine kleine Barkarte mit Cocktails geben und dazu verschiedene DJs. Musikalisch bezeichnen wir unser Programm als „urbane Popmusik“. Die Freitage gehen um 21 Uhr in unserer Bar los, es gibt gute Cocktails, die alle ihren eigenen Twist von uns bekommen haben, um 23 Uhr machen wir den Clubraum auf. Der Sound wird etwas „ruhiger“ als am Samstag – 90s, 00s, Classics, Hip-Hop, RnB, Funk, Soul, alles, was in diese Richtung geht. Samstags sieht das Timetable genauso aus wie am Freitag, nur dass es definitiv eskalieren wird! Die geballte Ladung 808 sozusagen. Abseits vom klassischen Clubkonzept wird es auch einige Konzerte geben, orientiert an unserer musikalischen Ausrichtung im Club.

808 The Set Up | 24.11.2017 | 808, Budapester Straße 38-40, 10787 Berlin | ab 22 Uhr | Mehr Info

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