Made in Berlin – Zu Besuch in der Brillenmanufaktur von ic! berlin

© Milena Zwerenz

Die Blechbrillen von ic! berlin sind weltbekannt. Sie kommen ohne Schrauben aus und werden mitten in Berlin handgefertigt. Das Headquarter hat ic! berlin in der Backfabrik im Prenzlauer Berg, wo auch Friedrich Liechtenstein einige Monate gewohnt hat. Wie es aussieht, wenn dort neue Brillen produziert werden und welche Teilchen sie im Angebot haben? Wir haben Public-Relations-Managerin Andrea besucht und mit ihr über Blech, Berlin und Friedrich Liechtenstein gesprochen.

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Du hast gar keine Brille auf, wie kann das sein?
Ich habe jetzt keine auf, dabei hätte ich bei dem Wetter ruhig mal meine Sonnenbrille einpacken können. Alle Mitarbeiter haben natürlich mindestens eine ic! berlin-Brille. Ich besitze zum Beispiel die "Claude", die "S42 Wedding" und noch ein paar andere.

Helene? Wedding? Wer designt die Brillen und denkt sich die Namen aus?
Das ist ganz unterschiedlich, manchmal hat unser Chef Ralph Anderl eine Namensidee, teilweise designen wir die Brillen aber auch mit anderen Designern zusammen. Aber die Namen sind schon immer speziell. Letztes Jahr hatten wir zum Beispiel eine Kollektion, die nach Berliner U-Bahn-Bahnhöfen benannt war. Jetzt kommt bald eine Reihe, die wir zusammen mit dem deutschen Designer Werner Aisslinger entworfen haben und die nach unseren Mitarbeitern in Berlin benannt ist. Ein Modell wird etwa "Julia S." heißen, benannt nach unserer Head of Communications.

Weißt du, wie die erste Brille hieß, die ic! berlin verkauft hat?
Die erste Brille, die ic! berlin verkauft hat, war die "Jack", eine Sonnenbrille. Das war 1996. Es hängt ein Foto von ihr bei uns im Eingangsbereich und an unserer "Wall of Frame", eine Sammlung aller seit der Gründung von ic! berlin gefertigten Brillen.

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Oben zu sehen: Das erste Brillenmodell "Jack" von ic! Berlin. Unten: Der Eingangsbereich.

Die Firma gibt es also schon fast 20 Jahre. Wie sahen eure Anfänge aus?
Die Firma ist mehr oder weniger einem Uniprojekt entwachsen. Zwei Freunde von Ralph Anderl, heutiger alleiniger Inhaber von ic! berlin, haben an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und sollten etwas mit schraubenlosem Gelenk designen. Sie haben ein bisschen herumgespielt und sind schließlich bei den Brillen aus Blech gelandet. Ralph hat dann den Stein ins Rollen gebracht und die Geschäftsidee darin gesehen. Erst hat ic! berlin nur Sonnenbrillen hergestellt, dann auch Korrekturbrillen.

Was ist so besonders an euren Brillen?
Die Brillen sind aus Blech, beziehungsweise hochwertiger Federstahl. Sie sind schraubenlos und dadurch auch stabiler als viele andere Brillen. Außerdem lassen sich die einzelnen Teile leichter auswechseln. Es gibt sogar richtige Wettbewerbe, bei denen die Brillen auseinander und wieder zusammen gebaut werden, der Weltrekord liegt bei 3,3 Sekunden.

Eure Brillen werden hier, mitten in Berlin, hergestellt. Wie läuft das ab?
Hier in der Backfabrik designen, produzieren, versenden und vermarkten wir die Brillen. Die Büro- und Produktionsräume sind über mehrere Etagen verteilt. Die Entwürfe der späteren Modelle entstehen hier genauso wie die fertigen Modelle selbst. Mit einem Schneidlaser lasern wir die einzelnen Brillengestelle aus dem Blech heraus, formen sie in einer Maschine, beschichten sie, schneiden die Gläser, setzen sie zusammen. In jedem rechten Bügel der ic! berlin Brillen ist übrigens Ralph Anderls private Telefonnummer eingraviert.

Hat heute schon jemand angerufen?
Gute Frage, vielleicht. Dafür, dass wir 200.000 Brillen im Jahr produzieren, ruft gar nicht so oft jemand an. Ralph bekommt vielleicht drei Anrufe die Woche, sagt er. Es melden sich Leute, wenn sie Fragen oder Feedback zu ihrer Brille haben.

