Donnerstag, 26.06. Eröffnung Foreign Affairs – Haus der Berliner Festspiele

Kurz bevor die Hauptstadt in einen großen Open-Air-Rausch taumelt, findet mit Foreign Affairs ein zeitgenössisches Festival der internationalen Kunst statt, welches Tanz, Theater und Performing-Popmusik auf die Bühne des Hauses der Berliner Festspiele und der ganzen Stadt bringt.

Der Blick ins Programmheft kann so einen einfach gestrickten Menschen wie mich schon etwas abschrecken. Schachtelsätze, die meine Einleitung wie ein Einsatzgedicht aussehen lassen, gespickt mit Fremdwörtern, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Dennoch gibt es da eine Anziehungskraft.

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Im letzten Jahr hat mich ein Freund überredet mit ihm zu The Forsythe Company zu gehen. Ich saß im schönen Festspielhaus, habe zugesehen, wie Tänzer über eine Stunde mit Kartonhüllen hantierten, sie stapelten und darin verschwanden. Im damaligen Programmheft stand: "..Mechanismen der Ausgrenzung wie der Inklusion werden von William Forsythes exzellenten Tänzern auf der Bühne erprobt, Grenzen mittels Kartonplatten markiert – und dann flugs verschoben und überschritten." Ich erinnere mich, wie mich das Stück gefesselt hat, genauso wie ich es fesselnd finde, in einer fremden Stadt zu sein. Sprachlich nichts zu verstehen, Begegnungen so über ganz andere Signale wahrzunehmen und irgendwie dann doch zu begreifen.

Und so verstehe ich das Foreign Affairs Festival: Den gewohnten Raum verlassen, Neues – vielleicht Beängstigendes – anzusehen und die Erfahrung zu machen, ohne es zu verstehen, extrem berührt zu sein. Ein tolles Erlebnis.

Heute geht es los: Auf der großen Bühne sind das belgische Ensemble FC Bergman und das Berliner Solistenensemble Kaleidoskop mit ihrer Produktion „Van den vos“ zu Gast. Die Jungs und Mädchen von Kaleidoskop kennt ihr vielleicht durch ihre 16-stündige Aufführung von Wagners "Ring der Nibelungen". Die Eintrittskarte berechtigte stündlich zu einer Flasche Bier. Ein Rausch! Man darf gespannt sein, was die Belgier anstellen.

Van den vos, FC Bergman

Für Theaterfreunde gibt es „Ende einer Liebe“ von Pascal Rambert (weitere Vorstellung: 28.06.) und  „Winners & Loser“ von der kanadischen Gruppen Theatre Replacement und Neworld Theatre (weitere Vorstellungen: 27. + 28.06.) sowie ein Konzert von Baby Dee

Vom Musikprogramm erzählen wir euch nächste Woche. Da verrät uns Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow, warum er mit seinem Nebenprojekt Phantom Ghost beim Foreign Affairs auftritt und wann er das letzte Mal in ein Stofftier geweint hat. Hochkultur eben.

 

Foreign Affairs | 26.06. – 13.07. 2014 | Haus der Berliner Festspiele | Tickets gibt es hier | Programm Eröffnungswochenende

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Titelfoto: © Frieke Janssens
Foto Szene FC Bergmann – Van den vos: © Kurt van der Elst

Haus der Berliner Festspiele

Schaperstraße 24, 10719

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