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Die Manufaktur von ic! berlin. Unten auf dem Plakat: ic! berlin-Gründer Ralph Anderl.

Wo kann man eure Brillen kaufen?
Wir haben einen Flagship Store in der Max-Beer-Straße in Mitte, ansonsten sind wir in ausgewählten Läden überall auf der Welt vertreten. Aber bei den Ketten wirst du uns nicht finden. Online gibt es unsere Brillen nicht zu kaufen, denn uns ist es wichtig, dass die Kunden in den Laden gehen, die Brillen aufsetzen können und beim Kauf beraten werden.

Gibt es eigentlich ein Modell, das irgendwie jedem steht?
Unsere Brillen sind alle unisex, aber tatsächlich greifen viele Leute zuerst zur Brille "Helene". Das ist eine Sonnenbrille, die ich auch besitze. Die Geschichte dahinter ist, dass Ralph Eis essen war und ihm ein Tropfen von seiner Kugel Birne Helene auf die Skizze der Sonnenbrille getropft ist. Also stand der Name der Brille fest.

Apropos Namensgebung: Was bedeutet es für euch, "Berlin" im Namen stehen zu haben?
Der Name ic! berlin kann ja unterschiedlich gelesen werden. Entweder "ic" im Sinne von "ich sehe" oder "ich verstehe". Berlin spielt dabei natürlich eine große Rolle, denn die Stadt war für die Firma immer wichtig. Hier wurde sie gegründet, hier hat sie ihr Headquarter und die Produktion.

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Bei ic! berlin mag man nicht nur Brillen, sondern auch Boxsäcke, Schaukeln und Tischfußball.

Wenn ich mir euer Büro so angucke, sieht es nicht nur nach einem Arbeitsplatz aus. Ihr habt eine große Küche, einen Tischkicker, einen Boxsack, einen Chorraum. Welches Konzept steckt hinter eurem Büro?
Unser Chef Ralph mag Abwechslung und ist für alles offen. Der Boxsack hängt hier, weil ein Mitarbeiter gerne Kampfsportstunden geben wollte – also hat Ralph einen Boxsack gekauft und wir haben nach der Arbeit trainiert. Der Chor singt jeden Montagmorgen, ein guter Start in die Woche. Ralph hat das Singen sehr dabei geholfen, seine Schulangst zu überwinden. Außerdem möchte er damit das Teamgefühl stärken. Wenn du durch unser Büro läufst, wirst du außerdem alle möglichen Sachen finden, die er mitgebracht hat. Kunst, die er gegen Brillen getauscht hat, Bilder, die seine Kinder gemalt haben, Schrott, den er auf er Straße gefunden hat. Direkt im Eingangsbereich hängen zum Beispiel auch ein paar High Heels, die Ralph von einem argentinischen Schuhdesigner bekommen und auch schon bei uns im Büro getragen hat. Momentan kommt er jeden Tag mit einem anderen Hut ins Büro.

Stimmt es eigentlich, dass Friedrich Liechtenstein eine zeitlang bei euch im Büro gewohnt hat?
Ja, das stimmt tatsächlich. Ralph und er sind schon lange befreundet und als Friedrich eine neue Bleibe gesucht hat, ist er dann hier gelandet. Er hat für etwa eineinhalb Jahre – vor "Supergeil" – als Schmuckeremit, also als eine Art Kunstprojekt, in unserem kleinen Turmzimmer oben im Büro geschlafen. Eigentlich unvorstellbar. Vielleicht fand er einfach die Dachterrasse so toll wie wir.

Unbenannt-1icberlin_mzwerenz (33 von 42) Oben: Hier hatte Friedrich Liechtenstein sein Lager. Unten: "I see Berlin" möchte man auf der Dachterrasse von ic! berlin sagen.

Ihr wollt selbst mal durch die schönen Büro- und Produktionsräume von ic! berlin wandeln? Das trifft sich gut: Bei den täglich buchbaren Company Tours könnt ihr euch kostenlos einmal durch alle Stationen führen lassen und erfahrt dabei auch, was es mit den Modellen "Fahrlehrer Klaus" und "Klavierspieler Klaus" auf sich hat. Einfach hier anmelden.


Dieser Artikel ist von ic! berlin gesponsert.

Fotos: © Milena Zwerenz

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